Immer wenn der Comic-Salon Erlangen stattfindet, erreicht der ohnehin schon hohe Ausstoß von Neuerscheinungen in der deutschen Comiclandschaft noch einmal einen besonderen Peak. Holen Sie sich also ein gutes Getränk, lehnen Sie sich zurück und machen Sie es sich bequem, denn unser Novitätenüberblick dauert diesmal etwas länger.
HIGHLIGHT DES MONATS
Reprodukt wird 25 Jahre alt in diesem Jahr. Angefangen hat damals alles mit einigen Alben von Love and Rockets, dem komplexen Comickosmos der Hernandez-Brüder, welcher aus unzähligen Einzelstories besteht und seit über 30 Jahren fortgesponnen wird. In verschiedenen Regionen zwischen Los Angeles, Mexiko und Lateinamerika erzählen Jaime, Gilbert und Mario Hernandez in jeweils eigenen Genres von ein und derselben Welt. Reprodukt war mit der Reihe zum damaligen Zeitpunkt kein (Verkaufs-) Glück beschert, zum Jubiläum gibt es aber noch mal den Versuch, das geniale Hernandez-Comic-Universum an den Mann zu bringen. Dazu wurden gleich zwei Bände parallel veröffentlicht, beide von Jaime, der sich auf Liebes- und Beziehungsthemen spezialisiert hat. Der Tod von Speedy ist dabei eine Neuauflage der damals bereits bei Reprodukt veröffentlichten Ausgabe, Liebe und Versagen ist hingegen eine neue, aktuellere Erzählung, die es erstmals in deutscher Übersetzung gibt. [Leseprobe]
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EIGENPRODUKTIONEN
Der Webcomic A House Divided von Haiko Hörnig und Marius Pawlitza läuft schon seit etwa zwei Jahren in englischer Sprache auf pengboom.de. Bei Carlsen gibt es nun den ersten Teil einer auf drei Bände angelegten Buchausgabe der humorvollen Fantasystory, die stilistisch sowohl vom Zeichentrickfilm als auch von Manga inspiriert ist.
Flix kannte man bislang als Zeichner seiner eigenen Geschichten, nun wollte er aber auch einmal ein Szenario schreiben, das dann ein anderer Künstler in Comicseiten umsetzt. Dieser fand sich in Person des Saarländers Bernd Kissel. Münchhausen – Die Wahrheit übers Lügen dürfte ins Regal gut neben Flix‘ Bücher Faust und Don Quijote passen, denn auch hier nimmt er wieder einen literarischen Klassiker und versetzt ihn in eine andere Zeit. Diesmal allerdings nicht in unsere Gegenwart, sondern in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, wo der Lügenbaron dann unter anderem Sigmund Freud begegnet.
Beim britischen Verlag Nobrow Press gibt es die Reihe „17×23“, deren Titel sich vom Format der Hefte ableitet, in denen junge Künstler Geschichten von geringerem Umfang erzählen können (u.a. entstammt Luke Pearsons Hilda dieser Reihe). Der kleine Schweizer Verlag Herzglut folgt diesem Vorbild mit der ganz ähnlich benannten Reihe „17×24“. Darin erschien nun die Geschichte Familie von Beni Merk, der auch Stammgast im oben erwähnten Jazam ist [Leseprobe]. Eine weitere Neuerscheinung dieses Labels richtet sich an Kinder: Der erste Band von Die Schweinebande von Zeichner und Autor Schlorian (i.e. Stefan Haller) erzählt Geschichten von einer Kindergruppe, die, begleitet von einem Schwein, im Namen des Naturschutzes unterwegs ist. [Leseprobe]
Paula – Liebesbrief des Schreckens (Reprodukt) ist der erste Kindercomic aus der Feder der Illustratorin Sara Brandstätter. In angenehm kolorierten Bildern erzählt sie für kleine Leser ab 6 Jahren (aufgrund des Textanteils sind erste Lesefähigkeiten von Vorteil) eine Geschichte zweier Kinder, die in ihren Ferien Detektiv spielen und dabei erste Schwärmereien erleben. [Leseprobe]
Mit drei Titeln startet Reprodukt eine neue Schiene im Verlagsprogramm: Eigenproduktionen junger Künstler, die einen geringeren Umfang von etwa 30 bis 60 Seiten haben und während der Produktion von etablierten Kollegen betreut werden. Einer davon ist Running Girl von Yi Luo, die, betreut von Barbara Yelin, semi-autobiografisch von einer jungen Chinesin erzählt, die ein Studium in Deutschland beginnt und sich mit ihrer neuen Umgebung schwertut. [Leseprobe]
Zwei weitere Neuheiten, zu erkennen am „geknickten“ Reprodukt-Logo, gehören zu einer von Aisha Franz und Sascha Hommer kuratierten Reihe mit etwas experimentelleren Comics: Anna Haifisch, von der erst kürzlich der viel gelobte Band Von Spatz bei Rotopol herauskam, legt eine erste Sammlung der Kurzcomics vor, die unter dem Titel The Artist bei vice.com veröffentlicht werden und den Kunstbetrieb auf die Schippe nehmen [Leseprobe]. Schwerer zugänglich ist Regen von Lasse Wandschneider, eine Sammlung kurzer, relativ abstrakter Episoden.[Leseprobe]
2012 begann Thorsten Wieser, seine Science-Fiction-Story „mit deutlichem Steampunk-Einschlag“, The Steam above Akthelia, kapitelweise auf myComics zu veröffentlichen. Inzwischen ist der Comic abgeschlossen und liegt bei Undergroundcomix als 132-seitiger Sammelband vor.
Auch Carolin Reichs Comic Vom Anfang entstammt dem Internet: Seit Anfang Januar erscheinen regelmäßig neue Seiten der Geschichte um ein Mädchen, das Besuch aus einer fantastischen Welt bekommt, als Webcomic. Das erste Kapitel, das online noch gar nicht vollständig ist, gibt es nun bereits gedruckt im Eigenverlag (bestellbar bei Kwimbi).
Gemeinsam mit der Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzt, bringt Panini die Eigenproduktion Drei Steine von Nils Oskamp heraus. Der Comic dreht sich um rechte Gewalt und spielt in Dortmund, einem Ort, wo diese seit Jahren präsent ist. Die Stiftung stellt eine verkürzte Softcover-Fassung des Buches bereit, die von Schulen kostenlos bestellt werden kann, dazu gibt es noch begleitende Materialien für den Unterricht. Bleibt zu hoffen, dass es Oskamp gelungen ist, seinen Comic nicht allzu didaktisch und den pädagogischen Zeigefinger nicht allzu offensichtlich zu machen. Infos und Leseproben unter dreisteine.com.
