In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche sonst noch so zu Gemüte geführt hat.
Christian: Horst Haitzinger, dem wohl dienstältesten deutschen Karikaturisten, ist derzeit in Nürnberg eine sehr gelungene Ausstellung gewidmet. Die Ausstellung ist vor allem deswegen ein Muss, weil sie die seltene Gelegenheit bietet, Haitzingers übergroße Ölgemälde zu betrachten. Diese von märchenhafter, religiöser und surrealistischer Symbolik durchdrungenen Bilder sind so völlig anders als die bissigen und teilweise bitteren Cartoons, die man von ihm gewohnt ist; bei genauerem Hinsehen erkannt man aber auch die verbindenden Elemente. Gerade diese Ölgemälde erlauben einen Blick ins Innenleben des Künstlers, während die Cartoons das sind, was er nach außen kommuniziert. Hingehen lohnt sich: Die Ausstellung ist noch bis zum 23. August im Nürnberger Museum für Industriekultur zu sehen, gleich neben der Tafelhalle.
Stefan: Letzte Woche Heroes im Stream gesehen, diese Woche Comics am Tablet gelesen. Dieser Fortschritt, von dem man immer so viel hört, ist nun auch bei mir angekommen. Hatte mir gerade einen frischen Stapel US-Comics von meinem Händler geholt – Fight Club 2 ist übrigens lesenswert – als mir der Aufdruck „Bonus Digital Edition“ auf Star Wars Darth Vader auffiel. Diese Sticker hatte ich früher meist ignoriert. Nun also Heft aufgeblättert, Aufkleber entfernt und den darunter befindlichen Code in der Marvel App eingegeben. Bei Amazons Kindle App kann ich die ganze Seite anzeigen, bei Marvel ist wahlweise auch ein Sprung von Panel zu Panel möglich und das gefällt mir ziemlich gut. Aber nur mit meinem 10 Zoll Tablet daheim, denn unterwegs blendet es. Und so gut wie das Leseerlebnis auf Papier ist es (noch) nicht, zumal der E-Comic nicht mit dem „richtigen“ identisch ist, denn es fehlen Leserbriefe, redaktioneller Teil und die Werbung. Dennoch bereits sehr interessant diese Technik, sogar für so konservative und skeptische Menschen wie mich.
Daniel: Es fällt mir immer noch sehr schwer, meine Liebe für Brettspiele an Mitmenschen weiterzugeben. Ich hoffe dies durch Erläuterungen von Regeln zu erreichen und scheitere erwartungsgemäß kläglich. Dabei sind die Regeln zu dem neuen sozialen Deduktionsspiel Spyfall so einfach: Jeder Spieler bekommt eine Karte: Entweder ist ein Ort darauf abgebildet oder Spion. Alle Spieler mit einer Ortskarte haben denselben Ort. Der Spion kennt den Ort nicht. Ziel des Spiels: Der Spion muss herausfinden, wo er sich befindet. Die anderen Spieler versuchen, den Spion zu enttarnen. Dazu stellt immer ein Spieler einem anderen eine Frage: „Sag mal, wie bist du denn heute zur Arbeit gekommen?“ Gerade so vage, um dem Spion keine Informationen zu geben und grade so wissend, dass man nicht selbst für den Spion gehalten wird. So einfach ist das! Doch die Magie des Spiels können andere viel besser erklären als ich:
Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.