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Frisch aus der Druckerei: August 2017

Kurz bevor die herbstliche Veröffentlichungsflut so richtig losgeht, war der August nochmal halbwegs überschaubar, aber trotzdem ganz schön vielfältig. Was darf’s denn diesmal sein: Comics über philosophische Superhelden, über bekannte Rockstars, über Action-Botaniker oder übers Streiten in Beziehungen?

HIGHLIGHT DES MONATS

Die ganz großen Hits liefert der britische Autor Warren Ellis (Transmetropolitan, Planetary) schon länger nicht mehr ab, trotzdem kommen immer wieder interessante Comics aus seiner Feder. Teilweise schaffen sie es auch, innerhalb der großen Superheldenuniversen ungewöhnliche Akzente zu setzen. Das jüngste Beispiel dafür ist Karnak, eine Marvel-Miniserie, deren Hauptfigur ein Inhuman ist, der nicht nur fernöstliche Kampfkunst beherrscht, sondern auch einen Hang zur Philosophie hat und in der Lage ist, Schwachstellen bei allen Menschen und Dingen zu erkennen. Auch die Zeichnungen heben Karnak aus dem Marvel-Mainstream heraus: Sie stammen zunächst von Gerardo Zaffino, der später wegen Krankheit von Roland Boschi ersetzt wurde. Panini bringt nun die deutsche Ausgabe in einem abgeschlossenen Band. [Leseprobe]

EIGENPRODUKTIONEN

Neue Comics von Reinhard Kleist kommen inzwischen mit geballter Marketingmacht auf den Markt, und der Carlsen Verlag lässt keinen Zweifel aufkommen, dass Nick Cave – Mercy on Me [Leseprobe] für ihn den Spitzentitel der gerade begonnenen Herbstsaison darstellt. Der Veröffentlichungszeitpunkt ist geschickt gewählt: Das Objekt von Kleists zweiter Musikerbiografie nach Cash – I see a Darkness feiert im September seinen 60. Geburtstag und gibt kurz darauf mehrere Konzerte in Deutschland, entsprechend viel Anlass zur Berichterstattung gibt es in zahlreichen Medien. Parallel zu dem Comic, der die (Kunst-) Figur Nick Cave eher frei interpretiert als streng biografisch sein Leben nachzuerzählen, erschien auch Nick Cave and the Bad Seeds: Ein Artbook im Schallplattenformat, in dem Kleist einzelne Cave-Songs als Kurzcomics interpretiert [Leseprobe]. Und obendrein geht Kleist im Herbst auch rockstarmäßig auf Lese- und Signiertour, präsentiert vom Rolling Stone und begleitet von Bands und DJs.

Der Schweizer Illustrator Roland Burkart lebt seit einem Arbeitsunfall mit Tetraplegie, einer Form der Querschnittslähmung – seitdem sitzt er im Rollstuhl und zeichnet mit der linken Hand. Diese Erfahrungen lässt er in seinen Comic Wirbelsturm (Edition Moderne) einfließen, dessen Hauptfigur ebenfalls durch einen Unfall zum Tetraplegiker wird. [Leseprobe]

In Deutschland entstanden, aber noch vor der hiesigen Ausgabe in Argentinien erschienen ist Fußnoten, der Debütband von Nacha Vollenweider. Die Argentinierin lebt seit 2013 in Hamburg, wo sie Illustration an der HAW studierte. In der dortigen Stadtbahn findet auch der Erzählrahmen dieses Buchs statt, bei dem es sich laut der etwas großspurigen Ankündigung des Avant-Verlags um „ein neues Genre“, nämlich den „Comic-Essay“ handelt. Vollenweider wechselt darin immer wieder zwischen deutscher Gegenwart und argentinischer Vergangenheit. [Leseprobe]

Johanna Baumann alias Schlogger legte 2014 ihre Masterarbeit im Studiengang „Medien und Kommunikation“ vor: Streitsam – Warum richtig Streiten überliebenswichtig ist behandelt das Thema Streit in Beziehungen, und zwar nicht als trockener Ratgeber, sondern in Form von cartoonigen Sachcomics, die nun auch als Hardcoverband bei Popcom erschienen sind. [Leseprobe]

Spätestens seit dem mehrfach preisgekrönten Madgermanes gehört Birgit Weyhe zu den prominenteren Namen im deutschen Comicgeschäft. Beim Avant-Verlag wird nun ein Frühwerk von ihr neu aufgelegt, das erstmals 2008 in kleiner Auflage beim Mami-Verlag herauskam. In Ich weiß verarbeitet sie in je zwei Panels pro Seite Erinnerungen an ihre Kindheit, die sie in verschiedenen ostafrikanischen Ländern verbracht hat. [Leseprobe]

