Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.
22.12.2007
Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)
Jahresbestenlisten 2007: Alle Jahre wieder - am Ende des Jahres gibt es allerorten Listen, Listen, Listen. Die besten Filme, die schönsten Songs, die schlimmsten Verbrechen des Jahres. Natürlich gibt es auch zahlreiche Comic-Bestenlisten. Bezogen auf den deutschen Markt haben wir in dieser Form nichts gefunden, aber die Abstimmungslisten für den Comic des Jahres dürften einen guten Überblick geben (hier fehlen allerdings noch die letzten vier Monate des Jahres. Demnach ist Jiro Taniguchis Vertraute Fremde bislang der Kritikerliebling des Jahres.
Amerikanische Magazine und Websites bieten Jahreslisten sonder Zahl. Einen guten Überblick bieten Publisher's Weekly und die ultimative Listensammlung Fimoculous. Zu den großen Favoriten, die immer wieder auftauchen, zählen u.a. Exit Wounds von Rutu Modan, Shortcomings von Adrian Tomine und The Perry Bible Fellowship von Nicolas Gurewitch, aber auch Mainstream-Material wie Grant Morrisons All Star Superman und Joss Whedon's Buffy the Vampire Slayer, Season 8.
Die Nominierten für Angoulême: Was den französischen Markt angeht, liefert die offizielle Nominierungsliste des Festivals von Angoulême den besten Überblick. Die Sélection Officielle besteht aus 50 empfehlenswerten Neuerscheinungen des fast vergangenen Jahres (u.a. ist auch Ralf König mit Djinn Djinn vertreten). Außerdem wurden Neuausgaben von Klassikern für den Prix du Patrimoine nominiert und die Sélection Jeunesse stellt 21 Comics für junge Leser vor.
Ein Grammy für Craig Thompson? Craig Thompson, der mit seiner Graphic Novel Blankets schon diverse Preise abräumen durfte, ist für einen Grammy, den großen Preis der US-Musikindustrie nominiert. Der Grund dafür ist ein großartiges CD-Cover, das er für die Band Menomena designt und gezeichnet hat. Auf der Website Oregon Live gibt es ein kurzes Interview mit Thompson zu seiner Nominierung.
graphic-novel.info: Reprodukt, Edition Moderne und Avant-Verlag, drei Verlage, die sich vor allem an erwachsene, anspruchsvolle Leser richten, präsentieren sich seit kurzem auf dem gemeinsamen Webauftritt graphic-novel.info. Dort werden die Novitäten der Verlage vorgestellt und es gibt Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise. Man richtet sich an Buchhändler und interessierte Leser und verfolgt das Ziel, mit guten Comics "auch außerhalb der Comicläden und der Comicecken im Buchhandel" verstärkt wahrgenommen zu werden. Die Website ersetzt jedoch nicht die einzelnen Verlags-Homepages, auch einen gemeinsamen Shop gibt es nicht.
Cross Cult startet "Certified Dealer"-Programm: Der Verlag Cross Cult bietet Comicfachgeschäften an, ab Januar zum "Certified Dealer" zu erklären. Händler, die sich verpflichten, von jeder Cross-Cult-Neuerscheinung mindestens sechs Exemplare abzunehmen und dazu die komplette Backlist vorrätig zu halten, dürfen sich ein Siegel an die Ladentür kleben, bekommen vom Verlag exklusive Poster und anderes Werbematerial und werden auf der Verlagshomepage gelistet. Weitere Infos hier.
Comics im FTD-Jahresrückblick: In der Ausgabe vom 21. Dezember wiederholte die Financial Times Deutschland eine Aktion, die es im letzten Jahr zum ersten Mal gab. Abermals steuerten einige Comickünstler exklusive Beiträge zu einem Jahresrückblick bei. In diesem Jahr sind vertreten: Ralf König, DuO, Flix, Ulf S. Graupner, Laska, Ulf K. und Martin Frei. Bis auf Frei gehören alle Künstler zur Mannschaft des Hommage-Bandes Wilhelm Busch und die Folgen, der ebenso wie die Comicbeilage der FTD unter der Regie von JNK Media entstand. Abonnenten der Comixene bekommen die FTD-Beilage mit der Nummer 101 geschickt.
Neue Online-Communities für Comicfans und -zeichner: Das Schlagwort vom Web 2.0 scheint immer noch reizvoll genug zu sein. Fast gleichzeitig starten nun zwei deutsche Websites, die sich nach dem Vorbild großer Community-Websites wie MySpace und Co. an eine comic-interessierte Zielgruppe richten. Toonsup.com bezeichnet sich als "YouTube für Comiczeichner" und behauptet, die "weltweit erste Community, in der Comiczeichner ihre Arbeiten selbst veröffentlichen und bewerten lassen können" zu sein. Da lacht der langjährige Comicforum-User genauso wie Mitglieder von ComicSpace, Animexx oder DeviantArt.
