Butti bleibt
sich seinem "Nekromantik"-Stil treu: ebenfalls schön nihilistisch
wurden sieben Selbstmord-Schicksale - passend zu jedem Wochentag - eindringlich
und mit Mut zum Experiment gefilmt. Die ungewohnt aufwendige Kamera-Arbeit
ist typisch Buttgereit, die Musik ebenso deluxe - toll!
Besonders hervorzuheben wäre die Episode der amoklaufenden Frau,
die mit einer umgeschnallten Kamera und einer Pistole bewaffnet ein Rock-Konzert
erstürmt und der Zuschauer aus ihrer subjektiven Sicht gezwungen
ist, das Morden zu verfolgen. Hier wurde damals schon die revolutionäre
Ego-Shooter-Perspektive aus Computerspielen wie "Doom" und Konsorten
vorweg genommen. Diese "First-Person"-Perspektive hat sich als
spielerisches Stilmittel zwar längst etabliert, aber nur in dem "alltäglichen"
Kontext der "Todesking"-Episode entfaltet die Perspektive des
Mörders seinen bedrückenden Moment. Keine "Escape"-Taste
kann diesen Augenblick auf eine virtuelle Realität beschränken,
wie auch die Regie keine andere Möglichkeit lässt, diese Situation
nur auf einen Film zu reduzieren...großartig!
Karsten
Schreurs
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