Die in Wien geborene Journalistin Vina Yun ist Tochter einer Koreanerin, die in den 1970er Jahren nach Österreich kam. Damals wurden vor allem koreanische Krankenschwestern als „Gastarbeiterinnen“ für Wiener Kliniken angeworben. Yun hat sowohl ihre eigenen Erfahrungen als auch die ihrer Elterngeneration in Comics verarbeitet, die von verschiedenen Zeichnerinnen (Tine Fetz, Patu, Moshtari Hilal und Sunanda Mesquita) umgesetzt wurden. Das Ergebnis sind zwei Hefte unter dem Titel Homestories – Koreanische Diaspora in Wien, die man einzeln oder im Set kaufen kann (E-Mail-Bestellung via homestoriesvienna@gmail.com, mehr Infos auf Facebook).

EUROPÄISCH

Im neuen Band des Franzosen Marc-Antoine Mathieu, der gerne mit dem Medium Comic herumexperimentiert, stellt er das Leben eines Performancekünstlers auf den Kopf. Denn als dieser in der Hinterlassenschaft seiner Eltern minutiöse Aufzeichnungen seiner ersten sieben Lebensjahre entdeckt, verirrt er sich zunehmend in existenzielle Fragen. Mit Otto (Reprodukt), so der Titel des querformatigen Comics, entwirft Mathieu erneut eine mysteriöse Figur und beschert dem Leser ein visuell wie inhaltlich komplexes Werk. [Leseprobe]

Der große böse Fuchs ist eigentlich weder groß noch böse, sondern vor allem überfordert. Er kümmert sich um eine Handvoll Küken, die er eigentlich aufziehen wollte, um sie später zu fressen, aber das ist nicht so einfach. Der witzige Slapstick-Comic von Animationsfilmer Benjamin Renner (Ernest & Célestine) hat in Frankreich schon etliche Preise gewonnen und läuft dort diesen Sommer auch als Zeichentrick-Adaption im Kino. Beim Avant-Verlag gibt es nun eine deutsche Fassung.  [Leseprobe]

Die aus Schweden stammende Figur Mama Muh, erschaffen von Jujja Wieslander, erlebt seit den 1980er Jahren in diversen Medien Abenteuer, die sich vor allem an kleinere Kinder richten. Die Mama-Muh-Bücher werden illustriert von Sven Nordqvist, dem Schöpfer von Petterson und Findus. Basierend auf dessen Bildern entstand Mama Muh – Der Comic, der von Micaela Favilla und Elin Fahlstedt gezeichnet wurde. Die deutsche Ausgabe erscheint nun bei Oettinger. [Leseprobe]

Im Zweiteiler Die Adoption (Splitter-Verlag) erzählt der belgische Szenarist Zidrou von einem kinderlosen Paar, das ein kleines Mädchen aus Peru adoptiert, welches aufgrund eines Erdbebens in seiner Heimat zur Waise wurde. Die Geschichte der gegenseitigen Annäherung (was auch die Rolle der plötzlichen Großeltern beinhaltet) wird auf entzückende Weise vom französischen Künstler Arno Monin (Merci) illustriert. [Leseprobe]

Pyramond hat den humorigen Einzelband Nekoloco! der französischen Mangazeichnerin Mi-eau ins Programm genommen. Der in europäischer Leserichtung gehaltene Comic handelt von einer ungeschickten Zauberin, deren großes Herz für Katzen sie dazu bringt, 33 der niedlichen Tiere bei sich aufzunehmen. [Leseprobe]

Von Jean-Luc Istin (Die Druiden, Elfen) kommt eine vierteilige Sci-Fi-Konzeptserie zum Thema Roboter und Maschinen. Jedes der vier von Jesús Hervás Millán (Sintflut) bebilderten Alben der Reihe Androiden (Splitter-Verlag) setzt sich aus einem anderen Blickwinkel mit dem Verhältnis zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz auseinander. In einer Geschichte kann letztere ein nützlicher Helfer im Alltag sein, in der anderen hingegen den Untergang der Zivilisation provozieren. [Leseprobe]

