Buchmessezeiten sind Zeiten für neue Bücher, und deshalb kam rund um die Leipziger Messe noch einmal deutlich mehr neues bedrucktes Papier in die Comicläden als sonst. Auch und gerade auf dem Feld der deutschen Eigenproduktionen war der März ein Monat mit hohem und breitgefächertem Ausstoß. Unser Novitäten-Überblick konzentriert sich wie üblich vor allem auf Einzelbände und Serienstarts.
HIGHLIGHT DES MONATS
Wie zuvor schon Halbe Wahrheiten und Sommerblond enthält auch der neue Band aus der Feder von Adrian Tomine Comics aus seiner seit Anfang der 90er Jahre existierenden US-Heftreihe Optic Nerve. Eindringlinge (Reprodukt) erzählt in kurzen, lakonischen Episoden vom Schicksal mehrerer schriller, aber irgendwie auch sehr normaler Figuren. [Leseprobe]
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EIGENPRODUKTIONEN
Seit 2006 schreibt Schriftsteller Michael Peinkofer Fantasy-Romane, eine dieser Reihen dreht sich zentral um Orks. Genauer gesagt um zwei Ork-Brüder, die entgegen des gängigen Genreklischees und eigentlich auch ungewollt zu den Helden der Story avancieren. Dem ersten Buch, Die Rückkehr der Orks, folgten bis jetzt vier Fortsetzungen. Den ersten Teil wird es nun als Comicadaption geben, verteilt auf vier Alben, die im Jahresrhythmus erscheinen werden. Autor Jan Bratenstein unterstützt dabei die Umsetzung von Peinkofers Werk, während der Verlag Cross Cult für die Zeichnungen der Ork-Saga den erfahrenen und renommierten Dänen Peter Snejbjerg (Starman, The Books of Magic, Light Brigade) gewinnen konnte. [Leseprobe]
Im neuen Comic von Aisha Franz (Alien, Brigitte und der Perlenhort) wird eine Frau von ihrem Freund verlassen und beschließt daraufhin einen privaten wie beruflichen Reset ihres Lebens. Shit is real erzählt von den den damit verbundenen Schwierigkeiten und dem Realitätsverlust seiner Protagonistin. Einen “existenziellen Comic-Entwicklungsroman” nennt der Verlag Reprodukt dies. [Leseprobe]
Frank Flöthmann erzählt in seinen Büchern bekannte Geschichten mittels simpler grafischer Mittel und piktografischen Darstellungen nach. In diesem Stil hat er u.a. bereits die Märchen der Gebrüder Grimm adaptiert. Jetzt hat sich der Künstler der Werke William Shakepeares angenommen. Romeo und Julia, Macbeth oder Othello komplett ohne Text wiederzugeben, das muss man erstmal schaffen. Mit dem Band Shakespeare ohne Worte (Dumont) ist Flöthmann genau das auf sehr kreative Weise gelungen. Wer die Vorlagen dazu im Groben kennt, wird seine Freude an diesem Comic haben. [Leseprobe]
Das Hamburger Kreativgespann Olli Ferreira (Daniel & Oleg) und Calle Claus (White Line) zeichnet für den Comic Dorle verantwortlich, der bei Zwerchfell erschienen ist. Ihre Coproduktion ist – mag man dem Verlagstext glauben – eine “Bravo-Foto-Hate-Story” mit einer unsympathischen, dauergenervten und -gestressten Studentin und Möchtergern-It-Girl in der Hauptrolle. [Leseprobe]
Max Baitingers (Heimdall) neuer Comicband Röhner, der von Rotopolpress verlegt wird, handelt von einem Mann, der eine symbiotische Beziehung zu seiner Nachbarin pflegt. Durch den Besuch eines alten Freundes gerät das Gleichgewicht im Alltag der Bewohner aus der Balance. Baitinger setzt dieses kompaktes Kammerspiel mit stark stilisierten Schwarz-Weiß-Zeichnungen um. [Leseprobe]
Im Mannheimer Verlag Kunstanstifter erscheinen regelmäßig kleine feine Bilderbücher für Erwachsene wie für Kinder. Auch die Illustratorin Franziska Walther hat dort schon zwei Bücher publiziert. Ein weiteres stellt Werther Reloaded dar, das zumindest in Teilen stilistisch einem Comic entspricht. Der Inhalt besteht aus zwei Teilen: Zuerst wird der literarische Klassiker Die Leiden des jungen Werther neu interpretiert, dessen Figuren in die heutige Zeit versetzt und das Ganze grafisch dargestellt. Danach kommt der Originaltext Goethes in kompakter Form zum Abdruck. [Leseprobe]
Timo Würz war ab Ende der 1990er Jahre einer der gefragtesten deutschen Comiczeichner. Das lag nicht zuletzt an seinem aufwändigen, malerischen Stil, dem er in Werken wie Lula + Yankee, XCT oder Black Metal Ausdruck verlieh. Nachdem Würz sich viele Jahre vom Comicmachen weitgehend verabschiedete und sich anderen kreativen Projekten widmete, kehrt er nun mit Ghost Realm zurück, das Popcom komplett in zwei Bänden veröffentlicht. Die Story stammt von Robert Franke und handelt von zwei Jugendlichen, die ungewollt in eine Voodoo-Traumwelt zwischen Leben und Tod geraten. [Leseprobe]