Alle, die sich bis Mitte Januar anmelden und Comics oder Cartoons hochladen, haben die Chance auf ein kleines Preisgeld.
Eine ähnliche Community soll Toonity werden, eine Website, die am 14. Januar 2008 in Betrieb geht. Dahinter steckt der Schreibwarenhersteller Stabilo, der hiermit einen Teil seiner Zielgruppe ansprechen kann. Auf Toonity, das gleichzeitig in mehreren Sprachen angeboten werden soll, können sich Zeichner präsentieren, es soll regelmäßige Wettbewerbe geben sowie ein Tool namens "Comic-Creator", mit dem man sich Comics zusammenklicken kann. Mit im Boot ist Egmont mit seinen Labels EMA und Ehapa Comic Collection. Der Verlag wird Preise für Gewinnspiele stiften.
2000AD als PDF-Download: Das alteingesessene britische Magazin 2000AD, die wohl populärste Comicpublikation von der Insel, die u.a. Judge Dredd hervorgebracht hat und bei der sich Starautoren wie Alan Moore, Garth Ennis oder Grant Morrison ihre ersten Sporen verdienten, ist seit kurzem auch als Download verfügbar. Beim Anbieter Clickwheel kann man die aktuelle Ausgabe des Magazins im PDF-Format kaufen. Der Download kostet 1,48 Pfund (die Print-Version kostet 4,20 Pfund).
Im Web umsonst, als Buch ein Bestseller: Ein interessanter Artikel in der New York Times berichtet über Webcomics, die zuerst kostenlos im Netz angeboten werden und später auch als gedruckte Werke erfolgreich sind. Als Positivbeispiel dient der Zeitung Jeff Kinneys Diary of a Wimpy Kid, ein Jugendbuch, das als Tagebuch mit Cartoons aufgemacht ist. Seit drei Jahren gibt es das Tagebuch kostenlos bei funbrain.com zu lesen. Im April 2007 erschien die Buchausgabe, die seit Wochen in der Bestsellerliste der New York Times steht (eine deutsche Ausgabe erscheint 2008 im Baumhaus Verlag). Dass die Online-Ausgabe auch nach Start der Druckversion nach wie vor kostenlos angeboten wird, scheint den Verkaufszahlen also nicht sehr geschadet zu haben.
Panik Elektro 6: Auch im nächsten Jahr soll beim Schwarzen Turm wieder eine Ausgabe der Indie-Anthologie Panik Elektro erscheinen. Im Comicforum wurde vor kurzem das Thema der sechsten Ausgabe verkündet, nämlich DONNERSTAG, 10.1.2008. Nein, das ist nicht der Einsendeschluss, sondern die Themenvorgabe. Man darf gespannt sein, was da alles bei rauskommt.
Tokyopop und Thienemann kooperieren mit Manga-Adaptionen: Bei Tokyopop werden im nächsten Jahr Manga-Adaptionen von Romanen aus der Reihe "Freche Mädchen - freche Bücher!" Geplant sind zunächst drei Titel, basierend auf Romanen von Bianka Minte-König und umgesetzt von der Zeichnerin Inga Steinmetz. Der erste Band von Freche Mädchen - freche Manga! erscheint im Juni und trägt den Titel Handykuss und Liebesrätsel.
Marvelhelden als Mangafiguren: Auch die Superhelden aus dem Hause Marvel werden bald (wieder) als Manga umgesetzt werden. Nach den nicht allzu erfolgreichen Versuchen mit dem "Marvel Mangaverse" vergibt der Verlag nun eine Lizenz nach außen und lässt den etablierten Manga-Verlag Del Rey eigene Manga mit Marvel-Helden produzieren. 2009 sollen X-Men: The Manga und Wolverine: The Manga als jeweils zweibändige Werke erscheinen. Erste Figurenentwürfe gibt es bereits bei Newsarama zu sehen.
Carlsen Comics 2008: Der Carlsen Verlag hat sein Sommerprogramm für Mai bis September 2008 angekündigt. Neben Neuauflagen von Klassikern und Fortsetzungen bekannter Serien stechen vor allem diese Titel aus dem Programm heraus: Comic-Biographien von Che Guevara und Martin Luther King sowie die Graphic Novels Träume von Glück von Jiro Taniguchi, Houdini von Jason Lutes und Nick Bertozzi und Muchacho von Emmanuel Lepage.
