Dawn of the Dead
Daten
Originaltitel:
Dawn of the Dead
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
FSK

ab 18 Jahre

Regie: Zack Snyder
Darsteller: Sarah Polley, Ving Rhames, Jake Weber, Mekhi Phifer
...

Um's vorwegzunehmen, und auch, wenn ich da etwas befangen bin: der Film hat mir wirklich sehr gut gefallen!
Das beginnt schon mit der äusserst lakonischen Regie - Johnny Cash in einem Zombie-Film-Vorspann zu spielen, das ist schon eine sehr gelungene Idee, und der Film ist damit für die ersten Minuten auf der sicheren Seite. Die ins traute Heim hereinbrechende morgendliche Apokalypse ist wortwörtlich lässig inszeniert und schürt die Erwartungen an den Film, der bis hierhin einen Zwitter zwischen Bahnhofskino-Film und Hollywood darstellt.

Der Film kommt - wie mMn schon sein berühmter Vorgänger - allerdings immer dann ins Stocken, wenn die Zombie-Thematik zum Aufhänger für sozialkritische Töne wird. Er verliert einiges an Schwung - besonders wenn man die Zombie-Film-Klischees kennt - , sobald es sich um zwischenmenschliche Probleme dreht. Trotzdem belässt es die Regie bei einem erträglichen Maß und weiss sogar in bestimmten Szenen diesbezüglich geschickt Akzente zu setzen. Wenn zur Belustigung der Überlebenden - und der Zuschauer - vermeintliche Zombie-Promis zum Abschuss freigegeben werden, wird das amüsierte Publikum automatisch zum "Mittäter"...moralisch gesehen natürlich. Netter Ansatz.
Zum Ende hin widmet sich der Film wieder seinen eigentlichen Hauptdarstellern - den Zombies. Bis auf Rhames bleiben nämlich alle Darsteller ziemlich farblos und Klischeehaft, auch eine anklingende Love-Story wirkt vollkommen deplaziert. Sobald die Flucht aus dem Warenhaus eingeleitet wird, wird der Film allerdings wieder zunehmend konzentrierter und grimmiger. Kopfschüsse werden im Dutzend verteilt, es wird ausgiebig geblutet und geballert. Die Kamera bedient sich dabei am "schnellen Filmmaterial" und erzeugt damit den bekannten "Gladiator" bzw. "Saving Private Ryan"-Look: es sind aufgrund der schnellen Belichtungszeit keine Bewegungsunschärfen zu sehen, was die Hektik treffend unterstützt, dem ein oder anderen wohl auch Kopfschmerzen verursachen könnte - mir gefällt's sehr gut.

Insgesamt ein sehr gelungenes Remake, das viele neue interessante und vor allem spannende Ansätze liefert (was sind 100 daherwankende Zombies gegen 100 Derwische?), und so schön gorelastig daher kommt, wie man es von so einem Film erwartet.
Fügt sich für mich nahtlos zwischen die anderen überraschend guten Neuverfilmungen "TCM" und "Freddy vs. Jason" und ich hoffe inständig, dass dieser Trend noch eine Weile anhält. Denn bei allem Respekt zu meinen geliebten Video-Abenden: einen lupenreinen B-Horrorstreifen im Kino zu genießen ist ein leider viel zu seltenes Vergnügen...

Karsten Schreurs

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