Der Mami Verlag wurde 2007 von Anke Feuchtenberger und ihrem Partner Stefano Ricci gegründet, um dort experimentell-avantgardistische Comics in hochwertiger Aufmachung und trotzdem zu günstigen Preisen zu produzieren. Für die drei neuen Mami-Publikationen ist man nun eine Vertriebspartnerschaft mit Reprodukt eingegangen: In Katze hasst Welt erzählt Kathrin Klingner Episoden aus dem urbanen Alltag mit anthropomorphen Tieren wie der Titelfigur namens Katze [Leseprobe]. SIE von Karin Kraemer handelt von einer anyonymen „Sie“, die den Alltag der übrigen Menschen beobachtet. Das Projekt besteht aus sechs einzelnen Heften, die in einem Schuber gesammelt werden [Leseprobe]. Und Das Ding, das auf mein Stolpern lauert von Lena Hällmayer ist ein grafisches Tagebuch, bestehend aus 365 Zeichnungen, die im Laufe eines Jahres entstanden, in dem die Künstlerin zum zweiten Mal Mutter wurde. [Leseprobe]
2017 feiert die Kirche in Deutschland 500 Jahre Reformation. Zu diesem Anlass hat die Evangelisches Medienhaus GmbH einen Luther-Comic herausgegeben. Der Band Martin Luther – Ein Mönch verändert die Welt ist eine bebilderte Biographie, die sich vorrangig an ein junges Publikum richten dürfte. Dafür sorgt das kreative Gespann bestehend aus Ulrike Albers (Texte) und Johannes Saurer (Zeichnungen). [Leseprobe]
Seit über 20 Jahren produziert Jan Michael Richter unter dem Künstlernamen Jamiri autobiographisch geprägte, satirische Comicepisoden, die zuerst in diversen Magazinen erscheinen, später auch in Albenform publiziert werden. Daneben schuf der Künstler 1992 auch noch sein Alter Ego, den Weltraumabenteurer Spacejamiri. Der Band Spacejamiri Redux (Edition 52) bündelt nun, in der ersten Sammlung überhaupt, alle bis heute entstandenen Stories. [Leseprobe]
Unter dem Motto “Fliehen, Abhauen, Weggehen” widmet sich das Schweizer Comicmagazin Strapazin in seiner 122. Ausgabe diesmal dem seit vielen Monaten bestimmenden Thema in Europa: der Flüchtlingskrise. Diverse internationale Zeichner liefern dazu unterschiedlichste Beiträge – darunter “Titeuf im Krieg” von Zep – und berichten u.a. vom Schicksal syrischer Flüchtlinge. [Leseprobe]
Auch das Projekt “Comicwerkstatt” der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Augsburg unter Leitung von Professor Mike Loos hat sich mit den Themen Flucht und Asyl beschäftigt. Für den Band Geschichten aus dem Grandhotel recherchierten die Studierenden im Augsburger „Grandhotel Cosmopolis“, einer Mischung aus Hotel und Asylunterkunft, und befragten Helfer und Flüchtlinge. Entstanden sind so acht stilistisch recht unterschiedliche Comicepisoden. [Leseprobe]
Schon seit etlichen Jahren entsteht in Loos‘ Comicwerkstatt außerdem die Anthologie-Reihe Strichnin, von der jetzt schon die Nummer 6 erschienen ist. Die Beiträge diverser studentischer Zeichner sind diesmal grob unter dem Motto “Zweite Chance” eingeordnet. Das lässt für die Künstler genügend Spielraum, um das Thema frei zu interpretieren und vom rehabilitierten Ganoven ebenso zu erzählen wie über eine späte Liebschaft oder deprimierte Roboter. [Leseprobe]
Sabrina Schmatz ist eine deutsche Künstlerin, die dem Umfeld der Manga-Plattform Animexx entstammt. Dort hat sie – unter dem Pseudonym Iruka – auch bislang die Kapitel ihrer historischen Lovestory München 1945 online gestellt. Darin erzählt sie in rohem Bleistiftlook von der Beziehung zwischen einer Deutschen und einem US-Soldaten, die sich direkt nach Ende des Zweiten Weltkriegs kennenlernen. Im Verlag Schwarzer Turm ist jetzt unter dem Titel “Die Befreier” eine erste Printausgabe erschienen. [Leseprobe]
Die beiden deutschen Mangaka Anna Backhausen und Sophie Schönhammer (auch unter den Künstlernamen HolzEsserin und Salamandra bekannt) bekamen 2014 den Dōjinshi-Preis für ihre gemeinsame Kurzgeschichte He’s half baked. Sein Verlagsdebüt bestreit das Kreativduo nun bei Tokyopop mit der Boys-Love-Serie Sternensammler, für die der Verlag auch ein neues Publikationsmodell ausprobiert: In kurzen Abständen wird der Manga in fünf Heften mit besonderer Ausstatttung veröffentlicht, die jeweils zu einer der großen Comic- und Mangaveranstaltungen erschienen. Anschließend kommt dann ein Sammelband auf den Markt. Los ging es bei der Leipziger Manga-Comic-Convention mit dem Auftaktkapitel. [Leseprobe]
Auch sonst gab es bei der MCC in Leipzig wieder zahlreiche selbst verlegte Werke aus der umtriebigen deutschsprachigen Dōjinshi-Szene zu erwerben. Die meisten davon sind im regulären Handel nicht zu bekommen, können aber in der Regel direkt bei den Künstlern bestellt werden. Eine Übersicht gibt es bei Sumikai oder im Animexx-Blog von kikidergecko. Ein Titel, der uns hier besonders aufgefallen ist, ist Raven King, eine Comicstory der Illustratorin Savina Petkova (auch unter dem Künstlernamen ameoname unterwegs), die im Rahmen ihres Studiums an der Fachhochschule Münster entstanden ist. Die Geschichte mit dezenten Mangaanleihen handelt von einem jungen Mann, der von Raben entführt wird und deren König begegnet. Oder wie die Autorin es bezeichnet: Ein “Rabenteuer” [Infos + Video].