Rick Master von André-Paul Duchâteau und Tibet gehört zu den Klassikern des frankobelgischen Genrecomics. Die Krimiserie (im Original Ric Hochet) startete im Jahr 1955 und lief fast ein halbes Jahrhundert lang, in Deutschland u.a. im ZACK-Magazin. Zuletzt war die Serie bei Kult Editionen beheimatet, wo zehn Bände einer Gesamtausgabe erschienen sind. Nun wechselten die Rechte zum Splitter-Verlag, der sowohl die Gesamtausgabe ab Band 11 fortführt als auch die ersten Teile neu auflegt. Nach dem Tod von Zeichner Tibet und ein paar Jahren Pause wurde die Reihe unter dem Titel Die neuen Fälle des Rick Master fortgesetzt, wovon bei Kult aber nur erste Band herauskam. Splitter macht nun weiter und brachte im September gleich Band 1 und 2 parallel auf den Markt. [Leseprobe Bd. 1, Bd. 2]

Die italienische Pulp-Serie Dampyr um einen Vampirjäger brachte es bei Kult Editionen (unter dem Label „Bonelli Comics“) zwischen 2007 und 2009 auf zehn Ausgaben. Der neu gegründete Verlag Kult Comics macht seit Anfang diesen Jahres weiter, erstmals in chronologischer Reihenfolge. Deshalb erschienen zunächst die Bände 28 und 29, nun geht es mit Band 1 weiter. Jeder Band enthält zwei Ausgaben des italienischen Originals und kommt als schwarz-weißes Taschenbuch zum schlanken Preis von 9,95 Euro.

Ebenfalls bei Kult Comics erscheint eine Gesamtausgabe des klassischen Abenteuercomics January Jones, der aus den Niederlanden stammt und in den 1980ern erschaffen wurde. Lediglich auf drei Alben brachte es die Serie bei Carlsen in Deutschland zur damaligen Zeit, die aktuelle Integrale-Edition versammelt in Band 1 eben jene drei ersten Geschichten, soll aber am Ende auf drei Bände kommen, die sämtliche January Jones-Comics enthalten wird. Die titelgebende Dame ist übrigens eine amerikanische Pilotin, die für den Geheimdienst arbeit. Eine Prämisse, die von den Künstlern Martin Lodewijk und Eric Heuvel im bekannten Ligne-Claire-Stil umgesetzt wird. [Leseprobe]

Robert Capa war ein in Ungarn geborener Fotograf, der vor allem durch seine Arbeit als Kriegsberichterstatter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts berühmt wurde. In Capa – Die Wahrheit ist das beste Bild (Knesebeck) erzählt der Franzose Florent Silloray (Auf den Spuren Rogers) vom Leben und Werk Capas in Form eines biografischen Comics. Die Bilder hat er dabei, angelehnt an die damalige Fotokunst, in Schwarz-Weiß und in Sepiatönen gehalten. [Leseprobe]

Warhammer 40.000 mit seiner Erzählung rund um die Space-Marines zählt zu den beliebtesten Tabletop-Spielen überhaupt. Natürlich wurde das Sci-Fi-Franchise in der Vergangenheit auch immer wieder in Romanen oder Comics weitergesponnen und ergänzt. Panini bringt nun die ursprünglich bei Titan Books publizierte Miniserie „Mit eisernem Willen“ auf den Markt, eine Comicstory, die vom Engländer George Mann geschrieben und vom italienischen Künstler Tazio Bettin bebildert wurde. [Leseprobe]

Salleck Publications hat mit Gilles Durance neuen Lesestoff für Freunde von Fliegercomics im Gepäck. Callixte (Margots Reportagen) ist im Album mit dem Untertitel „Der weisse Bomber“ sowohl Autor als auch Zeichner. Die Story dreht sich um den Betreiber einer Fluggesellschaft, der nebenbei Aufträge für den französischen Geheimdienst erledigt. [Leseprobe]

1970 übernahm der Schauspieler Steve McQueen die Hauptrolle in dem Film Le Mans, der das legendäre 24-Rennen behandelte. Diese Geschichte verwandelte der Schweizer Sandro Garbo in den Comic Steve McQueen in Le Mans, der auf drei Teile angelegt ist und gleichzeitig in mehreren Sprachen publiziert wird. Der erste Band der deutschsprachigen Ausgabe erschien nun im motorfahrzeug-affinen Verlag Salleck Publications. [Leseprobe]

AMERIKANISCH

Garth Ennis darf sich mit seinem Comic Caliban – Odyssee ins Grauen diesmal so richtig im Weltall austoben. Die von Panini in einem Band versammelte Avatar-Serie ist Splatter-Horror, der nichts für Zartbesaitete sein dürfte. Inspiriert von Filmen wie Alien oder Event Horizon erzählt Ennis von einem Raumschiff, das auf dem Weg zu einem anderen Planeten mit einem Alienschiff kollidiert, worauf sich das blutige Grauen Bahn bricht. Gezeichnet wird Caliban vom argentinischen Künstler Facundo Percio.

