Oldboy | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Old Boy ist ein Klotz von Film. Ein Film der geradezu über dich drüber läuft. Aber von vorne. Südkorea ist wohl eines der oder das interessanteste Land momentan wenn es um Filme geht und Regisseur Chan-Wook Park ist einer der talentiertesten der dortigen Filmszene. So talentiert das er auch gleich noch seine eigenen Drehbücher schreibt. Old Boy ist eine freie Adaption des gleichnamigen Manga, der angeblich nicht ganz so derbe sein soll. Dae-Su Oh ist ein lebenslustiger Mann der auch alles tut um selbst Spaß zu haben. Da vögelt man schon mal verheiratete Frauen oder benimmt sich besoffen dermaßen daneben, daß man auf der Polizeiwache landet. Dort sieht man ihn auch gleich zu Anfang des Films. Und dann ist er auch schon verschwunden. Es ist eine dunkle regnerische Nacht als ein Mann mit einem Regenschirm auf Dae-Su zukommt und dann... nichts. Der lebenslustige Mann wurde entführt. Er lebt nun in einer kargen Wohnung und bekommt sein Essen durch einen Schlitz in der Tür. Nach 6 Monaten ist er verzweifelt und bettelt darum zu erfahren wie lange man ihn noch festhalten möge. Keine Antwort. Am Ende sind es 15 Jahre. Der einzige Kontakt zu anderen Menschen ist in dieser Zeit ein kleiner Fernseher. Wieder in Freiheit bekommt Dae-Su die Aufgabe gestellt herauszufinden warum er eingesperrt wurde. Ab da beginnt eine Todesspirale und meine kurze Inhaltsangabe endet, denn man sollte nicht zu viel wissen bevor man den Film sieht.
Ausdrücklich erwähnt werden muß Min-Sik Choi als Dae-Su, denn der spielt wirklich gross auf. Vergleiche mit deNiro in "Taxi Driver" oder Nicholson in "Shining" wirken hier angemessen. Glücklicherweise sind auch der Gegenspieler Ji-Tae Yu und der weibliche Part, übernommen von Hye-Yeong Kang, exzellent besetzt und bilden somit ein Gegengewicht zum Leinwand sprengenden Choi. Am Ende bleibt ein nachdrückliches Gefühl, bei dem zumindest ich mir gesagt habe: Was für ein Glück das Chan-Wook Park diesen Film gemacht hat. Was für ein Glück das in Südkorea solch ein fruchtbares Filmklima herrscht. Die grundlegende Idee ist brilliant und man hätte das alles auch im üblichen Storyeinheitsbrei untergehen lassen können. Man denke nur an die Hollywoodmethode 15-20 Autoren, dort genannt script-doctors, an einem Drehbuch rumfummeln zu lassen, bloß weil irgendwelche Produzenten glauben es müsse etwas gerichtet werden. Davon abgsehen glaube ich sowieso nicht das ein amerikanischer Produzent hier Geld dazu gegeben hätte. Ich hoffe wirklich das Old Boy ein Film wird der asiatisches Kino auf breiter Ebene ins deutsche Kino bringt. Es wird höchste Zeit! *Mi dem Grand Prix der Jury in Cannes ausgezeichnet* Sascha Thau |
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![]() Der Plot
ist dermaßen simpel und doch interessant ausgelegt, dass man schon
in den ersten Minuten fasziniert ist: Dae-Su Oh wird 15 Jahre lang - offenbar
grundlos - in ein karges Zimmer eingesperrt. Als er in die Freiheit entlassen
wird hat er fünf Tage Zeit herauszufinden, warum man ihn gefangen
hielt... Kurzum
- ein toller Film! In seiner Perfektion werden kleinste Ungereimtheiten
zwar besonders deutlich, aber der Gesamteindruck bleibt bestehen und Korea
verwöhnt uns mal wieder mit einem wirklich aussergewöhnlichen
Film und lässt amerikanisches sowie hiesiges Kino erschreckend rückständig
erscheinen! Hollywood hat ihn sich natürlich auch schon einverleibt
und Gerüchten zufolge hat Nicolas Cage großes Interesse an
der Hauptrolle. Und jeder, der den Film gesehen hat, wird unbekümmerkt
behaupten können: zum Glück gibt's im Kino kein Zählwerk
im Blickfeld... Karsten Schreurs |
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