Alone
Daten
Originaltitel:
Alone
Herstellungsland: England
Erscheinungsjahr: 2001
FSK

ab 16 Jahre

Regie: Philip Claydon
Darsteller: John Shrapnel, Miriam Margolyes, Laurel Holloman, Isabel Brook
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Kleiner englischer Thriller über Serienkiller, Psychopathen und eben alles, was dazu gehört.
Jaja - "Don't judge a Book by the Cover", aber dieses selten lieblos und ungeschickte Teeniefressen-Slasher-Cover hat die DVD schon im Ansatz auf meine persönliche Ignorier-Liste verbannt. Erst die Kaufversion konnte mit einem weitaus besseren Cover mein Interesse wecken, und tatsächlich sollte man erstmal den Klappentext lesen...

Der erst 24jährige Regisseur inszenierte einen formal bestechenden kleinen Thriller, dem man den Enthusiasmus der ersten großen Regie-Arbeit in jeder Einstellung anmerkt. Der Sound ist schmissig, und es wummert ordentlich aus den Boxen. Der Schnitt ist extrem verspielt, und der gesamte Film baut auf das Grundprinzip der subjektiven Kamera: man sieht den Film zu ca. 50% aus der Sicht des Killers. Leider erschöpft sich dieser schöne einfallsreiche Ansatz lediglich in der Kamera-Arbeit, denn der eigentliche Plot mit seinen neurotischen Killern, kauzigen Bullen, dummen Opfern etc. ist erschreckend 08/15 und zieht die Qualität des Films unnötig runter. Dazwischen schummeln sich einige wirklich interessante Szenen wie das Zwangs-Füttern eines Opfers, welches recht befremdlich anzusehen ist (... auf das die Macher aber auch so dermaßen stolz sind, dass diese zehn Minuten im Making Of dreimal runtergenudelt werden und sogar mit einer "Uncut"-Version aufwarten können...naja...)

"Interessant gescheitert" möchte man dem Streifen unterstellen, denn der eigentliche Schlußgag - wenn die Identität des Killers gelüftet wird und aus seiner subjektiven Sicht ausbricht - entpuppt sich als elender Rohrkrepierer: auch wenn die Stimme etwas verfremdet wurde und der Killer Handschuhe trägt, weiss man bereits in den ersten Einstellungen, dass es sich um eine Frau handelt...hätte man bestimmt etwas geschickter lösen können, aber dafür wird der Zuschauer mit einer überaus geschmackvollen Einstellung der besagten Dame aus dem Film entlassen.

Karsten Schreurs

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