In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche so zu Gemüte geführt hat.
Stefan: Meist hinke ich Trends so weit hinterher, dass es mir schon fast selbst peinlich ist. Wenn mich gerade etwas spontan anspringt, hör ich mir einen Klassiker an, momentan das Hörbuch zu Joseph Conrads Roman Herz der Finsternis. Parallel dazu war ich diese Woche aber mal am Puls der Zeit und habe die erste Folge der sechsten Staffel von Game of Thrones gesehen. Die Serie hielt ich lange Zeit für langweilig, weil ich sie nur aus der Fernsehwerbung kannte. Wer die nötige Zeit investiert, bekommt jedoch eine der besten TV-Serien nach den Sopranos, den Simpsons und Breaking Bad. In der neuen Staffel spielt der Tod offenbar eine noch größere Rolle als ohnehin schon. John Snow bleibt (vorerst) tot. Und die Schlussszene ist so wunderschön schwermütig, dass ich ganz gerührt war. Anders als die bisherigen Staffeln wurde die Altersfreigabe von 16 auf 18 Jahre erhöht. Es dürfte also wieder viele Grausamkeiten und nackte Haut geben, die stellenweise schon etwas beifallheischend wirken. Alles in allem ist diese kluge Serie aber so ein Klassiker wie Der Herr der Ringe. Wer aktuell keine Lust auf den Hype hat, dem sei versichert: Game of Thrones wird bleiben. Kann man auch erst in einigen Jahren für sich entdecken. Zeitlos, brillant, sehr spannend und wirklich intressante Figuren.
Daniel: Auch ich habe mir diese Woche die erste Folge der sechsten Game-of-Thrones-Staffel angesehen. Mal abgesehen von dem interessanten Cliffhanger, den auch ich nicht verraten werden, wirkte die ganze Folge, wie ein Wrap-up, eine Aneinanderreihung von Trailern zu jeder der laufenden Story-Arcs. Ich habe diese Sprünge zwischen den Handlungsebenen vermisst. Sie fordern mich als Zuschauer, dranzubleiben. Dranblieben werde ich natürlich schon, obgleich ich lieber den sechsten Roman von George R.R. Martin lesen würde.
Daniel: Bin ich letzte Woche dem Kaufrausch noch gut entkommen, habe ich diese Woche wieder mal zugeschlagen. Dabei hätte ich doch auch alles kostenlos haben können. Die Rede ist von dem mittelneuen Tabletop-Spiel Guild Ball. Das Spiel ist eine Art mittelalterliches Fußballspiel, bei dem Gilden aufs gegnerische Tor schießen, statt sich die Schädel einzuschlagen. Nun ja, die Taktiken einiger Teams bezieht sich mehr aufs Schädeleinschlägen als aufs Tore schießen. Die Firma Steamforged Games Ltd., die derzeit auch ein Brettspiel zu Dark Souls bei Kickstarter finanziert (Stand Fr. 10:45 1.7 Millionen £), bietet Guild Ball komplett als Print and Play an. Das heißt man geht einfach auf deren Internetseite und lädt dort die Regeln und alle Teams als pdf runter. Der Rest ist Drucken, Ausschneiden und ein Maßband kaufen. Aber wer kann diesen wunderschönen Miniaturen widerstehen? Wer, frag ich euch?
Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.