Autor: Jons Marek Schiemann

Roma 1: Der Fluch

Der Titel dieser neuen Serie, Roma, sagt eigentlich schon alles. Und wieder auch nichts. Durch ihn und das Cover werden im ersten Moment Erwartungen geweckt, dass es hier auf der Inhaltsebene um das antike Rom geht. Doch der erzählerischen Möglichkeiten gibt es viele, wenn man eine Serie einfach nur nach einer Stadt benennt, deren Geschichte Jahrtausende umfasst. Man ist also gespannt, welcher historischen Ereignisse sich das Künstlerteam annimmt.

Das Erbe des Teufels 1: Rennes-Le-Chateau

Die Vergangenheit ist häufig ein Sehnsuchtsort. Nicht nur aus rein privaten Gründen, die dann oftmals nostalgisch geprägt sind, sehnt man sich nach vergangenen Zeiten, die sowohl die Sicherheit des Bekannten hat als auch das große Unbekannte vereinen. Was natürlich paradox klingt, aber einfach aufzuklären ist: Bekannt sind natürlich die historischen Fakten. Diese sind nachprüfbar und es gibt immer Zeugnisse und Spuren, welche gesichert sind und ein Fundament bilden. Es wird also für den Leser oder die Leserin ein eskapistisches Umfeld geschaffen, welches vom Alltag weit genug entfernt ist, um das triste Hier und Jetzt zu verlassen.

Esmera

Angeblich konsumiert so gut wie niemand Pornographie. Da fragt man sich doch, warum die Pornoindustrie jedes Jahr Milliarden umsetzt. Falls die Produkte nicht gerade an kleine grüne Männchen verkauft werden, so liegt der einzig naheliegende Schluss doch darin, dass sich die meisten Konsumenten immer noch nicht trauen zuzugeben, dass sie pornographisches Material erwerben. Angesichts einer dauersexualisierten Gesellschaft ist das ein erstaunliches Phänomen. Denn Nacktheit und Anzüglichkeit ist allerorten zu sehen.

Survivor Girl

Ein Genre braucht Konventionen, um sich als ein solches zu etablieren. Wiederkehrende Elemente bilden in der Zusammenschau erst ein Genre heraus, erlauben damit eine Erwartbarkeit von inhaltlichen und gestalterischen Elementen und bieten dem potentiellen Leser eine Einordnung. Wobei die Grenze,  an der die genrebildenden Elemente zu reinen Klischees verkommen, dünn ist. Der Wiedererkennungswert eröffnet jedoch auch die Möglichkeit zur Parodie, da man eben davon ausgehen kann, dass jeder und jede mit den durch den Kakao gezogenen Elementen vertraut ist. So ist es auch mit Survivor Girl, dessen Cover im besten abgegriffenen Videokassetten-Vintage-Design gestaltet ist. Da gibt es den Videothekenaufkleber, der besagt, dass das unterlassene Zurückspielen der Kassette eine Strafgebühr kostet, eine FSK-Kennzeichnung, einen Hinweis auf Bonusmaterial etc. Das lässt die Zeiten der VHS-Epidemie in den 1980ern wieder aufleben. Damals erlebte der Horror mit seinen Direct-to-video-Veröffentlichungen einen wahren Boom, von dem vor allem das Slashergenre profitierte, welches hier zusammen mit dem modernen Horrorfilm seine Parodie erfährt. Schon der Titel der Sammlung von Comic-Strips, welche ursprünglich als Webcomics veröffentlicht wurden, spielt auf die Überlebenden der Horrorfilm-Gemetzel an. …

Auf die Barrikaden! 1 – Die geheimnisvolle Gräfin

Die Geschichte der Pariser Kommune dürfte heutzutage nicht mehr vielen bekannt sein. Vor allem außerhalb Frankreichs. Aber in den Wirren des verlorenen Deutsch-Französischen Krieges von 1870/1871, der zur Gründung des Deutschen Kaiserreiches führte, rebellierte das Volk von Paris und rief eine Demokratie aus, die sich durchaus von den sozialistischen Ideen von Marx inspirieren ließ. Dieser hat zu Beginn der neuen Serie Auf die Barrikaden! auch einen eigenen Auftritt. Doch was vielleicht weniger bekannt sein dürfte, ist die Rolle, welche die Frauen in der Kommune spielten.

Silas Corey 1 – Der Aquila-Ring

Agentenstoffe sind auch abseits von 007 oft lohnenswert. Wobei der Geheimagent mit der Doppel-0 noch mehr als andere dem Mainstream zuzuordnen ist, obwohl er im Kino mit den Geschichten um Jason Bourne und der Mission Impossible-Reihe ordentliche und schlagkräftige Konkurrenz bekommen hat. Der anhaltende Erfolg von Spionagegeschichten mag einige überraschen, da mit dem Ende des Kalten Krieges auch die Daseinsberechtigung der Agenten in Frage gestellt worden war.