In dem Buch Es gibt mehr Sterne als Idioten philosophiert das Tierreich über Gott und die Welt. Die Cartoons von Robin Thiesmeyer, die dieser regelmäßig unter dem Pseudonym Meta Bene auf seiner Website sowie für viele Tausend Follower auf Facebook und Twitter veröffentlicht, sind mit einem sehr eigenen Humor behaftet und dazu in minimalistischen Tuschezeichnungen umgesetzt. Bei S. Fischer ist jetzt ein gedruckter Sammelband erschienen. [Leseprobe]
Auf seiner Website präsentiert Zeichner David Noll regelmäßig Updates seiner “Einbilder”-Cartoons. Jetzt hat es eine Auswahl der schwarzhumorigen Gags auch in einen gedruckten Sammelband geschafft: Das Buch Einbilder – Zartschmelzende Cartoons ist bei Panini erschienen.
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EUROPÄISCH
Mezolith ist eine britische Produktion, die zunächst als Fortsetzungsgeschichte im mittlerweile eingestellten englischen Comicmagazin The DFC erschien. 2010 gab es dann einen Sammelband der ersten Geschichte, der in Kürze noch eine zweite folgen soll. Cross Cult veröffentlicht nun eine deutsche Ausgabe der Steinzeit-Saga von Autor Ben Haggarty und Zeichner Adam Brockbank, die 10.000 Jahre vor unserer Zeit spielt. [Leseprobe]
Der Tscheche Jaromír 99 (i.e. Jaromír Švejdík) trat vor einiger Zeit bereits beim Verlag Voland & Quist als Zeichner der Alois Nebel-Comics in Erscheinung. Jetzt liegt im gleichen Verlag auch seine Arbeit Zátopek vor, die er zusammen mit dem tschechisch-amerikanischen Autoren Jan Novák angefertigt hat. Die beiden erzählen darin vom berühmten Langstreckenläufer Emil Zátopek, der bei den Olympischen Spielen 1952 für das tschechoslowakische Team starten sollte, aber darauf bestand, dass ein wegen antikommunistischer Umtriebe verhafteter Mannschaftskollege ebenfalls teilnehmen durfte. Ein im Vorfeld angedrohter Boykott zeigte schließlich Wirkung.
Seit 2001 existiert der Comic Dickie des flämischen Zeichners Pieter De Poortere. Die kurzen Episoden handeln von einem beleibten Bauern, der in absurdeste Situationen gerät. Der bitterböse Humor und die Faszination der völlig ohne Worte auskommenden Stories sind die Bausteine, die den Stil von Dickie prägen. Einen guten Eindruck davon bekommt man bereits in den vom Avant-Verlag bereitgestellten Beispielseiten zum jetzt veröffentlichten Sammelband. Seinen ersten Auftritt in Deutschland hatte Dickie übrigens 2008 im Comicgate Magazin 3.
