Die zahlreich in Deutschland ankommenden Flüchtlinge sind das Top-Thema in allen Medien und das ist natürlich auch in den Comicecken des Internets angelangt, wie unser aktueller Link-Überblick zeigt:
Martha Pfahl
Facebook, Kim Schmidt
Schon seit 32 (!) Jahren erscheinen Comicstrips von Kim Schmidt im Flensburger Wochenblatt Moin Moin. Einen wollte die Zeitung „lieber nicht“ drucken. Schmidts Figur Martha Pfahl, eine äußerst selbstbewusste Oma, wendet sich darin entschieden gegen einen dieser „Ich bin kein Nazi, aber…“-Sager. Der Verlag findet, wie er in einem Facebook-Posting mitteilt, „dass das Thema im Hinblick auf die Flüchtlingssituation keine Basis für Cartoons ist“ und der Strip falsch interpretiert werden könnte. Die Leser widersprechen dieser Aussage zahlreich, und Schmidt stellt seinen Comic „zur freien Verfügung“, weshalb wir ihn hier gerne zeigen:
Flüchtlingscomics
Demolition Squad, David Malambré
Webcomiczeichner David Malambré möchte etwas für Flüchtlinge tun und hat folgendes vor: Mit dem gesamten Umsatz, der im September mit Verkäufen seiner Comics generiert wird, will er Mal- und Zeichenbedarf kaufen und damit dann mit Kindern in Flüchtlingsheimen malen. Natürlich haben solche Aktionen – ob sie von Firmen, Fußballclubs oder Tatort-Schauspielern stammen – immer auch eine gewisse PR-Funktion, aber sie bedeuten auch konkrete Hilfe, und davon kann es zur Zeit wohl kaum genug geben.
Syria’s Climate Conflict
Symbolia, Audrey Quinn und Jackie Roche
Aus aktuellem Anlass wieder in vielen Timelines aufgetaucht: Im Mai 2014 erschien dieser Sachcomic bei Symbolia, einer mittlerweile wieder eingestellten Plattform für Reportagecomics. Er erklärt recht anschaulich, wie der Bürgerkrieg in Syrien entstand, der jetzt so viele Menschen zur Flucht nach Europa treibt, und was das mit dem Klimawandel zu tun hat.
‘If You Don’t Like It, Make Your Own’ Is a Terrible Argument, But A Great Idea
Comics Alliance, Andrew Wheeler
Andrew Wheeler ärgert sich über Kommentatoren, die auf negative Comickritiken mit der Bemerkung „Mach’s doch selber, wenn’s dir nicht gefällt“ reagieren und erklärt, warum das kein gutes Argument gegen Kritik ist.
Naked Snack
Ben Towle
Sowas geht auch nur mit Comics: Im Official Marvel Comics Try-out Book von 1983 wurden Vorzeichnungen von John Romita Jr. zu einer Spider-Man-Geschichte abgedruckt, die von den Lesern im Rahmen eines Wettbewerbs getuscht und betextet werden konnten. Sieger wurde damals Mark Bagley, der seitdem unzählige Spidey- und andere Comics gezeichnet hat. Dass man dieses Rohmaterial auf kreative Weise auch ganz anders nutzen kann, zeigte Charles Burns (Black Hole), der daraus eine Story in seinem typischen Stil für die Anthologie Buzz (1991) machte. Comiczeichner Ben Towle zeigt auf seinem Tumblr-Blog nun die jeweiligen Seiten im direkten Vergleich.
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