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Währenddessen … (KW 2)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.

Niklas: Ich liebe Top X-was-immer-Listen. Warum? Weil sie mir helfen, mich zu entscheiden, was ich besonders mag – und mir hoffentlich beim Kauf weiterer Produkte hilft. Und sei es auch nur, damit mir das Stimmchen in meinem Kopf zuflüstert: „Probier doch mal was Neues!“ Tja, und dann ist mein neues Lieblingsspiel, der Nachfolger meines alten Lieblingsspiels, das mir immer noch genauso viel Spaß macht, wie die neue Nummer 1, wenn auch aus anderen Gründen. Wie heißt dieses Spiel? Divinity: Original Sin Enhanced Edition. Hinter dem sperrigen Namen steckt die verbesserte Version des Rollenspiels Divinity: Original Sin (das nicht meine Nummer 3 ist, weil selbst ich mich dann albern fühlen würde) und ich weiß bis heute, was ich bei der Ankündigung dieses Spiel dachte: „Ein Prequel statt einer Fortsetzung von Divinity 2? Meh, ich will doch wissen wie die Geschichte ausgeht. Oh, es ist ein Rollenspiel mit einer Gruppe und Rundenkämpfen? Und das Kampfsystem ist auf den vier Elementen aufgebaut? Jetzt bin ich neugierig.“

Vieles hat sich im Verlaufe der Entwicklung geändert (vor allem die Geschichte), aber am Ende war D:OS genau das Spiel, das ich mir gewünscht habe. Die Enhanced Edition macht alles noch mal besser: die Texturen wurden schärfer, die Bedienung ist komfortabler, Skills wurden verständlich limitiert, um das Spiel schwerer zu machen, die Gegner verhalten sich etwas intelligenter und im ersten Akt wurden einige neue Quests hinzugefügt. Die Story wurde ebenfalls vertieft … und an zwei Punkten etwas verschlechtert. Trotzdem ist die Enhanced Edition die bessere Version.

Ich habe es schon dreimal alleine durchgespielt und fühle mich einfach zuhause in dieser farbenfrohen Welt, mit ihrer leicht beschwingten Musik, selbst wenn die Hauptgeschichte am Ende etwas an Fahrt verliert. Und auch wenn ich jede Quest schon mehrmals gelöst habe, gibt es eine Möglichkeit um jedes Spiel noch einmal frisch und neu wirken zu lassen. Das magische Wort lautet Multiplayer. Sobald ich einen Freund dabei habe, ändert sich die Dynamik von Original Sin komplett, da man gemeinsam denken, planen und streiten kann. Vor allem streiten wird man sich oft.

Entweder löst man das dann mit einer Partie Stein-Schere-Papier (kein Scherz) oder durch sehr lange Diskussionen. Meine liebstes Beispiel wird immer folgende Szene bleiben: Scheinbar ist „Bring-dein-Kind-zur-Arbeit“-Tag, denn ein ausgewachsener Troll bringt seinem rotznasigen Sohn bei, wie ein guter Brückenwächter zu arbeiten hat. Die Summe, die er im Namen des Trollkönigs verlangte, fand ich fair und ich wollte auch wegen des Kleinen keinen Streit. Mein Mitspieler dagegen sah sich genötigt und weigerte sich, was den Troll zum Angriff provozierte. Am Ende beweinte der Sohn den toten Vater und mein Mitspieler fühlte sich schlecht. Ich war weggegangen, da ich mit dieser Sache nichts zu tun haben wollte, und die Atmosphäre am Bildschirm hatte sich von leichtherzig zu traurig gewandelt. Wegen solcher kleinen Momente spiele ich Divinity: Original Sin Enhanced Edition immer wieder durch und werde es wohl mindestens noch einmal tun. Zumindest wenn ich Zeit habe. Denn selbst wenn man es schon in- und auswendig kennt, braucht man zum Durchspielen immer noch sechzig Stunden. Wertvolle Zeit, die man auch damit verbringen könnte, die geliebte Rotznase in die Kunst des Brückenwächterdaseins einzuweisen.

PS: Wir haben die Sache mit dem Troll übrigens nicht gespeichert. Mein Begleiter brachte es nicht übers Herz den Sohn als Halbwaisen zurückzulassen. Da soll noch einer sagen, dass Videospiele die Empathie töten.

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

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