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Währenddessen… (KW 3)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Niklas: Letztes Jahr habe ich mir das Spiel Detective Di – The Silk Rose Murders von Nupixo Games gegönnt. Das Spiel basiert lose auf den Geschichten des fiktiven Detektivs Judge Dee, der wiederum auf einer realen Person basierte und in Europa durch Romane von Robert van Gulik bekannt wurde. Das Spiel ist ein Krimi-Adventure im Pixellook. Als junger Magister in der Tang-Dynastie versuche ich, einer Mordserie auf die Spur zu kommen, an deren Auflösung die Kaiserin persönlich interessiert ist.

Detective Di: The Silk Rose Murders ist ein Adventure, bei dem die Geschichte im Vordergrund steht. Im Gegensatz zu Blacksad, enthalten die Rätsel richtige Knobelaufgaben, wie zum Beispiel die Entschlüsselung einer geheimen Botschaft. Den größten Teil der Zeit verbringe ich aber damit, Verdächtige und Zeugen zu befragen. Ein gutes Mittel, um den Spielfortschritt zu zeigen, ist das Hint-Brett. Auf ihm wird gezeigt, wie viele Hinweise ich sammeln muss, die mich näher an die Lösung des Mordes bringen. Zum Ende jedes Spielabschnitts gibt es eine Zusammenfassung, in der der Mord nachgestellt wird, was mich clever fühlen lässt, wenn ich die Hinweise richtig deute. Ich verhalte  mich also wie ein richtiger Detektiv, der kombiniert und nachdenkt, anstatt die Lösung nur zu erraten.

Detective Dis größte Stärke ist aber seine Geschichte. Aus meiner Sicht ist ein guter Krimi trotz aller Rätsel und aller Spannungselemente stets nachvollziebar und klar. Detective Di erfüllt diese Anforderung. Die Texte sind gut geschrieben und es wird nie zu viel, aber auch nicht zu wenig gesagt und ich bekomme ein gutes Gefühl für meinen Charakter und die Nebenfiguren.

Der Pixellook funktioniert sehr gut. Zum einen überanstrengt er meinen alten Laptop nicht, zum anderen kreiert er ein paar schöne Landschaften und Gebäude, selbst wenn die eigentlichen Figuren nur augenlose Striche ohne große Mimik sind. Die Musik ist atmosphärisch, gerade die Melodie im Hauptmenü verzaubert mich. Wenn ich eine Sache zu kritisieren habe, dann, dass ich manche Sachen nicht sofort erkennen konnte. Ich bin einige Male am Anfang zwischen den Orten hin- und hergerannt, bis ich dann endlich auf den EINEN Pixel stieß, den ich übersehen hatte. Das war schon in der goldenen Zeit von Lucas Arts nervig und stört auch dieses Mal. Ich kann verstehen, dass die Entwickler keine Hotspots einbauen wollten, aber solche Details hindern unnötig den Spielfluss.

Detective Di fühlt sich wie der perfekte Start einer neuen Serie an. Die Rätsel sind gut, die Handlung solide und die Texte lesen sich spannend und lassen mich mit den Figuren mitfühlen. Ich würde mich sehr darüber freuen, erneut in dieses fiktive China einzutauchen und mich zur Lösung durchzuknobeln. Dann aber bitte mit besser hervorgehobenen Pixeln oder sichtbaren Hotspots.

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

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