Texas Chainsaw Massacre
Daten
Originaltitel:
Texas Chainsaw Massacre
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
FSK

ab 18 Jahre

Regie: Marcus Nispel
Darsteller: Jessica Biel, Jonathan Tucker, Eric Balfour, Erica Leerhsen
...

Ich muss bekennen, dass ich ein großer Fan von Markus Nispels Musik-Videos bin und tierisch gespannt auf sein Leinwand-Debüt war. Nachdem's mit dem Arnie-Vehikel "End of Days" ja leider nicht geklappt hat, versuchen sich Nispel (und Michael Bay als Produzent) an Tobe Hoopers Horror-Klassiker, was die eingeschworene Fangemeinde natürlich nicht gerade zu Jubelstürmen hinriss.

Der Film hält sich relativ eng an das Original: eine Gruppe Jugendliche nimmt eine verzweifelte Anhalterin mit, die mit ihrem Selbstmord im Van der Teens eine schöne Kamerafahrt provoziert. Als man ihre Leiche loswerden will, mehren sich Merkwürdigkeiten mit den Hinterwäldlern. Die Region scheint einer bestimmten Familien-Hierarchie untergeordnet zu sein, in deren Erhalt Leatherface und seine "kauzige" Familie mit blutigsten Mitteln vollends aufzugehen scheinen. Da es sich um das "Texas Chainsaw Massacre" handelt, wäre natürlich ein Schelm, wer Politisches dabei denkt... ;)

Die reichlich ungeschickte Einführung der Charaktere, insbesondere der von Oberspießerin Erin, hat meine hohe Erwartungen dann doch reichlich getrübt. Aber Jessica Biel überzeugt sowieso mehr durch ihre bloße Präsenz - und in der Beziehung wurde ihr der Film genretypisch im wahrsten Sinne des Wortes auf den Leib geschneidert...mjam. Weitere Story-Patzer werden ebenfalls durch die sehr schöne Kamera-Arbeit entschädigt, die ich ausgesprochen gelungen fand - fahle, "grungige" Bilder vermitteln trefflich den düsteren Grundton und Sahnhäubchen in Form von verspielten Kamerafahrten und interessanten Einstellungen werden nicht ausgespart.
Dass das Familien-Essen mit einem Oneliner abgetan wurde, is' mir etwas aufgestoßen, da fehlte dem Film im Finale das Highlight und taugt lediglich als gut gemeinte Anspielung auf das Original.
Ferner ist es aber schon ein wahrliches Kunststück, bei einem Film, der berechenbar³ konzipiert ist, noch Spannung zu erzeugen. Der Anklang von Hysterie zum Ende hin, die ja das komplette Original auszeichnete, kitzelt alles aus Darsteller und Suspense heraus, und dass sich der Film bis auf zwei bis drei Insiderjokes erfrischend grimmig gegeben hat, ist ausgesprochen positiv zu vermerken!
Wenn man keine Neuerfindung des Rades erwartet, wird man sich besser unterhalten als bei dem überschätzten LotR III! Manchmal braucht's eben nicht mehr als Möpse, Blut, irre Killer und eine Tüte Popcorn...

Karsten Schreurs

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