Im Dantes Verlag startet eine weitere interessante Schwarz-Weiß-Reihe: Gravel beinhaltet in insgesamt sieben Bänden (die im viermonatigen Rhythmus erscheinen sollen) sämtliche Abenteuer um den titelgebenden Kampfmagier, der gegen obskure, übernatürliche Phänome antritt. Diese entstanden in den Jahren 1999 bis 2010 für den US-Verlag Avatar Press. Ausgedacht hat sich das Ganze der oben bereits erwähnte Warren Ellis, die Bilder stammen von Mike Wolfer. Der erste Band vom Dantes Verlag legt die ersten drei Miniserien, die vor Jahren bereits unter den jeweiligen Einzeltiteln Strange Kiss, Stranger Kisses und Strange Killings beim Speed Verlag erschienen, noch mal in kompakter Form auf, ab Band 2 gibt es dann ausschließlich deutsche Erstveröffentlichungen.

Loki, der Gott der Lügen, als Präsident der Vereinigten Staaten? In dem für sich stehenden Einzelband Wählt Loki (Panini) wirft der intrigante Halbbruder Thors seinen Hut jedenfalls in den Ring und bewirbt sich für das mächtigste politische Amt. Was hinter dem Vorhaben steckt erzählt das Kreativduo bestehend aus Christopher Hastings und Langdon Foss in seiner satirischen Geschichte. [Leseprobe]

Die Mitglieder des Nova-Corps sind so etwas ähnliches wie Weltraumpolizisten und Superhelden in Personalunion. Nachdem der ursprüngliche Nova der Erde, Sam Alexander, lange verschollen war und das Zepter des Helden damit zwangsläufig an dessen Sohn weitergereicht wurde (u.a. ist der junge Mann Teil der neuesten Inkarnation der Champions), ist er nun zurückgekehrt. Wie Vater und Sohn gemeinsam Abenteuer erleben, kann man in einer elfteiligen Reihe von Autor Sean Ryan nachlesen, die Panini in ihrer Gesamtheit im Nova Megaband abdruckt. [Leseprobe]

Bekanntlich verband sich Spider-Man in den 80er Jahren im Event „Secret Wars“ mit einem außerirdischen Symbionten und kehrte daraufhin mit einem schwarzen Kostüm zurück. Cullen Bunn und Salva Espin berichten in Deadpool: Back in Black nun von der (angeblich) tatsächlich ersten Begegnung des Symbionten mit einem Superwesen der Erde: Wade Wilson. Ein nostalgischer Ausflug des irren Söldners also, der mal wieder sämtliche Kontinuität sprengt. [US-Preview]

Die Figur Gwenpool entstammt eigentlich einem Variantcover, das ein Amalgam aus den beiden beliebten Marvel-Figuren Deadpool und Spider-Gwen zeigen sollte. Das Design kam bei den Fans allerdings so gut an, dass man sich eine komplette Hintergrundgeschichte überlegte und Gwenpool gar eine eigene Reihe bekam. Die handelt von einem Mädchen, das gerne Marvel-Comics liest und plötzlich in der Welt der Superhelden erwacht. Davon ausgehend, dass sie sich in einem Traum befindet, verhält sie sich entsprechend rücksichtslos und ausschweifend. Die von Autor Christopher Hastings mit wechselnden Zeichnern umgesetzten Abenteuer haben kurioserweise weder mit Deadpool noch mit Gwen Stacy irgendetwas zu tun, sind aber ein komödiantisches Feuerwerk. Panini veröffentlicht die Serie nun in Form von Sonderbänden. [Leseprobe]

Ganz ohne „Constantine“ im Titel erscheint die aktuellste Serie des DC-Okkultisten John Constantine unter dem klassischen Titel Hellblazer. Sicherlich ist das ein Hinweis auf die Vertigo-Wurzeln der Figur, auf die man sich mit „Rebirth“ wieder besinnen möchte. Kein Wunder, dass im ersten Sammelband gleich alte Weggefährten Johns wie Swamp Thing oder Chas auftauchen. Künstlerisch dafür verantwortlich sind Autor Simon Oliver (Exterminators) und u.a. Zeichnerin Pia Guerra (Y – The Last Man). [Leseprobe]

In insgesamt drei Heften veröffentlicht Panini die Miniserie Justice League vs. Suicide Squad, bei der der Name Programm ist. Die Kollision zwischen den größten DC-Helden und der schurkischen Task Force X wird inszeniert von Autor Joshua Williamson und zu Papier gebracht von Zeichnern wie Jason Fabok und Tony Daniel. Außerhalb der Kerngeschichte werden bestimmte Kapitel, die am Rande eine Rolle spielen, parallel in den regulären deutschen Heftreihen beider Teams abgedruckt.