Von Madgermanes war vorab schon eine Menge zu hören, denn Birgit Weyhe bekam für diesen Comic im letzten Jahr den erstmals verliehenen Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung. Dieser unterstützt ausdrücklich größere Buchprojekte, die sich noch im Entwicklungsstadium befinden. Nun ist das Buch fertig, es erscheint im Avant-Verlag, wo auch Weyhes Comics Reigen und Im Himmel ist Jahrmarkt verlegt wurden, und bekam prompt den Max-und-Moritz-Preis als Bester deutschsprachiger Comic. An Vorschusslorbeeren mangelt es also nicht. Es geht um Arbeiter aus Mosambik, die zu Tausenden bis zum Ende der DDR für eine begrenzte Zeit in Ostdeutschland lernen und arbeiten durften, ehe sie wieder zurückgeschickt wurden – in ein Land, in dem Bürgerkrieg herrschte und ihre Qualifikation nicht gebraucht wurde. [Leseprobe]
Bela Sobottke, den Comicleser vor allem durch seinen reimenden Westernhelden Rocco kennen dürften, zeichnete 14 Jahre lang den Strip Utas Truckstop für das Kundenmagazin einer Tankstellen-Servicefirma. Insgesamt kam er dabei auf knapp 60 Gagstrips aus dem Fernfahrermilieu, die man bei Gringo Comics nun komplett in einem Band kaufen kann. [Leseprobe]
Anfang der 1990er Jahre begann die Veröffentlichung der deutschen Sci-Fi-Comicserie Indigo, die es , zuerst beim alten Splitter-Verlag, später bei Carlsen, auf insgesamt acht Ausgaben brachte. Im Rahmen der Sondereditionen zum zehnjährigen Bestehen des aktuellen Splitter-Verlages, gibt es jetzt eine voluminöse Indigo Gesamtausgabe, die die komplette Reihe sowie Zusatzmaterial enthält. Eine runde Sache, ist Dirk Schulz, der die Zeichnungen für die Story von Robert Feldhoff beisteuerte, doch ein Mitbegründer der zweiten Splitter-Inkarnation. [Leseprobe]
Nach drei Bänden im Eigenverlag, die zwischen 2006 und 2009 erschienen, schickt Christian Schmiedbauer alias Landrömer sein schräges Duo Kauboi und Kaktus in Süßwasserpiraten nun im farbigen Hardcover und mit neuen stilistischen Spielereien beim Jaja Verlag auf eine Floßreise. Wer unkonventionelle Comicstrips mit warmem Humor mag, ist hier goldrichtig. [Leseprobe]
Mal wieder einen tollen bunten Strauß an Beiträgen haben die Jungs und Mädels von Jazam! zusammengestellt. Zum 11. mal erscheint die Anthologie, in der sich diverse deutsche, österreichische und Schweizer Autoren zu je einem groben Thema austoben dürfen. Letzteres lautet diesmal „Abenteuer“ und das Ergebnis ist erstmals ausdrücklich auch durchgehend als Lesevergnügen für Kinder tauglich. Mit an Bord ist auch Comicgate-Mitarbeiter Till Felix. [Leseprobe]
Popcom gibt mit der Berliner Künstlerin Kaja Reinki einer hoffnungsvollen Comicdebütantin eine Plattform. Deren liebevoll gestalteter Comic Tess und das Geheimnis der Waldhüter, in dem ein Mädchen während eines Besuchs bei der Oma auf dem Land den Waldbewohnern und ulkigen kleinen Wesen Toddle und Barf begegnet, erscheint zunächst in Form von Einzelheften. Liegen alle drei Hefte der Serie vor, soll ein Sammelband folgen. [Leseprobe]
Der erst kürzlich neu gegründete Verlag Kult Comics druckt in einer zweibändigen Gesamtausgabe alle Comics der Reihe Die Denkmaschine – Die spannendsten Fälle des Professor van Dusen von von Michael Koser und Gerd Pircher nach. Die insgesamt sieben Adaptionen der erfolgreichen Hörspiel-Reihe waren zuvor als Print-on-demand im Eigenverlag erschienen. [Leseprobe]
Beim gleichen Verlag erschien ein Album des Duos Sillá (i.e. Silke Reberg und Lambert Wiesing). Kalon und Tonio ist ein Mix aus Abenteuergeschichte und Krimi um eine Philosophiedozentin Kalon und einen Automechaniker, die gemeinsam einen Fall lösen. Der erste Band trägt den Titel „Krokodile verstehen oder Das Blutgericht der schwimmenden Bestien“ und fällt mit einem recht eigenwilligen Retro-Stil auf. [Leseprobe]
Noch deutlich mehr Retro aber ist Korwin von Michael Goetze, eine Ritterserie im Stil der Fünfziger Jahre. Vor einigen Jahren gab es diesen Comic als Piccolo-Serie in Schwarzweiß für den Hansrudi Wäscher Fanclub Bayern, nun legt man bei bsv Hannover eine kolorierte Albenfassung vor. [Leseprobe]
Offenbar verspürt man inzwischen auch im Sexgewerbe das Bedürfnis, Comics zu veröffentlichen. Hinter dem neuen Label Comicladies.de steckt der Betreiber einer Anzeigenplattform fürs Rotlichtmilieu. Aus eben jenem stammen die Geschichten aus der invErotikwelt, die man nun als Comic erzählen will. Mit dem Schweizer David Boller hat man sich dafür einen erfahrenen Zeichner an Bord geholt, als Autorin fungiert die ebenfalls in der Schweiz lebende Alicia Lorenza. [Leseprobe]
Andre Lux’ simple Strichmännchen-Bilder, die auf kariertem Papier gedruckt werden, haben es bis in Magazine wie die Titanic oder Eulenspiegel geschafft. In kompakter Form kann man die schwarzhumorigen Cartoons und Comicepisoden jetzt beim Ventil Verlag begutachten, wo der Best-of-Band Dies ist ein Egon Forever! Cartoonbuch publiziert wurde. [Leseprobe]
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EUROPÄISCH
Ein erfreuliches und verdientes Revival erlebt Andreas (Martens) derzeit in seinem Geburtsland. Nachdem die Comics des Deutschen für viele Jahre vor allem in Frankreich erschienen, bringt Schreiber & Leser nach Cromwell Stone und Rork nun auch die Serie Capricorn, die eigentlich ein Rork-Spin-Off ist, in dem der titelgebende Astrologe Capricorn im Zentrum steht, die aber deutlich mehr Ausgaben vorzuweisen hat und deswegen sowas wie Andreas’ Hauptwerk darstellt. Die jetzt gestartete Gesamtausgabe soll in sieben Bänden abgeschlossen sein, wobei pro Band immer mehrere Originalalben enthalten sein sollen. Bis auf ein paar einzelne Stories war Capricorn bis dato noch nicht ins Deutsche übersetzt worden. [Leseprobe]