Sommer 1974: Deutschland gewinnt das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft gegen die Niederlande. Guido van Driels Comic Als wir gegen die Deutschen verloren haben (Avant-Verlag) ist entgegen dem Titel, der auf jenen Tag anspielt, keine Fußballerzählung. Dem niederländischen Künstler ging es stattdessen um eine autobiografisch geprägte Geschichte aus der unmittelbaren Zeit nach dem Finale, die zum einem eine Coming-of-Age-Story ist, zum anderen eine Kindesentführung behandelt. Beide Themen, die Tragödie und die unbeschwerte Kindheit, sind hier miteinander verschmolzen. [Leseprobe]
In seiner letzten deutschsprachigen Veröffentlichung Vom Jenseits und andere Erzählungen hat der niederländische Künstler Erik Kriek ausgewählte Geschichten von H.P. Lovecraft als Comic adaptiert. Sein aktuelles Projekt dreht sich um sogenannte „Murder Ballads“, ein traditionelles Subgenre der amerikanischen Folkmusik, in welchem Grausamkeiten wie Morde lyrisch nacherzählt werden. Kriek brachte fünf dieser Songs, u.a. von Nick Cave oder Johnny Cash, im Band In the Pines – Murder Ballads (Avant-Verlag) zu Papier. Als Bonus liegt dem Comic eine CD bei, die musikalische Interpretationen der Titel enthält, die der Niederländer zusammen mit der Band Blue Grass Boogiemen eingespielt hat. [Leseprobe]
In seinem neuen Comicwerk begibt sich der belgische Zeichner Olivier Schrauwen (Mein Junge, Der Mann, der seinen Bart wachsen liess) auf die Spuren seines Großvaters, Arsène Schrauwen. In dem von Reprodukt veröffentlichten Band erlebt der Leser, wie dieser im Jahre 1947 in eine afrikanische Kolonie reist, um dem Traum einer Utopie in der Wildnis beizuwohnen. Das Ergebnis ist eine rauschhafte Erzählung zwischen Fantasie und Realität, die vor allem auch formal sehr interessant ist. [Leseprobe]
In Ein letztes Wort zum Kino (Reprodukt) referiert der französische Künstler Blutch (Der kleine Christian, Blotch – Der König von Paris) in kurzen Essays über die Wirkung und den Einfluss von Filmen, deren Bildsprache und ikonische Figuren. Blutch befasst sich dabei auf ironische und kritische Weise u.a. mit prägenden Persönlichkeiten der Filmgeschichte. [Leseprobe]
Charles Berberian (Monsieur Jean) beschäftigt sich in seinem Comic Cinerama – Eine Auswahl der besten schlechtesten Filme der Welt (Reprodukt) ebenfalls mit dem Kino. Dabei konzentriert er sich allerdings nicht auf große Klassiker oder bekannte Stars, sondern auf ausgewählte, ausländische Trashstreifen aus den 60er und 70er Jahren, mit denen Berberian groß geworden ist. In seinem Werk lässt der Zeichner seine frühen Erfahrungen mit dem Medium noch einmal Revue passieren. [Leseprobe]
Alice Socal wurde in Italien geboren, lebt und arbeitet aber heute in Hamburg, wo sie auch ihr Studium an der HAW abschoss. Ihr Comic Sandro erschien im vergangenen Jahr in Italien und liegt jetzt auch in deutscher Übersetzung bei Rotopolpress vor. Mit sanften Bleistiftzeichnungen erzählt Socal in Sandro vom Erwachsenwerden, Selbstfindung und imaginären Freunden. [Leseprobe]
Der alte Mann und das Meer ist eine der bekanntesten und wichtigsten Geschichten der US-amerikanischen Literatur und sicherlich das prägnanteste Werk Ernest Hemingways. Bei Knesebeck ist nun eine Comicadaption des Stoffes erschienen, die vom französischen Künstler Thierry Murat (Lauras Lied, Der Mörder weinte) in ausdrucksstarken und stimmig schattierten Bildern zu Papier gebracht wurde. [Leseprobe]
Glenn Gould war ein kanadischer Pianist und Komponist, der für seinen eigenen Stil und seine Persönlichkeit berühmt war. Im Comicalbum Glenn Gould – Leben Off-Beat (Knesebeck) nähert sich die französische Künstlerin Sandrie Revel, früher selbst Pianistin, dem Musiker auf zeichnerische Art. Insbesondere die Zeit von Goulds konsequentem Rückzug aus der Öffentlichkeit steht dabei im Fokus. [Leseprobe]
Cass Elliot, die Sängerin der Band The Mamas and the Papas, hatte schwer mit ihrem Übergewicht zu kämpfen. Nicht zuletzt deswegen verstarb sie sehr früh. In dem Comic California Dreamin’ (Carlsen), benannt nach einem der größten Hits der Band, verfolgt die französische Künstlerin Pénélope Bagieu den musikalischen und privaten Weg Elliots und setzt ihr damit ein gezeichnetes Denkmal. Im Original wurde der komplette Comic bei der Zeitung Le Monde vorveröffentlicht und kann dort auch online gelesen werden. [Leseprobe]
Das spanische Kreativteam bestehend aus Szenarist El Torres (Nancy in Hell) und Zeichner Jesús Alonso Iglesias legt mit dem Comic Gaudís Gespenst (Salleck Publications) einen ordentlichen Thriller vor. Darin werden in gleich mehreren Gebäuden des legendären katalanischen Architekten Antoni Gaudí verstümmelte Leichen gefunden. Treibt hier also ein Serienkiller sein Unwesen oder, wie eine Augenzeugin zu berichten weiß, etwa tatsächlich Gaudís Geist? [Leseprobe]
Mit dem Album “Mitternachtssonne” liegt die lang ersehnte 13. Ausgabe des legendären Abenteuercomics Corto Maltese nun also auch in deutscher Sprache vor. Das spanische Kreativduo Juan Díaz Canales (Blacksad) und Rubén Pellejero (Dieter Lumpen) hat das Zepter vom verstorbenen italienischen Meisterzeichner Hugo Pratt übernommen und sich stilistisch wie inhaltlich nahe an seinen Vorgänger gehalten. Die beiden haben, so hört man, bei den Lesern einen so guten Eindruck hinterlassen, dass weiteren Erzählungen nichts im Wege stehen sollte. Schreiber & Leser veröffentlicht übrigens auch zum 13. Corto Maltese zusätzlich zur regulären Farbausgabe eine Klassik-Edition, also eine limitierte Schwarz-weiß-Version. [Leseprobe]
Im Ersten Weltkrieg erwarb der deutsche Jagdflieger Manfred von Richthofen seinen legendären Ruf als Der rote Baron. In einer Albenreihe unter gleichem Titel, die Panini jetzt in deutscher Übersetzung veröffentlicht, gehen Autor Pierre Veys (Die Abenteuer von Philip und Francis, Baker Street) und Zeichner Carlos Puerta (No Man’s Land, Das Haus in der Pollack Street) noch einen Schritt weiter und dichten von Richthofen in ihrer Beschreibung seines Werdegangs sogar übernatürliche Fähigkeiten an.
