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Links der Woche 25/16: Über Manga reden

Vergangene Woche erschien im Netz überdurchschnittlich viel Material, das sich mit Manga auseinandersetzt – entsprechend bildet dies auch den Schwerpunkt der aktuellen Links der Woche.

Podcast: Fehlt es deutschen Manga an Genrevielfalt?
Sumikai
Satte zwei Stunden dauert diese Gesprächsrunde, die am Montag beim Webradiosender NSW-LiVE stattfand. Diskutiert wurde über Manga aus deutscher Produktion, sowohl bei großen Verlagen als auch im Dōjinsh-Bereich. Ausgehend von der Frage, ob das Genre Boys‘ Love bei deutschen Manga ein Übergewicht habe, hangelt man sich quer durch die Szene und ihre Besonderheiten. Mit dabei sind die Zeichnerinnen Melanie Schober (Skull Party) und Kami (Get Your Man) und Autor Michel Decomain (Demon Lord Camio), der auch für Comicgate schreibt.

Zum gleichen Themenkomplex veröffentlichte Sumikai auch noch eine kleine Umfrage unter einigen Zeichnerinnen und ein Interview mit David Füleki. Letzterer äußert sich durchaus kritisch zum Zustand der Szene und der Qualität ihres Outputs. Da das Interview noch vor der Talkrunde online ging, wird im Gespräch wiederum auf selbiges eingegangen. Tenor der Runde: Qualität und Vielfalt des deutschen Manga sind höher als vielfach angenommen, und auch innerhalb des vermeintlich homogenen Komplexes „Boys‘ Love“ werden ganz verschiedene Geschichten erzählt. Dazu passt dann auch noch ein Beitrag auf dem feministischen Blog von Lavendellila, der versucht, die Gründe für den „Erfolg von Boys Love als Genre“ zu erörtern.

hokusaixmanga

Manga, die unterschätzte Kunstform
Süddeutsche Zeitung, Juliane Liebert
Wir bleiben noch beim Manga: An der asiatischen Spielart des Comics ist die in Deutschland seit einigen Jahren bestehende Anerkennung des Feuilletons nämlich fast komplett vorbeigegangen, wenn man einmal von Jiro Taniguchi absieht. Die Süddeutsche nutzt jetzt immerhin die aktuell im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe laufende Ausstellung Hosukai x Manga dafür, eine ganze Feuilleton-Seite für das Thema frei zu machen. Neben einem Text über diese Ausstellung sowie einer Rezension des Anime-Kinofilms Miss Hokusai erschien ein Artikel, der dafür wirbt, Vorbehalte gegenüber Manga zu überwinden und sich auf ein sehr vielfältiges „ganzes Universum“ von Geschichten einzulassen.

Pioniere des Comic. Eine andere Avantgarde
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Neben der eben erwähnten Ausstellung in Hamburg läuft auch in einer weitereren renommierten Museumsinstitution eine Schau mit Comicbezug. Seit Donnerstag sind dort drei Monate lang Originale und Zeitungsseiten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sehen, als die amerikanischen Zeitungen das Massenmedium Comic begründeten und gleichzeitig Künstlern wie Winsor McCay, George Herriman, Lyonel Feininger und Frank King Raum zum Experimentieren gaben. Kurator ist Alexander Braun, der sich mit eindrucksvollen Ausstellungen u.a. zu Winsor McCay und dem Westerncomic einen Namen gemacht hat. Siehe dazu auch den Artikel „Bunte Pioniere“ beim Tagesspiegel und den Beitrag des ARD-Nachtmagazins.

Aus Nacht gemacht
kleinerdrei, Daniel
Alexander Braun hat auch die voluminöse Little Nemo-Ausgabe zusammengestellt, die 2014 beim Taschen Verlag erschien. Was ursprünglich eine Rezension dieses Bandes für das Blog kleinerdrei werden sollte, geriet am Ende zu einem sehr persönlichen, lesenswerten Text über Depression, der auch Bezug auf das 90er-Jahre-Videospiel Little Nemo – The Dream Master nimmt.

Dutch Flemish Parade
dutchflemishparade.com
Parallel zur Ausstellung flämischer und niederländischer Comickünstler beim Comic-Salon Erlangen belegten die anwesenden Zeichner auch ein kleines Atelier, wo sie täglich an einem kleinen, im Risoprint-Verfahren gedruckten Magazin namens Parade bastelten, das kostenlos verteilt wurde. Inzwischen stehen im begleitenden Weblog auch alle vier Ausgaben online zur Verfügung. Bei der Frankfurter Buchmesse im Oktober soll die Aktion dann fortgeführt werden.

Dortmund – Berlin – Frankfurt
German Comic Con
Gerade ging in Stuttgart die erstmals ausgetragene Comic Con Germany zuende. Die Konkurrenzveranstaltung „German Comic Con“ von Veranstalter Cool Conventions ist derweil auf Expansionskurs: Nachdem man 2015 in Dortmund begonnen hat und dieses Jahr auch nach Berlin kommt, wird es 2017 drei Standorte geben: Im April 2017 wird man in der Messe Frankfurt die bewährte Mischung aus Kino- und Serienschauspielern, Cosplay und Comics präsentieren.

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