Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pierre Alary

Conan, der Cimmerier 1 und 2

Wenn man sich der Figur Conan auf respektvolle Weise annähern möchte, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, die Geschichten von Robert E. Howard zu adaptieren. Die zweite Herangehensweise ist, Robert E. Howard ebenfalls zu adaptieren, darüber hinaus aber die vielen biografischen Lücken des Barbaren zu ergänzen – möglichst im Sinne Howards – und so eine große epische Erzählung entstehen zu lassen. Der zweite Ansatz ist umstritten, tatsächlich jedoch die meiste Zeit Usus gewesen. Nimmt man ein altes Conan-Taschenbuch des Heyne-Verlags zur Hand, so bekommt man vor jeder Geschichte, die im Regelfall 20 bis 60 Seiten umfasst, eine kleine biografische Einordnung des Geschehens, so dass man bald lückenlos darüber aufgeklärt ist, in welchem Alter sich Conan an welchen Orten befand. Auf diese Weise konnten Epigonen wie Lin Carter und L. Sprague de Camp mühelos an entsprechenden Bausteinen des Epos andocken und die Erzählung nach Lust und Laune weiterspinnen.

Silas Corey 1 – Der Aquila-Ring

Agentenstoffe sind auch abseits von 007 oft lohnenswert. Wobei der Geheimagent mit der Doppel-0 noch mehr als andere dem Mainstream zuzuordnen ist, obwohl er im Kino mit den Geschichten um Jason Bourne und der Mission Impossible-Reihe ordentliche und schlagkräftige Konkurrenz bekommen hat. Der anhaltende Erfolg von Spionagegeschichten mag einige überraschen, da mit dem Ende des Kalten Krieges auch die Daseinsberechtigung der Agenten in Frage gestellt worden war.

Moby Dick im Comic – Ein Vergleich ausgewählter Beispiele von 1942 bis heute

Hermann Melvilles Moby Dick ist ein Buch, das schon zahlreiche Adaptionen in Comicform erfahren hat, zuletzt vom Autorenteam Jouvray und Alary,  deren Version 2014 bei Splitter erschienen ist. Seit ich mich durch diese unterschiedlichen Versionen gearbeitet habe, bin ich umso beeindruckter von Jouvrays und Alarys Version, denn es ist alles andere als einfach, dieses Drama visuell aufregend darzustellen und gleichzeitig spannend zu erzählen. Aber wie hat es Philipp S. Neundorf im Comicgate-Interview 2013 zur Frage nach Literatur-Adaptionen einmal schön auf den Punkt gebracht: „Was ich kenne, ist die Lust an einem Stoff, der nicht der eigene ist. […] Man hat einfach manchmal das Gefühl, da will man selber auch mal ran. Das ist ja irgendwo die Grundmotivation, jeden Tag aufs Neue an den Stift zu gehen, um wieder mal eine Figur zu zeichnen: Vielleicht klappt es ja diesmal, den Menschen ganz, ganz neu zu entwerfen.“

Moby Dick

„Ich heiße Ismael“. – Mit diesen ersten Worten des Erzählers beginnen wohl die meisten Versionen von Hermann Melvilles Erzählung Moby Dick. Angeödet von seiner zivilen Existenz als Lehrer und Angestellter heuert Ismael, der unschwer als idealisierte Version Hermann Melvilles zu erkennen ist, auf dem Walfänger Pequod an. Auf diese Weise will er das zivile Korsett abstreifen und endlich Mensch sein, am äußeren Ende der Welt, auf der Jagd nach dem Stoff, der die Welt der Industrialisierung in ihrem Innersten zusammen hält, dem Walöl. (Hätte man nicht Mitte des 19. Jahrhunderts in Amerika in großem Umfang Erdöl gefunden, der Wal wäre wohl ausgerottet worden, so bedeutend war er als Rohstofflieferant.)