Mit Werken wie Drei Schatten oder Portugal hat der Franzose Cyril Pedrosa bereits eindrucksvoll bewiesen, dass er ein guter Erzähler ist und eine bemerkenswerte grafische Handschrift besitzt. Beide Komponenten kommen nun auch in Pedrosas neuem Comic Jäger und Sammler (Reprodukt) zum Tragen. Der Autor und Zeichner begleitet dabei unterschiedliche Personen in ihrem Alltag, stellvertretend durch eine Fotografin, die das Ganze mit ihrer Kamera festhält. Im späteren Verlauf erst kreuzen sich die Wege der einzelnen Figuren. [Leseprobe]
Traumatisiert und entstellt kehren zwei französische Soldaten nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in ihre Heimat zurück. Doch als Gewinner fühlen sie sich so gar nicht. Voller Wut über die mangelnde Würdigung ihrer Opfer und mit Rachegedanken bezüglich ihres karrieresüchtigen Ex-Leutnants wollen sie “denen da oben” einen Denkzettel verpassen. Der Comic Wir sehen uns dort oben (Splitter-Verlag) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Pierre Lemaitre, der vor einigen Jahren in Frankreich zum Überraschungserfolg wurde. Der Autor der Vorlage hat selbst für die Adaption in Comicform gesorgt und dafür Christian de Metter (Shutter Island, Scarface) als Zeichner gewinnen können. [Leseprobe]
Wie in seinen Werken Am falschen Ort und Die Amateure ist auch der neue Comicband des niederländischen Künstlers Brecht Evens, Panter (Reprodukt), eine farbenfrohe, verschrobene Aquarellerzählung. Im aktuellen Fall dreht sich die Handlung um ein Mädchen, das sich nach dem Verlust seiner Katze mit einem unheimlichen Panther anfreundet, der aus seiner Kommode entsteigt. Wie schon die Leseprobe zeigt, ist dabei vor allem Evens’ auffälliger Grafikstil mit seinen durchscheinenden, geisterhaften Bildebenen und seinem unberechenbaren Seitendesign interessant.
Einer der bedeutendsten Denker, Schriftsteller und Philosophen des 20. Jahrhunderts war der Franzose Jean-Paul Sartre. Das weibliche – ebenfalls französische – Kreativteam bestehend aus Anaïs Depommier und Mathilde Ramadier hat dessen Leben nun in der Comicbiografie mit dem schlichten Titel Sartre (Egmont Graphic Novel) verarbeitet. Den Beginn markiert dabei bereits Sartres frühe Kindheit. [Leseprobe]
In der frankobelgischen Krimiserie Gil St. Andre sucht ein Mann auf eigene Faust nach seiner entführten Frau, begibt sich dabei selbst in Gefahr und wird zum Flüchtigen. Der All Verlag hat den Comic von Jean-Charles Kraehn (Tramp, Das geheime Dreieck), der diesen nicht nur schreibt, sondern im Wechsel mit Sylvain Vallée auch zeichnet, ins Programm genommen und veröffentlicht eine Gil St. Andre Gesamtausgabe. Der erste Band beinhaltet die ersten fünf Originalalben, die den ersten Zyklus bilden. In Frankreich sind inzwischen schon elf Ausgaben erschienen. [Leseprobe]
In der Albenreihe Die Kinder des Prometheus (Panini) leben die Götter des Olymps mittlerweile unter den Menschen. Doch dann werden sie vom aus der Verbannung zurückkehrenden „Mann mit Schwert“ gejagt. Die hübschen Zeichnungen zu diesem mythologischen Krimi stammen vom Spanier Rafa Sandoval, dessen Arbeiten bislang vor allem bei Marvel und DC beheimatet waren. Das Szenario zu Die Kinder des Prometheus wurde vom Autorenteam Emmanuel Herzet und Henscher konzipiert. [franz. Leseprobe]
Eine sehr interessante Comicproduktion eines isrealischen Kreativteams ist The Divine, das auf Deutsch bei Cross Cult erschienen ist. Der Verlag hat zuvor bereits das autobiografische Album Der Realist aus der Feder von Asaf Hanuka verlegt, der zusammen mit seinem Bruder Tomer Hanuka auch die Story von Boaz Lavie zu The Divine bebildert. Das Konzept des Comics ist recht unkonventionell und dreht sich um einem Sprengstoffexperten, der sich anheuern lässt, um sich in einem ominösen asiatischen Land an einem Bürgerkrieg zu beteiligen und dabei in einen Albtraum mit Kindersoldaten und mythischen Geistern gerät. Sowohl die französische als auch die amerikanische Ausgabe des Comics erhielten ausnehmend gute Kritiken in der Presse. [Leseprobe]
Zwischen 1998 und 2005 erzählte der französische Zeichner Éric Liberge in seiner vierteiligen Albenreihe Monsieur Mardi Gras – Unter Knochen Geschichten aus einem faszinierenden Totenreich, in dem ausschließlich Skelette leben, die aber auch mal mehr oder weniger normalen Berufen nachgehen. Einer davon ist der des Briefträgers, dessen Amtsinhaber auch in dem jetzt nachgeschobenen Prolog eine größere Rolle spielt. Post aus dem Jenseits, so der Titel, ist abermals von Liberge in monochromen Bildern umgesetzt worden und ergründet die Entstehung der merkwürdigen Nachwelt. Die komplette Prequelstory ist in einem Gesamtband beim Splitter-Verlag erschienen, wo auch die zugehörige Hauptreihe vor einigen Jahren in Gänze vorgelegt wurde. [Leseprobe]
Ein Mix aus klassischem Western und Horrorcomic ist die auf drei Alben angelegte Reihe Claire DeWitt, deren erste Ausgabe jetzt beim Splitter-Verlag erschienen ist. Vordergründig geht es in dem vom niederländischen Kreativteam Willem Ritstier (Ronson Inc.) und Fred de Heij fabrizierten Stück um eine Kopfgeldjägerin, die sich auf einem privaten Rachefeldzug befindet. Daneben scheint allerdings auch Gefahr von Untoten oder anderen mörderischen Gruselfiguren zu bestehen. [Leseprobe]
Einen futuristischen Thriller legt Autor/Zeichner Thierry Labrosse, den man von der Serie Morea kennt, mit seinem Comic Ab Irato vor, den Splitter in einem abgeschlossenen Einzelalbum veröffentlicht. Die Zutaten dabei sind: Eine in weiten Teile überflutete Landschaft, benachteiligte Bürger, die sich gegen die Regierenden auflehnen und ein mächtiger Großkonzern, der ein längeres Leben verspricht. [Leseprobe]
