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Währenddessen… (KW 50)

Was tun, wenn man sämtliche Bände der Jackie KottwitzGesamtausgabe hat? Aber zum Glück wird ja noch Nachschub in Form von Einzelbänden geliefert. Jan-Niklas Bersenkowitsch stellt den neuesten Band vor.

Alle Abbildungen (c) Finix-Verlag.

Niklas: Der achtundzwanzigste Band der Reihe Jackie Kottwitz, Bis dass der Tod … , ging andere Wege als die restliche Reihe. Die Reihe hatte schon mehrere Charakterdramen, die sich um Jackie und seine erweiterte Wahlfamilie drehten, aber selten standen sie so sehr im Fokus wie in diesem Album.

 Nachdem Jackie eine Frau im Brautkleid vor dem Selbstmord rettete, zeigt diese sich sehr dankbar. Viel zu dankbar, wenn man genauer hinsieht. Nicht nur hat er Probleme mit dem Wachbleiben, es gibt auch Ärger mit Babette, die ja sowieso jedes Mal eifersüchtig wird, wenn er mit einer jungen Frau spricht. In anderen Geschichten wären das wiederkehrende Running Gags, aber in Bis dass der Tod … wird das Geschehen immer düsterer. Vor allem da Leser*innen schnell klar wird, dass die Frau im Brautkleid niemand ist, die ein Nein akzeptieren wird.

Das Thema des Albums ist Stalking und als Laie (und jemand, der selbst einmal alle Kanäle blocken musste, um vor jemanden sicher zu sein) habe ich das Gefühl, dass Dodier seine Hausaufgaben gemacht hat. Im Verlaufe der Geschichte wird gezeigt, wie Jackies Stalkerin ihn von seinem Umfeld isoliert, gegen Babette aufbringt und zu immer gefährlicheren Methoden greift, um ihn zu kontrollieren. Darum geht es am Ende auch: Kontrolle.

 Jackie in seiner Naivität und wegen seines Vorwissens über Babettes Eifersucht, glaubt natürlich an das Beste der Braut und lässt sich nur schwer vom Gegenteil überzeugen. Auch das ist leider sehr realistisch. Natürlich geht am Ende alles gut aus, aber auch nur, weil Jackie der Held der Reihe ist. Alle anderen würden es nicht so glimpflich überstehen.

Bonuspunkte bekommen Dodier und Makyo von mir dafür, dass es ihnen gelingt, die Braut menschlich zu zeigen. Denn davon geht ihre größte Gefahr aus, dass sie eben kein übernatürliches Monster sondern eine Person mit psychischen Problemen ist, die jeder andere sein könnte. Es gibt eben keine bösen Menschen. Nur Menschen, die Böses tun.

Bis dass der Tod … ist nicht das beste Album der Reihe, aber trotzdem ein sehr gutes, das sich mit einem Thema beschäftigt, das ich selten in Comics gelesen habe. Schon dafür lohnt sich das Lesen.

Hier geht’s zur Leseprobe

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