Alle Artikel mit dem Schlagwort: Interview

46 Jahre 2000 AD – Ein Interview mit Jason Kingsley und Matt Smith

Im Jahr 2000 erwarb Jason Kingsley, CEO des britischen Computerspieleherstellers Rebellion, die Rechte an der Zeitschrift 2000 AD vom damaligen Rechteinhaber Egmont. 1977 erschien das erste 2000 AD, damals noch bei Fleetway (Egmont besaß die Rechte erst ab 1991). 2023 ergibt sich daraus ein ungewöhnliches Jubiläum: 2000 AD existiert jetzt exakt genauso lange bei Rebellion, wie es davor ohne Rebellion war. Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass die Zeitenwende exakt im Jahr 2000 stattfand, passen hier viele Bausteine sehr exakt. Wie im Interview zu lesen sein wird, kann der Einfluss, der von 2000 AD ausgeht, kaum hoch genug eingeschätzt werden. Ohne 2000 AD wäre es in Amerika wohl nicht zur zweiten „british explosion“ gekommen (die erste waren die Beatles). Es hätte kein Watchmen gegeben, Alan Moore hätte nicht Swamp Thing geschrieben und Neil Gaiman keinen Sandman. Künstler wie Brian Bolland, Kevin O’Neill, Philip Bond, Steve Dillon oder Jamie Hewlett; Autoren wie Grant Morrison, Garth Ennis, Mark Millar oder eben Moore und Gaiman: Sie alle haben bereits in ihren frühen Arbeiten für 2000 AD eine Strahlkraft …

„Found Family ist da für mich ein sehr wichtiger Begriff“ – Interview mit Ines Korth zu ihrer neuesten Drei ???-Adaption

Während meiner Beschäftigung mit Ines Korths zweiter Drei ???-Adaption wurde mir bewusst, wie sehr sich die Künstlerin an der legendären Cover-Künstlerin Aiga Rasch orientiert, die den Drei ???-Büchern in Deutschland ihren unverwechselbaren Look verlieh. Was lag da näher, als Ines Korth selbst dazu zu befragen? Nebenbei plauderten wir auch über ihre weiteren Comic-Arbeiten.

„Der Surrealismus hilft mir, das Gefühlsleben der Personen darzustellen“  – Ein Gespräch mit Jimmy Liao

Es war einmal vor langer, langer Zeit im Jahre 2001, da erschien im Coppenrath Verlag ein kleines, poetisches Bilderbuch für Erwachsene, das hieß Wie die Liebe so spielt. Es war die erste Veröffentlichung eines Bilderbuchs von Jimmy Liao. Keiner hätte damals gedacht, dass Jimmy Liao irgendwann als Geheimtipp in der Comicszene landen würde. 2009 erschien das Buch ein zweites Mal, diesmal bei Jacoby & Stuart, in neuer, nicht unbedingt besserer Übersetzung, und wieder blieb es danach still um Liao. Der Funke mochte nicht so recht überspringen.

Meine Geschichten sind klüger als ich selbst! – Ein Interview mit Horus W. Odenthal

„Wenn im Wald ein Baum umfällt, und niemand ist da, es zu hören, gibt es dann wirklich ein Geräusch?“ – Horus W. Odenthal schrieb diesen Satz 2014 im Nachwort seines Urban-Fantasy-Romans Stadt des Zwielichts. Daraus spricht das dringende Bedürfnis jeden Autors, auch gelesen zu werden. Horus‘ Autorenkarriere begann in den späten 1980er Jahren mit ersten Comicprojekten wie Jarro oder Brennan Moore. Für seine dreiteilige Albenreihe Schattenreich konnte er amerikanische Küstler wie David Lapham, Alex Simmons und Colleen Doran sowie den Newsletter Comic Shop News für wohlwollende bis enthusiastische Empfehlungen seiner Serie gewinnen, später schaffte er den Sprung zu einem Großverlag, als er bei Egmont mit Wüstensöhne und Schiller zwei opulent produzierte Alben veröffentlichen konnte.

„In Taipeh sind alle immer am pushen!“ – Interview mit der Künstlerin 61chi

Ein Schwerpunktthema des Münchner Comicfestivals war der Themenkomplex „Comics aus Taiwan“. Hier standen vor allem die Künstler des umtriebigen Chinabooks-Verlags im Fokus, denen je eine kleine Werkschau gewidmet wurde, darunter auch der jungen Künstlerin 61chi. Während die meisten Teilnehmer des Festivals ihren Namen wie selbstverständlich auf Englisch aussprachen („Sixtyone-chi“), ist ihr Name in Wirklichkeit weniger sperrig, als es zunächst den Anschein hat. Das chinesische Wort für die Zahl 61 lautet „liù shí yī“ und ist lautgleich zu ihrem tatsächlichen Namen, entsprechend wird ihr Name „LiuChi“ gesprochen.