Lange mussten die Leser auf die Fortsetzung und den Abschluss der SF-Serie Antares warten, die von Epsilon bis vor kurzem noch munter angekündigt, aber nie veröffentlicht wurde. Jetzt nimmt sich der Splitter-Verlag der beliebten Comics des brasilianischen Zeichners Léo an und bringt endlich die beiden noch ausstehenden Alben von Antares, jenes Zyklus, der an die beiden Reihen Aldebaran und Betelgeuze (beide komplett bei Epsilon erschienen) anschließt. Auch der spielt wieder in einer entfernten Zukunft, in der die Menschheit fremde Planeten kolonisiert. Da der Verlag sowohl Stammlesern als auch Neueinsteigern gerecht werden möchte, bringt er im Mai zuerst die Albennummern 1 und 5 parallel. Danach soll es im Doppelpack in kurzen Abständen weitergehen, bis in einigen Monaten alle sechs Ausgaben in einheitlicher Aufmachung vorliegen. [Leseprobe]
Auf ganze 13 Alben ist die frankobelgische Reihe Roma (Splitter) konzipiert. Ursprünglich wurde diese von Gilles Chaillet (Vasco, Vinci) erdach; da der Autor allerdings 2011 verstarb, kümmern sich nun gleich mehrere Autoren, darunter z.B. Didier Convard (Das geheime Dreieck), um die weiteren Ausgaben. Roma erzählt in abgeschlossenen Bänden von bedeutsamen Ereignissen, die sich in der italienischen Hauptstadt von der Antike bis in die Moderne zugetragen haben. Wechselnde Zeichner setzen das Ganze grafisch um. Den Anfang macht Régis Penet. [Leseprobe]
Von Autor Jean-Luc Sala, aus dessen Feder auch die Serien Cross-Fire und Spynest stammen, kommt mit Die Eisendivisionen (Bunte Dimensionen) eine weitere actionreiche Reihe. Darin wird mal wieder alternative Weltkriegsgeschichte geschrieben, denn die Achsenmächte kämpfen auch 1946 noch gegen die Alliierten. Und das dank ihrer unschlagbaren Waffe, einer Armee von gigantischen Panzer-Kampfrobotern, sogar mit großem Erfolg. Für diesen Titel hat sich Sala mit dem Zeichner Ronan Toulhoat zusammengetan. [Leseprobe]
Unter dem Pseudonym Nix produziert der belgische Zeichner Marnix Verduyn seit gut 15 Jahren Episoden seines Comicstrips Kinky & Cosy. Bei diesen stehen zwei Schwestern im Mittelpunkt, die mit ihrer kindlich-naiven, aber auch frechen Art für jede Menge Ärger Sorgen. Nix hat seine Schöpfung inzwischen auch in zahlreichen animierten TV-Folgen auftreten lassen. Beim Avant-Verlag gibt es jetzt erstmals eine deutschsprachige Buchausgabe von Kinky & Cosy. [Leseprobe]
Man Arenas ist ein spanischer Künstler, der an animierten Filmen wie Der Grüffelo oder Lauras Stern mitgearbeitet hat. Daneben hat er auch ein wunderschön illustriertes Comicbüchlein, Die Welten von Yaxin – Der Tag des Einhorns, zu Papier gebracht, welches bei Popcom erschienen ist. Darin begleitet ein kleiner Faun das Leben eines Einhorns. Ein hübsches Märchen, das überwiegend mit ganzseitigen Abbildungen zu beeindrucken weiß. [Leseprobe]
Der belgische Autor Raoul Cauvin (Sammy & Jack, Die blauen Boys) hat in den 70er und 80er Jahren insgesamt zehn Alben der Reihe King und Kong, einem Funny rund um einen tarzanartigen Jungen und einen Gorilla, hervorgebracht. Für die Zeichnungen hat er seinen Landsmann Mazel (i.e. Luc Maezelle) ausgewählt, mit dem er auch den Comic Caline & Calebasse realisierte. Finix Comics hat nun eine zweibändige King und Kong Gesamtausgabe gestartet, die nicht nur erstmals alle zehn Originalalben ins Deutsche übersetzt (sechs Ausgaben sind vor langer Zeit mal bei Comicplus+ erschienen), sondern auch mit Bonusmaterial und redaktionellen Texten aufwarten kann. [Leseprobe]
Der belgische Künstler Jidéhem (i.e. Jean De Mesmaeker) war u.a. Assistent von André Franquin und arbeitete mitunter auch an den Serien Gaston und Spirou und Fantasio. Seinen Funnystil brachte er aber auch in der langlebigen Reihe Sophie unter, in der er es ein starkes Mädchen mit Ganoven aufnimmt. Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre brachte der Feest Verlag einige Alben heraus, jetzt produziert Salleck Publications eine Sophie Gesamtausgabe. Der erste Band deckt die Jahre 1959-1964 ab. [Leseprobe]
Auch der Zeichner Jean-Claude Forunier hat zu damaligen Zeiten mit Franquin zusammengearbeitet und entstammt dem Umfeld des legendären Spirou-Magazin. Dort erschien ab 1967 auch Fourniers klassischer Funnycomic Bizu, der von bizarre Wesen bevölkert wird, die aus einem Zauberwald stammen. In Deutschland ist die Serie so gut wie unbekannt, umso schöner ist die Tatsache, dass in der Egmont Comic Collection jetzt eine zweibändige Bizu Gesamtausgabe gestartet ist. Die erste Ausgabe deckt alle Stories ab, die im Original bis zum Jahr 1986 publiziert wurden. [Leseprobe]
Weil man mit Parodien zu aktuell erfolgreichen Filmen, Serien, Spielen etc. immer gerne versucht, ein Stück von der umgreifenden Popularität für sich zu nutzen, hat es mit dem Einzelband Walk of the Dead (Toonfish) mal wieder Robert Kirkmans Zombie-Comic- bzw. TV-Hit mit ähnlich klingendem Namen getroffen, der entsprechend im Funnystil verulkt wird. Verantwortlich dafür ist ein belgisch-französisches Kreativteam bestehend aus Texter Lapuss’ und Zeichner Ztnarf. [Leseprobe]
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AMERIKANISCH
Die Postapokalypse ist im Comic ja eine gern genutzte Kulisse. Doch so wie Garth Ennis in seiner Serie Rover Red Charlie hat sie wahrscheinlich noch kein Autor verwendet. Die Geschichte wird nämlich aus der Sicht dreier Hunde erzählt. Ein tierisches Konzept, das an den Comic Die Löwen von Baghdad von Brian K. Vaughan erinnert. Panini veröffentlicht die komplette sechsteilige Miniserie, welche von Michael DiPascale gezeichnet wurde, in einem Band.
