Superhelden aus Österreich, eine Anti-Sexismus-Initiative aus Frankreich, eine neue Comic-App aus England. Und der Preacher sagt „Fuck“.
A.S.H.– Austrian Superheroes
wemakeit, Harald Havas
Das Donauweibchen. Lady Heumarkt. Captain Austria. So werden die Superhelden aus Österreich heißen, die 2016 zunächst in einer vierteiligen Heftserie auftreten sollen. Nicht als Parodie, sondern als durchaus ernstgemeinte Comicserie. Initiator und Autor des Projekts ist Harald Havas, der seit vielen Jahren in Sachen Comics aktiv ist, u.a. mit seiner Stripserie Fred. Mit an Bord sind zahlreiche erfahrene österreichische Zeichner sowie Nachwuchstalente von der Kunstschule Wien. Erste Probeseiten und Entwürfe sind auf Facebook zu sehen. Die Anschubfinanzierung läuft über eine Crowdfunding-Kampagne, mit der 6.000 Euro eingesammelt werden sollen. Weil eine österreichische Bank als Sponsor mit dabei ist, hat man dieses Ziel in wenigen Tagen schon zu mehr als zwei Drittel erreicht.
Bilder fürs Ohr
Der Tagesspiegel, Moritz Honert
Robert Kirkmans erfolgreiche Comicserie The Walking Dead gibt es mittlerweile auch als Hörspiel-Adaption. Ein richtiger Knüller ist das nicht geworden, stellt Moritz Honert fest, und stellt bei der Gelegenheit auch noch einige andere Hörspiele vor, die auf Comics basieren.
‚Dhee‘: Bangladeschs erste lesbische Comic-Heldin
Deutsche Welle, Esther Felden
Aktivisten in Bangladesch haben letzte Woche einen Comic vorgestellt, mit dem sie für Toleranz und Nächstenliebe werben und vor allem die Diskriminierung von Homosexuellen bekämpfen wollen. Der Comic ist auf einzelnen Karten gedruckt, die auf Veranstaltungen der Organisation „Boys of Bangladesh“ verteilt werden.
Collectif des créatrices bd contre le sexisme
bdegalite.org
Ein Zusammenschluss von über hundert französischen Comicautorinnen und -Zeichnerinnen wendet sich gegen Sexismus in der Comicbranche. Wer des Französischen mächtig ist, findet auf der Website eine Sammlung von Berichten, in der sich weibliche Comicschaffende an Begebenheiten erinnern, in denen sie als Frauen nicht gleichberechtigt behandelt wurden. Die Charta der Initiative steht auch auf Englisch zur Verfügung. Darin wenden sich die Autorinnen unter anderem gegen die Vorstellung, dass es so etwas wie „Frauencomics“ oder „Mädchencomics“ gebe.
Electricomics wants to redefine comics for the 21st century
Wired UK, Matt Kamen
Vor anderthalb Jahren wurde es erstmals angekündigt, jetzt gibt es das erste konkrete Produkt: Electricomics, ein Projekt von Alan Moores Tochter Leah und einigen Mitstreitern, will nichts weniger als den digitalen Comic revolutionieren und neue Storytelling-Möglichkeiten ausloten. Seit Anfang September gibt es eine kostenlose App für iOS, in der man derzeit vier exklusive Comics lesen kann, die u.a. von Garth Ennis und Alan Moore geschrieben wurden. In Kürze soll man ein „Creator Tool“ herunterladen können, mit dem man eigene Comics für die App gestalten kann.
Jack Kirby: Gallery Tour of “Comic Book Apocalypse” Exhibition
YouTube, Jack Kirby Museum & Research Center
In Northridge, Kalifornien läuft derzeit eine große Ausstellung zum Werk von Jack Kirby, dem vielleicht einflussreichsten Superheldenzeichner der Comicgeschichte. In diesem halbstündigen Film führt Kurator Charles Hatfield durch die Ausstellung und zeigt einige der über 100 Exponate:
Preacher said Fuck
preacher-said-fuck.tumblr.com
Eine komprimierte Version der Vertigo-Serie Preacher von Garth Ennis und Steve Dillon, die ausschließlich aus den (zahlreichen) Szenen besteht, in denen das F-Wort verwendet wird. Gebaut wurde dieser Tumblr von Nerdcore-Blogger René Walter, der hier erklärt, was das soll.
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