In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.
Daniel: Kickstarter ist eine feine Sache, um Ideen jeglicher Art zu unterstützen. Ich selbst backe Comics, Computer- und Brettspiele – Money statt Mehl. Leider hatte ich mit den letzten Spielen eher weniger Freude. Das liegt aber nicht an der Produktion oder der Präsentation der Spiele. Die Verarbeitung und die Miniaturen sind großartig, die Kartons besser als die Standardschachteln. Vielmehr liegt es an den Spielen selbst. Der wohl größte Hype und die größte Enttäuschung war Exploding Kittens. Ich mag das Design von The Oatmeal, ich mag den Humor, aber das Spiel ist zum Sterben langweilig. Dafür hätte ich mir bei einer 8.7 Millionen-Kampagne mehr erwartet. Der neuste Kickstarter-Erfolg, den ich selbst nicht finanziell unterstützt habe, heißt Zombicide: Black Plague. Eine Mischung aus Hero Quest und Zombie-Apokalypse. Die sechs Charaktere (man muss immer mit sechs Figuren spielen) erkunden Räume auf einer Karte und müssen mit immer neuen Fantasy-Waffen Horden von Zombies abwehren. Die Zombies werden durch einen Mechanismus gesteuert, der sie immer zum nächsten Spieler führt. Viel Berechenbarkeit. Die Varianz der Zombies ist auch nicht berauschend: Es gibt einen langsamen Zombie, einen schnellen Zombie und einen fetten Zombie. Zum Glück hat das Mittelalterszenario (Zombicide gibt es auch mit Samuraischwertern und Uzis) noch einen Necromancer hinzugefügt. Mit der ersten Erweiterung kommen dann auch Werwolfzombies. Trotzdem ist das Spiel nicht mehr als Bewegen, neue Waffe einsammeln, schießen. Wiederholen. Auch die Vielzahl an neuen Spielfiguren (von Lena bis Braveheart) ändert nichts daran. Leider fehlt auch noch der Kampagnenmodus, bei dem der Fortschritt in die nächste Partie übertragen wird. Aber warum hat die Kickstarter-Kampagne dann so viel Geld eingenommen? Weil die Miniaturen atemberaubend sind. Viel wunderschön gestaltetes Plastik, wenig Spiel. Aber natürlich lehrt mich diese Erfahrung nichts. Ich habe gleich das nächste Projekt unterstützt: The Others: 7 Sins.
Christian: Ich hab die Nase voll von dieser Welt. Nur noch Terrorismus, Fanatismus, Ausschreitungen, Vorurteile, da hat man auch an einer EM keine Freude mehr. Ich will raus aus der Nummer. Ich will zurück in Mamas Bauch. Weil das nicht geht, hab ich die zweitbeste Lösung gewählt und meinen Retro Competition Pro-Joystick, den ich vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt bekam, wieder hervorgekramt. Der ist mit ein paar feinen 80er-Jahre Games bespielt, zum Beispiel dem immer noch extrem gut spielbaren Impossible Mission. Wer kann sich an diesen Satz noch erinnern: „Another visitor. Stay a while. Staaay forrrrevvver!!“? Da muss man mich nicht zweimal auffordern. Da bleib ich gern ‘ne Weile. Impossible Mission ist eine extrem gut ausbalancierte Mischung aus Action-Game und Puzzle, das einerseits fordernd, gleichzeitig aber extrem gut spielbar und mit genügend Übung und Konzentration auch zu schaffen ist. Im Bild sieht man, wie ich gerade einen Zugangscode finde, um feindliche Roboter für kurze Zeit außer Gefecht zu setzen.
Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.