Nach und nach legt Panini die damals bei Infinity erschienenen Spawn-Comics neu auf. So veröffentlicht der Verlag seit einiger Zeit unter dem Titel Spawn Origins die Hauptserie der höllischen Image-Figur von Todd McFarlane neu, außerdem hat man jüngst die Miniserien von Alan Moore in Sammelbänden nachgedruckt. Jetzt folgt die Nebenserie Curse of the Spawn, die eine Wiederveröffentlichung durch Panini erfährt. In dieser Reihe, die Infinity Ende der 90er Jahre komplett in Deutschland auf den Markt brachte, spielen Figuren aus dem erweiterten Spawn-Umfeld die Hauptrolle. Unterschiedliche Kreativteams setzten dabei abgeschlossene Stories um, die sich jeweils über ein paar US-Hefte erstreckten. Die erste von zwei Panini-HC-Ausgaben beinhaltet die ersten 14 Hefte. [Leseprobe]
Ebenfalls eine Idee Todd McFarlanes ist die neue Image-Reihe Savior, die er zusammen mit Brian Holguin schreibt und die jetzt auch bei Panini in deutscher Sprache erscheint. Dabei gehen die beiden Autoren der Frage nach, was mit der ganz normalen Gesellschaft passieren würde, wenn tatsächlich ein Mann mit gottgleichen Kräften erschiene. Während ihn die einen verehren, sehen die anderen eine Bedrohung im vermeintlichen Erlöser. Gezeichnet wird die Serie von Clayton Crain, den man von seiner Arbeit an diversen Marvel-Titeln kennt. [US-Preview]
Im neuen Star Wars-Kanon bekommt nach und nach jeder bekannte Recke aus der klassischen Film-Trilogie seine eigene Marvel-Comic-Miniserie. Dabei kann auch Star Wars: Lando mit einem starken, namhaften Kreativteam aufwarten: Charles Soule (Swamp Thing, Death of Wolverine) erzählt zusammen mit dem bulgarischen Künstler Alex Maleev (Daredevil, Scarlet) eine neue Episode aus dem Leben des beliebten Gauners. [US-Preview]
Bei Dani Books erscheint eine neue, abgeschlossene Comicstory zur Videospielfigur Lara Croft, deren Tomb Raider-Abenteuer erst vor wenigen Jahren auf den heimischen Konsolen einen Reboot erfahren haben. Die Comics zu der Games-Reihe wurden in der Vergangenheit von mg publishing, Infinity und zuletzt Panini veröffentlicht. Dani Books publiziert nun unter dem Titel Lara Croft und die Artefakte des Bösen eine aktuelle Dark Horse-Miniserie als Einzelband. Die Texte dazu stammen von Corinna Bechko (Star Wars: Legacy, Invisible Republic), am Zeichentisch sitzen Randy Green, Carmen Carnero und Robert Atkins. [Leseprobe]
Von Autor/Zeichner Geof Darrow bekommt man leider nur äußerst selten mal eine längere Comicstory zu sehen. Darrow ist dafür bekannt, dass er einen detailversessenen, zuweilen fast wimmelbildartigen Stil pflegt, der aufwändige Actionszenen extrem eindrucksvoll einzufangen vermag. Das kann man z.B. in dem absurden Sci-Fi-Stück Hard Boiled aus der Feder Frank Millers begutachten. Jetzt hat es Darrows Eigenkreation, der Shaolin Cowboy, nach Deutschland geschafft. In dem bei Cross Cult veröffentlichten Album sind allerdings nicht die frühen Hefte enthalten, die in den USA bei Burlyman Entertainment erschienen, sondern die spätere, vierteilige Dark-Horse-Serie The Shaolin Cowyboy: Shemp Buffet. Der Inhalt ist beinahe Nebensache (ein Mönch im Cowboygewand metzelt Zombierhorden nieder), denn das Ganze ist mal wieder eine erinnerungswürdige Grafikorgie geworden. [Leseprobe]
Bei dem von Cross Cult verlegten Band Akte X/30 Days of Night handelt es sich genau um das, was der Titel vermuten lässt: Die legendären FBI-Ermittler Scully und Mulder statten der eisigen Landschaft Alaskas einen Besuch ab, um einen ungewöhnlichen Mordfall zu untersuchen. Natürlich stecken dahinter die grausigen Vampire aus Steve Niles’ Comic 30 Days of Night. Niles selbst hat dieses Crossover, das bereits 2010 in den USA erschien, zusammen mit dem Musiker Adam Jones geschrieben. Für das Artwork ist der erfahrene Zeichner Tom Mandrake (Batman, Swamp Thing) zuständig. [Leseprobe]
Nachdem Cross Cult die aktuelle Sci-Fi-Serie Drifter von Autor Ivan Brandon und dem deutschen Zeichner Nic Klein ins Programm genommen hat, veröffentlicht der Verlag nun auch Viking, eine weitere Kollaboration der beiden. Die fünf Hefte des ersten Arcs, die in Deutschland in einem Band versammelt sind, sind in den USA bei Image bereits 2009 bzw. 2010 entstanden. Ein zweiter Storybogen ist bislang noch nicht in Sicht. Wie der Titel bereits dezent andeutet, wagen sich Klein und Brandon in diesem Comic in die längst vergangene Zeit der rauen Nordmänner. [Leseprobe]
Die Image-Reihe Rat Queens wurde in den USA von Beginn an äußerst positiv aufgenommen. Der von Autor Kurtis Wiebe geschriebene Comic dreht sich um eine Gruppe von vier Frauen mit erkennbar unterschiedlichen Modestilen (Hipster, Rockabilly etc.), Kräften und ethnischen Zugehörigkeiten. Ihre Abenteuer als Söldnerinnen erleben sie in einer klassischen, mittelalterlichen Fantasywelt. Die ersten Hefte von Rat Queens, die Dani Books nun in deutscher Übersetzung bringt, wurden von Roc Upchurch gezeichnet, der allerdings nach einer Verhaftung ersetzt werden musste. Bei den weiteren Ausgaben haben sich mehrere Zeichner abgewechselt. [komplette Gratis-Comic-Tag-Ausgabe]
