Monate: Oktober 2015

Ton und Scherben

Ton und Scherben heißt ein neuer kleiner Indie-Comic aus der Jaja-Schmiede. Demonstrativ schlicht gestaltet, aber ästhetisch sehr ansprechend und hochwertig verarbeitet, reiht sich das Heft nahtlos ein in eine ganze Serie von Veröffentlichungen, die man durchaus als Gegenentwurf zum „Höher, Schneller, Weiter“ der modernen Gesellschaft sehen darf. Statt großer Erzählungen gibt es intime Eindrücke, statt „professionellem“ Artwork naive Kinderzeichnungen, die aber, bei näherer Betrachtung deutlich erkennbar, natürlich von geschulter Künstlerhand entworfen sind.

Frisch aus der Druckerei: Oktober 2015

Der (Comic-)Oktober stand ganz im Zeichen des 36. Asterix-Bandes, „Der Papyrus des Cäsar“, welcher mit einer gigantischen Startauflage auf den Markt kam und allerorts auf großes mediales Echo stieß. Was die Verlage im Oktober, u.a. auch auf der Frankfurter Buchmesse und der Comic Action in Essen, sonst noch Neues zu präsentieren hatten, verrät unser monatlicher Rückblick.

John Tiffany 1 – Das Geheimnis des Glücks

Kopfgeldjäger John Tiffany sitzt gerade in einem Restaurant in Mexico City, als er von einem Mann mit Cowboyhut überrascht wird, der sein Geld ebenfalls mit der Jagd auf Menschen verdient. Wie sich herausstellt, ist Tiffany mittlerweile selbst zur Zielscheibe geworden und bringt seinem Finder ein hübsches Sümmchen ein. Die Frage ist nur, wer den Auftrag dafür gegeben hat. Und, fast noch wichtiger, hat einer seiner engsten Vertrauten seinen Aufenthaltsort verraten?

Low 1 – Stadt ohne Hoffnung

Es mag sehr zynisch klingen, aber manchmal drängt sich der Gedanke auf, dass Künstler ihre Macken behalten sollten, um produktiv zu bleiben. So kann man durchaus behaupten, dass die Heavy-Metal-Truppe Metallica keinen guten Song mehr geschrieben hat, seit Sänger und Gitarrist James Hetfield aufgehört hat zu trinken. Was wäre ein Bukowski ohne seinen Suff, Hemingway ohne seine Jagd und ein Hitchcock ohne seinen Voyeurismus? Nun kann man den amerikanischen Comicautor Rick Remender nicht unbedingt mit solchen Größen unter den Kulturschaffenden vergleichen, zu sehr ist er im Genre verankert, aber man bemerkt zur Zeit eine deutliche Verschiebung seines Oeuvres. Was an sich nicht verkehrt wäre, wenn es denn nicht so aufdringlich ausfallen würde.