Einen ganz anderen Baron präsentiert die Reihe Meta-Baron (Splitter Verlag). Bei dieser handelt es sich um eine weitere Serie aus dem Sci-Fi-Kosmos rund um den Klassiker aus den 80ern, Der Incal des umtriebigen Autoren Alejandro Jodorowsky. Der Meta-Baron ist dort eine Nebenfigur, deren Rolle sich später auch auf eigene Comicalben ausgedehnt hat. Nach einem Konzept von Jodorowksy schreibt Jerry Frissen (Als die Zombies die Welt auffraßen) die achtteilige Serie, die in vier Zweiteiler gegliedert ist und die Geschichte des Kriegers direkt fortführt. Jede Episode wird dabei von einem anderen Künstler gestaltet. In den ersten beiden Ausgaben macht Zeichner Valentin Sécher (Khaal) den Anfang. [Leseprobe]
Patrick Prugne (Pawnee, Canoe Bay) porträtiert in seinem gewohnt beeindruckenden Aquarellstil die Ränder der französischen Hauptstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Jene Kehrseite des geschäftigen und bunten Zentrums von Paris ist geprägt von armen Menschen, Künstlern und Straßenkindern. Prugne fängt in seinem Comic Die Straßenkinder von Montmartre (Splitter-Verlag) den Geist dieser Vororte und ihrer Bewohner ein. [Leseprobe]
Silas Corey ist nicht nur der Titel einer Comicserie, die der Splitter Verlag in für sich stehenden Doppelbänden veröffentlicht, sondern auch der Name von deren zentraler Figur. Diese ist ein Detektiv, der sich seine Dienste gut bezahlen lässt, und ein Mann mit Stil. In der ersten von Fabien Nury (Ich bin Legion, Es war einmal in Frankreich) geschriebenen und von Pierre Alary (Sinbad, Belladonna) gezeichneten Geschichte macht er Jagd auf einen deutschen Topspion. [Leseprobe]
In der Albenreihe Spynest (Bunte Dimensionen) vom französischen Kreativteam Jean-Luc Sala (Cross-Fire, Die Eisendivisionen) und Christophe Alliel wird der berühmte Erfinder James Bonds, Ian Fleming, selbst zum Hauptdarsteller. Der Comic basiert auf der realen Agententätigkeit des britischen Schriftstellers während des Zweiten Weltkriegs. Hier darf er zusammen mit einer sexy US-Kollegin Abenteuer erleben und u.a. deutsche Wunderwaffen verhindern. Natürlich hat man die Biographie des Bond-Schöpfers dafür frei ausgeschmückt. [Leseprobe]
Für den jüngeren Teil der Star Wars-Fangemeinde gibt es die Trickserie Star Wars Rebels, zu dem bei Panini ein begleitendes Magazin erscheint, das auch Comics enthält. Sieben abgeschlossene Stories aus diesen Heften gibt es nun gesammelt im Band Star Wars Rebels: Widerstand. Anders als die meisten anderen Star Wars-Comics, die bei Marvel entstehen, sind diese Comics eine europäische Produktion unter der Regie von Panini. Unter den Zeichnern ist hier auch ein bekannter einheimischer Künstler zu finden, nämlich Ingo Römling (Die Toten, Malcolm Max), von dem auch das Cover stammt.