Und auch der legendäre Topspion im Namen der britischen Krone ist in Comicform zurück: James Bond 007 (Splitter-Verlag). Keinen geringeren als Topautor Warren Ellis hat man für die in den USA bei Dynamite Entertainment erscheinende Serie gewinnen können. Der Brite setzt dabei kein bekanntes Abenteuer Bonds um, sondern erzählt eine neue Geschichte und beruft sich dabei auf die ursprüngliche Version dessen Schöpfers Ian Fleming. Der Zeichner der Story “VARGR” ist Jason Masters. [Leseprobe]
Damian Wayne, Sohn von Bruce Wayne und letzte Inkarnation von Batmans Protegé Robin, ist zuletzt von den Toten auferstanden. In der Reihe Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters bereist er nun solo die Welt und trifft u.a. auf seine Mutter Talia al Ghul und den Killer Deathstroke. Die Pfade des wiedergekehrten Robins werden weiterhin verfolgt von Autor/Zeichner Patrick Gleason, der Damians Weg besonders in der langjährigen Serie Batman & Robin maßgeblich beeinflusste. [US-Preview]
Eine gänzlich neue Facette in den Batman-Kosmos bringt die Serie Gotham Academy, die u.a. von Becky Cloonan kreativ betreut wird und in den USA äußerst positiv aufgenommen wurde. Darin wird das Leben in einer von Bruce Wayne finanzierten Privatschule in Gotham City geschildert. Der Comic hat also nur wenig bis gar nichts mit Fledermauskostümen und schrillen Superschurken zu tun und könnte damit auch für Leser interessant sein, die sonst eher wenig mit Superheldencomics am Hut haben. Den ersten Storyarc hat Panini soeben in einem Sonderband veröffentlicht. [Leseprobe]
Die neu gestartete Serie mit dem Batman of the Future schließt direkt an das Ende des DC-Events „Futures’s End“ an, dessen Epilog Autor Dan Jurgens hier schreibt. In der von Bernard Chang zeichnerisch betreuten Reihe steckt allerdings nicht mehr der aus einer alternativen Zukunft stammende Terry McGinnis im Bat-Kostüm, sondern Tim Drake. [Leseprobe]
Im Zuge ihrer Arbeit an der äußerst empfehlenswerten Serie Hitman haben Garth Ennis und John McCrea auch die skurrile Nebenfigur Sixpack aus der Taufe gehoben, eine obdachlose Suffnase, die einen kostümierten Helden mimte. Genau wie die Mitglieder seines rekrutierten Teams Section 8, hat auch Sixpack eher keine wirklich sinnvolle Kraft oder Fähigkeit, dafür aber das Herz eindeutig am rechten Fleck. Nach vielen Jahren sind Ennis und McCrea nun zu ihrer Kreation zurückgekehrt und haben eine weitere Miniserie mit ihren Figuren zu Papier gebracht. Achja, ein paar “richtige” DC-Helden wie Batman, Wonder Woman etc. dürfen auch mal kurz vorbeischauen. [Leseprobe]
Bereits über 20 Jahre hat die vierteilige Miniserie Punisher: Year One bereits auf dem Buckel. In Deutschland blieb die Entstehungsgeschichte des skrupellosen Verbrechensjägers mit dem Totenkopf auf dem Shirt bis dato unveröffentlicht. Das ändert sich nun, da sich so eine Origin-Story eines aktuellen Fernsehhelden im Panini-Programm immer gut macht. Punisher: Das erste Jahr stammt vom britischen Autoren-Dreamteam Dan Abnett und Andy Lanning, welches u.a. für die im Moment so populäre Inkarnation der Guardians of the Galaxy verantwortlich ist. Die Zeichnungen stammen vom kanadischen Künstler Dale Eaglesham (Green Lantern, Fantastic Four).
Hinter dem Panini-Band Rocket Raccoon & Groot steckt eigentlich die US-Soloserie mit Groot, jenem baumartigen Wesen, das den Guardians of the Galaxy angehört und immer den gleichen Satz sagt. Da dessen waschbärähnlicher Kumpel darin aber eine nicht unerhebliche Rolle spielt und man womöglich im Titel an die eigene Rocket Raccoon-Reihe von Skottie Young anschließen wollte, hat man sich für beide Namen auf dem Cover entschieden. Geschrieben wurde die spaßige Groot-Mini von Jeff Loveness, der sonst u.a. Texte für Jimmy Kimmel schreibt, die Zeichnungen stammen von Brian Kesinger, der viele Jahre für Disney gearbeitet hat. [US-Preview]
In We stand on Guard (Cross Cult) führen die USA einen Krieg gegen ihre kanadischen Nachbarn, weil in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft die Wasservorräte in der Heimat zu Ende gehen. Die Idee zu diesem Sci-Fi-Spektakel, bei dem durchaus auch Riesenroboter in den verschneiten Wäldern zum Einsatz kommen, um die aus Süden eindringenden Invasoren abzuwehren, stammt von Brian K. Vaughan (Saga, Y: The last man), die Bilder zu der abgeschlossenen Story liefert Steve Skroce, der neben seiner Arbeit als Comiczeichner u.a. auch Storyboards für die Matrix-Trilogie anfertigte. [Leseprobe]
1994 erschuf Patrick McDonnell den Comicstrip Mutts, der fortan ein erfolgreicher und viel gelobter Zeitungscomic wurde. Einen deutschen Sammelband gibt es jetzt unter dem Titel Mutts – Hund mit Katze bei Carlsen. In McDonnells humorigen Episoden geht es um die Freundschaft zwischen einem Hund und einer Katze und darum, wie die beiden ihr Leben und das der anderen fortdauernd kommentieren. Neue Strips gibt es auch regelmäßig kostenlos zu lesen auf der Seite von Comic-Report Online.