Der US-Amerikaner Tom Bancroft ist u.a. als Animator für Disney bekannt geworden. Daneben illustriert er aber auch Kinderbücher oder produziert Comics. Ein eben solcher ist Opposite Forces, eine von Bancroft im cartoonigen Stil gezeichnete Story über ein Beziehungsdreieck, bestehend aus einem hübschen Mädchen, einem Nerd und einer strahlenden Superhelden. Bei Dani Books erscheint der Band in deutscher Übersetzung und mit umfangreichem Bonusmaterial. [Leseprobe]

Der amerikanische Zeichner Shannon Wheeler, der in den 1990ern durch seinen Too Much Coffee Man bekannt wurde und auch Cartoons für den New Yorker beisteuert, hat sich durch die Tweets von US-Präsident Donald Trump gewühlt und viele davon illustriert. Gesammelt sind sie in dem Buch Sh*t My President Says, das nun auf Deutsch bei Cross Cult als Trump twittert erschienen ist. Die Komik liegt dabei weniger in Wheelers eher braven Cartoonzeichnungen als vielmehr in der Auswahl der Tweets (überwiegend aus dem Zeitraum vor Trumps Präsidentschaft), die für sich selbst schon so absurd bis irre sind, dass sie mit Mitteln der Satire kaum noch zu greifen sind. [Leseprobe]

ASIATISCH

Kachou Hashimoto erzählt in dem Action-Manga Plant Hunter (Toykopop) von einem abenteuerlustigen Pflanzenexperten, der die Gabe hat, die Erinnerungen von Pflanzen einzusehen und deshalb seltene Arten für zahlende Kundschaft sucht. Ein nicht ganz ungefährlicher Job, denn skrupellose Konkurrenten und Piraten lauern überall. [Leseprobe]

Der Anime-Klassiker Ultraman, der erstmals im Jahr 1966 über japanische Bildschirme flimmerte, wurde 2011 in einer Mangaserie von Eiichi Shimizu und Tomohiro Shimoguchi aufgegriffen, die Tokyopop nun nach Deutschland bringt. Die SF-Superhelden-Mixtur erzählt vom Sohn des ersten Ultraman, der wie sein Vater Superkräfte im Kampf gegen feindliche Aliens einsetzt. [Leseprobe]

Von einem Mädchen, das von einem Wolf gebissen wird, sich selbst in einen Wolfsmenschen verwandelt und in einer Zelle auf einer Gefängnisinsel landet, handelt die Reihe Beasts of Abigaile (Tokyopop). Mangaka Spica Aoki feiert damit ihre Deutschlandpremiere. [Leseprobe]

Vom Kreativteam von Defense Devil und Shin Angyo Onshi, Youn In-Wan und Yang Kyung-Il, kommt die Kurzgeschichtensammlung Burning Hell – Das Land der Götter (Carlsen Manga). Ein Manhwa-Rundumschlag mit allem was das finstre Leserherz begehrt: Killer, Kannibalen, Götter und Monster.

Im Boys-Love-Segment gab es im August drei neue Einzelbände: Es beginnt um Mitternacht von Aya Sakyo und Zero Distance von Ryo Takagi (beide bei Egmont Manga erschienen), sowie Der Küchenprinz (Kazé Manga) von Junko.

SEKUNDÄRLITERATUR

Nach einer Pause von knapp anderthalb Jahren ist das Magazin Comix mit Ausgabe 53 zurück in den Bahnhofskiosken und Comichandlungen. Herausgeber Martin Jurgeit hat Optik und Konzept einem Relaunch unterzogen, im Kern bleibt es aber bei einer Mischung aus  Artikeln zu aktuellen Comicthemen (diesmal u.a. über Wonder Woman und das Deutschlandbild im Manga) und Comicstrecken von vorwiegend einheimischen ZeichnerInnen (z.B. Isabel Kreitz, Volker Reiche und Flix).

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