Als vor einiger Zeit der Vertrieb MSW und damit einhergehend auch der Verlag Kult Editionen den Betrieb einstellte, erwuchs aus dem Vertriebsweg der Leipziger Comic Combo der neu gegründete Verlag Kult Comics. Jetzt starten dort nach und nach auch die ersten Publikationen. Den Anfang macht die klassische Abenteuerserie Tony Stark, die im Original zwischen 1975 und 1982 erschien. In Deutschland wurde die Reihe des Belgiers Édouard Aidans zuvor nur bruchstückhaft in diversen ZACK-Formaten (und später kurzzeitig bei Ehapa) veröffentlicht. Kult Comics bringt nun eine zweiteilige Gesamtausgabe inkl. redaktionellem Begleittext auf dem Markt, die erstmals alle Geschichten von Tony Stark komplett und in einheitlicher Aufmachung präsentiert. [Leseprobe]
Der Franzose Paul Gillon dürfte vor allem durch seine Comicreihe Die Schiffbrüchigen der Zeit bekannt sein, die er über 40 Jahre hinweg – zuerst zusammen mit Jean-Claude Forest, später allein – weitererzählte. Zwischen 1989 und 1995 arbeitete Gillon dann an der postapokalyptischen Erotik-Story Die Überlebende, die in Deutschland damals in der Reihe Schwermetall präsentiert erschien. Die Serie handelt von einer Frau, die als einzige den Weltuntergang überlebt hat und nun allein in Paris zurechtkommen muss. Der All Verlag bringt die vier Kapitel des Klassikers nun neu aufbereitet in Einzelalben auf den Markt. [Leseprobe]
In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Geschichten aus Entenhausen, die sich Werke von William Shakepeare zum Vorbild nahmen. In der Egmont Comic Collection erscheinen diese nun gebündelt in dem Sammelband Duck oder nicht Duck – Duckspeares gesammelte Werke, der insgesamt acht Stories enthält. Dazu gibt es noch einen mehrseitigen Einführungstext von Andreas Platthaus. [Leseprobe]
Das Schlaue Buch – Die Geheimnisse des Fähnlein Fieselschweif (Egmont Comic Collection) bündelt dagegen die besten Stories rund um die Pfadfinderorganisation Fähnlein Fieselschweif, der Donalds Neffen Tick, Trick und Track angehören, und um deren legendäres Schlaue Buch. Zusätzlich wird in einem Vorwort die Historie des Fähnleins erläutert und zwischen den Kapiteln werden gibt es Infos zu bzw. aus jenem Buch. [Leseprobe]
Der spanische Künstler José Fonollosa hat es schon mit einigen Cartoon-Bänden in das deutsche Panini-Programm geschafft, darunter Outtakes, Tonin und The Walking Depp. Außerdem hat Diabolo Comics 2013 hierzulande seinen Katzencomic Miau veröffentlicht. Jetzt hat Panini zwei weitere Spaßwerke von Fonollosa im Köcher: Zum einen wäre da Shame of Thrones – Das Leid von Eis und Feuer, eine Parodie der aktuell erfolgreichsten TV-Serie der Welt, zum anderen der Themenband Sexkapaden, dessen Titel selbsterklärend sein dürfte.
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AMERIKANISCH
Die Serie Giant Days ist eine Kollaboration des erfolgreichen britischen Webcomicmachers John Allison mit der US-amerikanischen Zeichnerin Lissa Treiman. Ihr Comic dreht sich um eine Studentinnenclique ungleicher Typen. Gemeinsam erleben sie den humorvollen, verrückten Uni-Alltag. Ein erster deutscher Band der Comic-Sitcom, die zu Thomas‘ fünf Lieblingscomics des vergangenen Jahres gehörte, ist bei Popcom erschienen. [Leseprobe]
Ähnlich cartoonig wie in Giant Days geht es in dem von Meredith McClaren (Hinges) gezeichneten Werk Heart in a Box zu, das ebenfalls bei Popcom vorliegt. Die Handlung in diesem Einzelband dreht sich um ein Mädchen, das leichtfertig sein Herz abgetreten hat, um keinen Schmerz mehr zu spüren. Nun sucht die junge Dame verzweifelt die Einzelteile ihres Herzens wieder zusammen. Die Story hat die Szenaristin Kelly Thompson ersonnen, die u.a. schon für Marvel gearbeitet hat. [Leseprobe]
Als Nachfahre einer Kaste von mächtigen Superwesen, die vor etlichen Jahrzehnten begannen, die Geschicke des Planeten zu lenken, hat man es nicht leicht. In Mark Millars Jupiter’s Legacy (Panini) geht es um ein Geschwisterpaar, für das die Fußstapfen seiner legendären Eltern zu groß ist und das deswegen seinen eigenen Platz in der Welt finden muss. Um die Serie grafisch adäquat umzusetzen, hat sich der schottische Autor nach langer Zeit mal wieder mit seinem Landsmann Frank Quitely zusammengetan. Dessen Bilder allein machen Jupiter’s Legacy zu einem überaus interessanten Projekt. Und natürlich, wie bei so vielen Projekten des umtriebigen aber streitbaren Mark Millar, ist auch dieser Comic bereits für eine Verfilmung vorgesehen. [Leseprobe]
Aus dem Hause Vertigo stammt Suiciders – Kampf ums Überleben (Panini), eine Serie, die Lee Bermejo (Lex Luthor: Man of Steel, Joker) sowohl schreibt als auch zeichnet. Die Geschichte spielt in einem Amerika, in dem Los Angeles nach einem verheerenden Erdbeben in New Angeles (Wohnort der Oberschicht) und Lost Angeles (Zuhause der Armen und Kriminellen) aufgeteilt ist. Der letzte Schnittpunkt beider Bezirke liegt in dem beliebten Realitysport “Suiciders”, einem Kampf ohne Regeln. [US-Preview]