Neues vom Lasagne-liebenden, orangen Kater Garfield, der 1978 von Zeichner Jim Davis erfunden wurde und dessen Comicstrips fortan weltweit in vielen Zeitungen abgedruckt wurden und somit große Popularität erlangten. Bei Dani Books erscheint nun unter der Überschrift Garfield – Seine neuen Abenteuer eine deutsche Übersetzung der aktuellen Inkarnation Garfields, die 2012 in den USA beim Verlag Boom! Studios startete. Die Geschichten sind dabei nicht in Stripform, sondern etwas länger erzählt. Verantwortlich dafür sind hauptsächlich die Kreativen Mark Evanier und Gary Barker, die bereits seit vielen Jahren mit Jim Davis zusammenarbeiten. [Leseprobe]
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ASIATISCH
Die neue Serie des japanischen Künstlers Inio Asano (Solanin, Gute Nacht, Punpun) hat den sperrigen Titel Dead Dead Demon’s Dededede Destruction (Tokyopop). Die Story hinter dieser Alliterationsorgie dreht sich um eine junge Dame, die eine Alieninvasion miterlebt und die Motive der Eindringlinge zu hinterfragen beginnt. [Leseprobe]
Von Chaco Abeno (Chrome Breaker, Bibliotheca Mystica) und Saki Okuse stammt der Hexenthriller Draw (Egmont Manga), in dem eine Gothic-Lolita ihrem Mitschüler den Kopf verdreht. [Leseprobe]
Mikiyo Tsuda, die u.a. für den Manga Princess Princess verantwortlich ist, zeigt in ihrer neuen Reihe Paranormal Highschool (Egmont Manga) eine Schule, an der es diverse Schüler mit Kräften und sogar Vampire und Werwölfe gibt. Doch auch Dämonenjäger sind dort unterwegs und jagen ihre Opfer. [Leseprobe]
Für das Comicprojekt Ikarus (Schreiber & Leser) haben sich zwei der ganz großen Künstler zusammengetan. Das Konzept, welches um einen Jungen kreist, der mit der Fähigkeit zu fliegen geboren und daraufhin von der Regierung instrumentalisiert wird, stammt vom Franzosen Moebius, der damit eigentlich ein ganzes Sci-Fi-Epos starten wollte. Für die zeichnerische Umsetzung wandte man sich an japanische Verlage, woraufhin schließlich niemand geringeres als Jiro Taniguchi für die Ausgestaltung auserkoren wurde. Leider war die französisch-japanische Kollaboration bei Ersterscheinen an den Kassen nicht gerade von Erfolg gekrönt, so dass es bei einem ersten Kapitel blieb. Das ist immerhin, dank der beiden Künstler, sicherlich sehenswert und gibt es jetzt im (manga-untypischen) Albenformat und mit HC-Umschlag auch in deutscher Übersetzung. [Leseprobe]
Tsuina Miura ist der kreative Kopf hinter dem erfolgreichen Manga Ajin – Demi-Human. Zusammen mit Takahiro Oba arbeitet er außerdem an High Rise Invasion (Egmont Manga), einer Serie, die ebenfalls nichts für zarte Gemüter ist. Denn die dreht sich um einen maskiertern Axtmörder, der Menschen auf dem Dach eines Hochhauses verfolgt. [Leseprobe]
Um Assassinen, die die Reichen und Mächtigen im Verborgenen richten, dreht sich der Fantasy-Manga Akame ga KILL! (Kazé Manga). Die Serie von Takahiro und Tetsuya Tashiro ist gleichzeitig die Vorlage für den gleichnamigen, erfolgreichen Anime. [Leseprobe]
Von Gantz-Schöpfer Hiroya Oku stammt die actionreiche Mangareihe Last Hero Inuyashiki (Egmont Manga). Darin wird ein älterer Herr von einem Objekt aus dem Himmel getroffen und sein Körper wird durch Alientechnologie in eine Kampfmaschine verwandelt. Also beschließt er, seine neu gewonnenen Kräfte für das Gute einzusetzen. [Leseprobe]
Battle Angel Alita wurde bereits 1991 vom Japaner Yukito Kishiro erschaffen. Der Mangareihe um einen weiblichen Cyborg folgte mit „Last Order“ ein Nachfolger. An diesen schließt nun die aktuelle Serie „Mars Chronicle“ (Carlsen Manga) an, die wiederum von Kishiro umgesetzt wird und in der sich die Titelfigur auf die Spuren ihrer eigenen Schöpfung begibt.
Dragon Ball dürfte den meisten Menschen, auch außerhalb der Manga-Szene, ein Begriff sein, handelt es es sich doch um einer der erfolgreichsten Vertreter, mit dem der Manga auch in Deutschland einst so richtig populär wurde. Carlsen Manga veröffentlicht nun die Serie Dragon Ball SD, die quasi ein Remake der Ur-Reihe darstellt. Originalautor Akira Toriyama erzählt darin die gleiche Geschichte noch mal von Beginn an, lässt sie jedoch von Zeichner Naho Ohishi im komprimierten, einfacher gestrickten Stil für ein jüngeres Zielpuplikum grafisch umsetzen. „SD“ steht dabei für „Super Deformed“, eine Technik, bei der das Artwork überzeichnet, verzerrt dargestellt wird. Das Remake wird zudem durchgehend in Farbe gedruckt.
