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Währenddessen … (KW 47)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Christian: Halloween ist jetzt schon fast einen Monat her, trotzdem möchte ich die Gelegenheit nutzen und hier noch einmal kurz das Lustige Taschenbuch Halloween Sonderband Nr. 3 vorstellen. Darin befindet sich eine Micky-Maus-Story, die sich auf Mario Bavas Kill, Baby Kill bezieht (siehe letztes Währenddessen). Wie in Bavas Film wird ein abgelegenes Dorf vom Geist eines Kindes heimgesucht, das einem Ball hinterherrennt. Natürlich ist die Auflösung weit weniger entsetzlich als im Bava-Stück, aber die Bildzitate sind doch sehr eindeutig. Dass sich hinter dem Spuk mal wieder eine ganz gewöhnliche Gaunerei verbirgt, macht Enrico Faccinis Story – obwohl episch angelegt und durchaus atmosphärisch – dann aber doch etwas zahnlos. Die tolle Mystery-Serie Micky X, die unter dem Label Lustiges Taschenbuch Premium bei uns erscheint, hätte aus der Prämisse sicher noch mehr herausholen können. (Enrico Faccini schreibt übrigens sehr offen über seine Einflüsse in seinem Blog). Tatsächlich mit fantastischen Elementen ist dagegen Castys Micky-Story Die Schatten der Finsternis, ebenfalls im Halloween-Buch zu finden. Casty greift hier das bewährte „Found-Footage“-Stilmittel auf und erzählt die Geschichte in großen Teilen aus der Sicht von Goofys Stirnlampe. Die italienischen Disney-Geschichten sind immer wieder eine Freude mit ihrer Experimentierlaune.

Im neuen Micky Maus Comics-Heft findet sich eine sehr vergnügliche Supergoof-Story von Paul Murry, die immerhin 30 Seiten umfasst. Schön, was hier immer für Ausgrabungen geboten werden. Ärgern musste ich mich aber mal wieder beim Lesen der Leserbriefseite des Donald Duck Sonderhefts: Als ein Leser moniert, dass im DDSH eine Panzerknacker-Story abgedruckt wurde, obwohl doch „Donald Duck“ auf dem Cover steht, meint der Redakteur in der ihm eigenen Art, das wäre eine völlig legitime Angelegenheit, schließlich gäbe es im Micky Maus-Heft manchmal ja auch keine einzige Maus-Geschichte, obwohl der Titel „Micky Maus lautet. Hmmm, denke ich, und kratz mich am Kopf: Ob der Redakteur wirklich nicht weiß, dass im Donald Duck-Heft jedes Maus-Ohr einen veritablen Shitstorm verursacht, während in den Maus-Heften die Enten ebenfalls fröhliche Urstände feiern, so dass man froh sein kann, wenn überhaupt noch Micky Maus-Geschichten gefunden werden können?

Außerdem findet sich im neuen DDSH eine zwanzigseitige, reichlich überdrehte Geschichte von Massimo da Vita, und das, obwohl doch viele Traditionalisten die Italiener nicht ausstehen können, weil sie so „schludrig“ zeichnen und die Figuren gar nicht aussehen wie bei Carl Barks. So genau nimmt man es mit dem „Fanwillen“ also doch nicht immer. Wenn solche Bastionen brechen, dann ist vielleicht tatsächlich Besserung in Sicht. Das neue Micky Maus Comics enthält übrigens nicht nur 30 Seiten Paul Murry, sondern auch eine schöne Ede Wolf-Geschichte. Soviel Vielfalt zum kleinen Preis ist sehr erfreulich. Schade eigentlich, dass es das Heft nur sechs Mal im Jahr gibt.

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

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