Die langjährige Vertigo-Serie Fables ist ja bekanntlich vor kurzem auch in Deutschland zum Abschluss gekommen. Nachschlag gibt’s aber immerhin in Form eines weiteren Spin-Offs: Fables – The Wolf among us: Der Wolf geht um basiert auf dem erfolgreichen “Wolf among us”-Videospiel und erzählt von Morden, die Fabletown-Sheriff Bigby aufzuklären versucht. Als Autor der Serie fungiert Matthew Sturges, der bereits den Fables-Ableger Jack of Fables schrieb. Als Zeichner ist u.a. Shawn McManus an Bord, der für regelmäßige Leser von Bill Willinghams Märchenkosmos ebenfalls kein Unbekannter ist. [US-Preview]
Dani Books veröffentlicht mit dem Band Danger Girl: The Chase ein weiteres actionreiches Abenteuer mit der weiblichen Agententruppe, die einst von J. Scott Campbell und Andy Hartnell erschaffen wurde. Hartnell schrieb auch, wie die bisherigen Danger Girl-Comics vom US-Verlag IDW, die Miniserie “The Chase”, in der die Mädels einen Einsatz in Shanghai zu absolvieren haben. Die Zeichnungen dazu liefert der philippinische Künstler Harvey Tolibao (Danger Girl Trinity). [Leseprobe]
Im Kampf gegen die Terrororganisation HYDRA verschlägt es die mächtigsten Helden der Erde durch die Zeit, vom Zweiten Weltkrieg bis in die Zukunft. Avengers Millennium (Panini) ist ein Einzelband, der die komplette gleichnamige US-Miniserie beinhaltet und der ein Avengers-Team zeigt, das stark an das Film-Universum angelehnt ist. So gehören auch Quicksilver und Scarlet Witch aus “Age of Ultron” zur Besetzung. Geschrieben wurde die Geschichte von Mike Costa, die Zeichnungen stammen von Carmine Di Giandomenico, Mast und Geoffo. [Leseprobe]
Vor einiger Zeit hat Deadpool eine junge Dame namens Shiklah geheiratet. In dem Band Deadpool präsentiert Mrs. Deadpool erlebt sie nun ihr eigenes Abenteuer. Die deutsche Ausgabe enthält die komplette Miniserie zum Event Secret Wars (und eine Bonusstory), in der Gerry Duggan, Ryan Ferrier, Salva Espin und Logan Faerber Deadpools Braut zusammen mit den Howling Commandos (eine Art Monster-Spezialeinheit, der u.a. Man Thing angehört) gegen Dracula zu Felde ziehen lassen. [Leseprobe]
In den USA hat Barbara Gordon alias Batgirl sich jüngst neu erfunden und ihre Comicreihe erhielt eine neue stilistische und inhaltliche Ausrichtung. Die Heldin zieht in die hippe Vorstadt, möchte als Programmiererin arbeiten und legt sich ein neues Kostüm zu. Außerdem wirkt unter den Kreativen Cameron Stewart, Brenden Fletcher, Babs Tarr und Irene Koh alles ein gehöriges Stück cartooniger und jugendlicher als bisher. Damit möchte der Verlag eine junge und vielleicht auch gezielt weibliche Leserschicht ansprechen. Panini setzt dafür die laufende Batgirl-Reihe auf Null und startet mit Batgirl – Die neuen Abenteuer eine neue Serie für die “Smartphone-Ära”. [Leseprobe]
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ASIATISCH
Menschen, die sich in Zombies verwandeln und nach Frischfleisch gieren, sind im Medium Comic natürlich längst ein alter Hut. Dass die Untoten sich allerdings nach der Verköstigung wieder zurückverwandeln, kommt schon seltener vor. Doch genau das passiert in Tsukasa Saimuras Horror-Reihe Igai – The Play Dead/Alive (Egmont Manga), in der gleich mehrere Schüler von dem Phänomen betroffen sind. [Leseprobe]
Um Verwandlung geht es auch in Yuichi Katos Action-Manga Hiniiru – Wie Motten ins Licht (Tokyopop). In der Serie greifen Monster eine Highschool an, woraufhin ein Mädchen, das seinen Freund verteidigt, selbst zum Monster wird. Dem wiederum stellt sich nun die Frage, wie er diesen Vorgang rückgängig machen kann. [Leseprobe]
Der Horror-Manga Another von Hiro Kiyohara und Yukito Ayatsuji basiert ursprünglich auf einer japanischen Romanerzählung. Zu der gezeichneten Adaption des Stoffes kamen später noch Umsetzungen als Anime sowie als Realfilm dazu. Egmont Manga hat die Serie, die sich um eine verfluchte Schulklasse dreht, nun neu aufgelegt. Die Another + Zero Luxury Edition enthält neben allen vier regulären Bänden der Mangareihe noch eine in Deutschland zuvor unveröffentlichte Bonusstory (Kapitel 0). [Leseprobe]
Schwertkämpfer, Magier, Kopfgeldjäger: In der neuen Mangaserie UQ Holder! (Egmont Manga) kredenzt Ken Akamatsu (Love Hina) dem Leser ein actionreiches Fantasyspektakel, bei dem ein Junge in der großen Hauptstadt seiner Heimatwelt Abenteuer erleben möchte. [Leseprobe]
Final Fantasy Type-0 ist ein Videospiel, das vor einigen Jahren auf den Markt kam und eines der vielen Ableger der Final Fantasy-Reihe ist. Im Manga Final Fantasy Type-0: Der Krieger mit dem Eisschwert (Carlsen Manga) von Takatoshi Shiozawa wird die dazu passende Prequelstory erzählt.