Der neue Film vom erfolgreichen Anime-Regisseur Mamoru Hosoda (Summer Wars, Ame & Yuki – Die Wolfskinder) kommt bei uns leider nicht ins Kino, sondern erscheint Ende Juli auf DVD und BluRay; bei Tokyopop gibt es aber jetzt schon den ersten Teil der Mangaadaption von Zeichner Renji Asai. Der Junge und das Biest beschäftigt sich mit einem ungleichen Duo und erzählt, wie ein unbedarfter Junge zum Schüler eines anthropomorphen Kampflehrers wurde. Das Biest aus einer anderen Welt nimmt seinen Schützling unter seine (Krieger-)Fittiche. [Leseprobe]
Klassische Fantasykost darf man bei Mitsu Izumis Serie 7th Garden (Tokyopop) erwarten. Denn dabei geht es um den Krieg zwischen Engeln und Teufeln, sowie um einen verzweifelten Menschen, der sich auf einen verhängnisvollen Pakt einlässt. [Leseprobe]
Ein Schüler steht vor Gericht, weil er sein Haustier ermordet haben soll. Doch Richter und Anwälte sind selbst Schüler oder sogar Vorschulkinder. Das klingt nach einem verrückten Konzept, das Nobuaki Enoki und Takeshi Obata in ihrem Manga School Court (Tokyopop) zu verhandelt wissen wollen. [Leseprobe]
Kentaro Satos Magical Girl Site (Tokyopop) erzählt von einem unglücklichen Mädchen, das in seiner Schule gemobbt und daheim von seinem Bruder misshandelt wird. Plötzlich stolpert es über eine mysteriöse Website, nach deren Besuch es am darauffolgenden Tag eine magische Waffe in seinem Spind vorfindet. [Leseprobe]
In der Fantasywelt von Yui Kikutas Mangareihe Diener des Mondes (Tokyopop) existiert eine Firma, die ungewöhnliches Personal vermittelt, nämlich Wesen mit Kräften und sonstige Monster oder (eigentlich) fiktive Figuren. Die Handlung zeigt auch prompt einen Mann, der einen Werwolf für die Firma rekrutieren soll. [Leseprobe]
Mit neuen Titeln für Leser von Romance-Manga konnten im vergangenen Monat Tokyopop dienen, die den Band Cocytus von Naoko Kodama [Leseprobe] veröffentlichten, außerdem Egmont Manga mit den Starts der Serien Love Hotel Princess von Ema Toyama und Shinobi Quartet von Tohru Himuka [Leseprobe], Kazé Manga mit der neuen Reihe Midnight Spell von Tomu Ohmi [Leseprobe] und zu guter Letzt Carlsen Manga mit der Zahnarzt-Lovestory I hate the Dentist! von Kyoko Aiba und der Serie Orange von Ichigo Takano [Leseprobe].
Im Bereich Boys Love gab es von Kazé Manga den Manga Rutta & Kodama von Youko Fujitani [Leseprobe] und gleich zwei neue Titel von Aya Sakyo bei Egmont Manga, nämlich Kuroneko – Zeig’s mir! und Kuroneko – Fang mich!.
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SEKUNDÄRLITERATUR
Die Edition Alfonz bringt eine zweite Ausgabe ihres Magazins CAMP auf den Markt, das sich reflektiert der Trivialkultur, den „Grenzbereichen zwischen Trash und Kitsch“ widmen will. Unter anderem gibt es darin Texte zu Krazy Kat, die Musik in den Peanuts-Trickfilmen und die Comicbegeisterung von Federico Fellini. [Inhaltsangabe + Leseprobe]
In Ausgabe 64 der Reddition geht es diesmal um Lucky Luke, der 1946, also vor 70 Jahren erstmals im Magazin Spirou geritten ist. Sein Schöpfer Morris wird umfassend beleuchtet, daneben gibt es u.a. Artiikel über den langjährigen Autor Goscinny, Morris‘ Nachfolger Achdé und die Veröffentlichungsgeschichte von Lucky Luke in Deutschland. [Inhaltsangabe]
Im Ch. A. Bachmann Verlag sind zwei neue Bücher zur Comicforschung erschienen: Comic in Polen, Polen im Comic ist ein Tagungsband mit Aufsätzen, die sich mit der bei uns kaum bekannten Comickultur des Nachbarlands beschäftigen – Herausgeberinnen sind zwei gebürtige Polinnen: Kalina Kupczynska, Germanistin an der Uni Lódz, und die Slavistin Renata Makarska, die an der Uni Mainz lehrt. [Inhaltsverzeichnis]
In der Biographie Gus Dirks – Käfer, Kunst & Kummer erzählt Tim Eckhorst von dem deutschstämmigen Auswanderer, dessen Bruder Rudolph mit den Katzenjammer Kids berühmt wurde, der aber selbst auch als Zeichner von Zeitungsstrips aktiv war, sich jedoch schon in jungen Jahren das Leben nahm. Autor Eckhorst, der aus dem gleichen Ort stammt wie die Familie Dirks, hat bereits eine Biografie über Rudolph Dirks verfasst, nun folgt also der Bruder. Begleitend dazu steht die neue Ausgabe des kostenloser Kieler Comicmagazins Pure Fruit, deren Mitherausgeber Eckhorst ist, unter dem Motto „Gus Dirks Remixed“.
Mit dem Werbecomic Mike, der von 1978 bis 2007 von den Volks- und Raiffeisenbanken vertrieben wurde und heute in Primax fortlebt, befasst sich Sebastian F. Otten in der „illustrierten Comic-Bibliographie“ Mike von Mali & Werner (Edition Comicographie). Neben einer akribisch zusammengetragenen Datensammlung gibt es diverse Artikel sowie Interviews mit den Künstlern, die für die Serie gearbeitet haben (u.a. Jan Gulbransson, Hansi Kiefersauer und Ralph Ruthe). [Leseprobe]
Zum Tod von Hansrudi Wäscher widmet sich Heft 235 der Sprechblase ausgiebig Leben und Werk des deutschen Comicpioniers. „Hansrudi Wäschers Leben, in Bildern erzählt“ heißt der Schwerpunkt der neuen Ausgabe. [Infos zum Inhalt]
Last, but sicherlich nicht least, sei uns noch der Hinweis auf Ausgabe 9 unseres Comicgate-Magazins erlaubt. Wir befassen uns darin aus diversen Blickwinkeln mit allen Aspekten von „Text in Comics“, unter anderem gibt es darin ein eigens für das Magazin erstelltes Comicskript, das von vier verschiedenen Zeichnern umgesetzt wurde. Alle Infos, Leseprobe und Bestellmöglichkeit hier.