Kleiner
englischer Thriller über Serienkiller, Psychopathen und eben alles,
was dazu gehört.
Jaja - "Don't judge a Book by the Cover", aber dieses selten
lieblos und ungeschickte Teeniefressen-Slasher-Cover hat die DVD schon
im Ansatz auf meine persönliche Ignorier-Liste verbannt. Erst die Kaufversion
konnte mit einem weitaus besseren Cover mein Interesse wecken, und tatsächlich
sollte man erstmal den Klappentext lesen...
Der
erst 24jährige Regisseur inszenierte einen formal bestechenden kleinen
Thriller, dem man den Enthusiasmus der ersten großen Regie-Arbeit
in jeder Einstellung anmerkt. Der Sound ist schmissig, und es wummert ordentlich
aus den Boxen. Der Schnitt ist extrem verspielt, und der gesamte Film baut
auf das Grundprinzip der subjektiven Kamera: man sieht den Film zu ca.
50% aus der Sicht des Killers. Leider erschöpft sich dieser schöne
einfallsreiche Ansatz lediglich in der Kamera-Arbeit, denn der eigentliche
Plot mit seinen neurotischen Killern, kauzigen Bullen, dummen Opfern etc.
ist erschreckend 08/15 und zieht die Qualität des Films unnötig
runter. Dazwischen schummeln sich einige wirklich interessante Szenen
wie das Zwangs-Füttern eines Opfers, welches recht befremdlich anzusehen
ist (... auf das die Macher aber auch so dermaßen stolz sind, dass
diese zehn Minuten im Making Of dreimal runtergenudelt werden und sogar
mit einer "Uncut"-Version aufwarten können...naja...)
"Interessant
gescheitert" möchte man dem Streifen unterstellen, denn der
eigentliche Schlußgag - wenn die Identität des Killers gelüftet
wird und aus seiner subjektiven Sicht ausbricht - entpuppt sich als elender
Rohrkrepierer: auch wenn die Stimme etwas verfremdet wurde und der Killer
Handschuhe trägt, weiss man bereits in den ersten Einstellungen,
dass es sich um eine Frau handelt...hätte man bestimmt etwas geschickter
lösen können, aber dafür wird der Zuschauer mit einer überaus
geschmackvollen Einstellung der besagten Dame aus dem Film entlassen.
Karsten
Schreurs
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