Fairy Tail + (Carlsen Manga) stellt ein Guidebook zur langjährigen Fantasyreihe Fairy Tail dar, in der Magiergilden im Zentrum stehen. Der Band enthält neben unveröffentlichten Farbseiten, über hundert Seiten Bonusmanga und Skizzen auch noch Interviews.
In der dreiteiligen Reihe Invisible Joe (Panini Manga) besitzt ein Schüler die Gabe, sich unsichtbar zu machen. Die nutzt er, um böse Kreaturen unerkannt zu bekämpfen. Die Story dafür liefert Autor Muneyuki Kaneshiro, die Zeichnungen stammen von Sera Kesera. [Leseprobe]
Unreine, Monster aus einer fremden Welt, gilt es “zu läutern” in Yoshiaki Sukenos Serie Twin Star Exorcists: Onmyoji (Panini Manga). Die beiden Hauptfiguren, ein Junge und ein Mädchen, nehmen sich in ihrer Funktion als sogenannte Onmyojo dieser Aufgabe an. [Leseprobe]
In Food Wars – Shokugeki No Soma (Carlsen Manga) geht es um einen kulinarischen Wettbewerb, dem sich Jugendliche in einem Internat für Spitzenköchen stellen. Die Serie wurde vom Kreativteam bestehend aus Yuto Tsukuda und Shun Saeki konzipiert. Jeder Band von Food Wars beinhaltet neben dem Manga auch noch Tipps und Rezepte einer TV-Köchin.
Der Sammelband Stille Wasser (Carlsen Manga) ist die erste deutschsprachige Publikation der japanischen Zeichnerin Kan Takahama. Die insgesamt acht Geschichten in der Ausgabe drehen sich um das Liebesleben unterschiedlicher Menschen und die Wendepunkte, an denen sie sich befinden.
Daneben gab es auch noch die ersten Ausgaben von zwei neuen Romance-Reihen bei Tokyopop: Noah! von Yuka Shibano [Leseprobe], sowie Miyako – Auf den Schwingen der Zeit von Kyoko Kumagai [Leseprobe].
Ebenfalls bei Tokyopop erschienen ist der Boys-Love-Einzelband Ein wenig wie Romeo und Julia, der Kurzgeschichten von Lalako Kojima beinhaltet.
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SEKUNDÄRLITERATUR
Der Ch. A. Bachmann Verlag, wo regelmäßig mehr oder weniger akademische Sekundärliteratur über Comics erscheint, hat drei neue Bücher am Start: In Comic-Pioniere – Die deutschen Comic-Künstler der 1950er Jahre stellt Reginald Rosenfeldt die Biografien jener Zeichner vor, die in den Fünfzigern die Basis für das in Deutschland meist noch als Schund verpönte Medium legten, und deren Leben und Werk mit Ausnahme von Hansrudi Wäscher und Hannes Hegen noch nicht allzu oft in diesem Umfang beschrieben wurde.
In Comiczeichnen – Figurationen einer ästhetischen Praxis beschäftigt sich Lino Wirag auf theoretische Weise mit dem praktischen Teil des Comicmachens. Der Klappentext nennt es „Comicentwurfsforschung“, die Wirag in seiner Dissertation betreibt, es geht also um das Lesen und Beschreiben der Vorstufen zum fertigen Comic, zum Beispiel von Skizzen, Skripten oder Originalseiten. [Inhaltsverzeichnis]
Unter dem etwas sperrig erscheinenden Titel Metamedialität und Materialität im Comic verbirgt sich ein Werk des Verlegers Christian A. Bachmann selbst. Darin untersucht er, in welcher Form Comics von ihrem Trägermedium und den formalen Bedingungen, die diese vorgeben, beeinflusst werden und stellt Comics vor, die diese Bedingungen reflektieren und damit zu Metamedien werden.
Außerdem gibt es bei Kazé Manga noch den Band Tokyo Ghoul Zakki, ein farbiges Artbook zum erfolgreichen Horror-Manga Tokyo Ghoul. Dessen Schöpfer Sui Ishida führt durch die fast 200 Illustrationen und kommentiert diese.
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