Lesetipp der Woche: An der University of Florida erscheint seit drei Jahren ein web-basiertes Journal namens ImageTexT, dass sich wissenschaftlich mit Comics und Zeichentrickfilmen beschäftigt. Das komplette Archiv der Zeitschrift ist kostenlos im Internet verfügbar, die aktuelle Ausgabe mit dem Titel "Comics & Childhood" befasst sich unter anderem mit der Stripserie Calvin & Hobbes, mit Comics als Lehrmittel, mit den Harvey Comics der 50er bis 70er Jahre, sowie mit Alan Moores Lost Girls.Labels: Comicnews
posted by Thomas um 19:33 | Permalink
09.12.2007
Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)
Comics vor Gericht 1: Comiczeichner Jamiri (alias Jan-Michael Richter) streitet vor Gericht mit Bernd Eichingers Produktionsfirma Constantin Film. Es geht um den Begriff "Pornorama", mit dem Jamiri 2005 einen seiner Comicbände betitelt hatte. Vor kurzem brachte Constantin einen FIlm gleichen Namens in die Kinos (Untertitel: "Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts"). Nach einem Hinweis von Jamiri, dass er mit dem Titel früher dran gewesen sei, bot Constantin eine Zahlung von 2.500 Euro an. Das reicht dem Zeichner nicht, Die Welt zitiert ihn mit den Worten "Ein Film kostet Millionen, nur ich soll meine Rechte für ein Butterbrot hergeben?" Also zog er vor das Landgericht Bochum, um dort die Rechte an seinem Titel einzuklagen. Die Constantin allerdings hält dagegen und verklagt Richter ihrerseits, weil der Zeichner in einem seiner Comics ein Szenenfoto aus dem Film Das Parfum verwendet haben soll
Comics vor Gericht 2: Plagiat oder Parodie? Darüber muss ein französisches Gericht entscheiden. Der französische Verlag Robert Laffont plant eine Parodie auf Hugo Pratts Corto-Maltese-Comics. Nach französischem Recht ist das durchaus erlaubt, für die Rechteinhaber jedoch handelt es sich bei Porto Farnese, l'homme de Hong-Kong nicht um eine Parodie, sondern um ein Plagiat. Wer besser französisch versteht als ich, findet weitere Infos beim Figaro und bei BDzoom.
Spanischer Comicpreis für Max: Im Frühjahr 2007 hatte Spanien einen Nationalen Comicpreis ausgelobt, dotiert mit 15.00 Euro Preisgeld. Erster Preisträger ist nun der Katalane Max, von dem bereits einige Werke bei Reprodukt erschienen sind (zuletzt Bardín der Superrealist). Die spanische Zeitung El País berichtet.
US-Verlage gehen gegen Filesharer vor: Seit mehreren Jahren entwickelt sich im Internet eine rege Szene von Filesharern, die Comics einscannt und verteilt, meist über das BitTorrent-Netzwerk. Dadurch hat auch die Comicbranche, der Musik- und FIlmindustrie nicht unähnlich, ein Piraterie-Problem. Trotzdem sahen die großen Verlage dem Treiben bislang eher untätig zu.
Vor einigen Tagen jedoch bekamen die Betreiber des Torrent-Trackers Z-Cult FM parallel zwei Briefe der großen US-Verlage Marvel und DC Comics. Die Verlage forderten zunächst ultimativ die Schließung der Website. Nach persönlichen Gesprächen zwischen den Beteiligten entschieden die Betreiber, dass keine Marvel- und DC-Comics mehr angeboten werden. Kurz darauf schlossen sich Dark Horse und Image Comics an und verlangten ebenfalls die Entfernung ihrer Comics. Damit sind die populärsten Comics von der Plattform verschwunden, das Problem der illegalen Comic-Downloads wird sich dadurch allerdings wohl kaum in Luft auflösen. Während auf den Z-Cult-Foren die Zukunft der Community diskutiert wird, verfolgen andere Verlage eine andere Politik. Der Indie-Publisher Slave Labor Graphics (SLG) hat sich mit Z-Cult darauf geeinigt, dass Scans von dessen Comics verteilt werden dürfen, solange auf die Disney-Lizenzen des Verlags verzichtet wird.
Marvel startet digitales Angebot: Der Zeitpunkt der Aktion gegen Z-Cult dürfte kein Zufall gewesen sein, denn seit Mitte November bietet Marvel erstmals in großem Stil seine Comics in digitaler Form an. Bei Marvel Digital Comics Unlimited kann man tausende von Comics aus dem Marvel-Fundus online lesen, allerdings nicht auf den eigenen PC herunterladen. Momentan hat man Zugriff auf mehr als 2.500 alte und neue Marvel-Comics. Der Dienst kostet eine Monatsgebühr von 9,99 US-Dollar im Monat, wer sich für ein ganzes Jahr bindet, zahlt die Hälfte. Wöchentlich sollen 20 Comics dazukommen, allerdings keine, die jünger als ein halbes Jahr sind. Als Schnupperangebot gibt es vorübergehend 250 Comics kostenlos, wenn man sich registriert. Auf MySpace Comic Books gibt es dazu ein Interview mit Marvel-Chefredakteur Joe Quesada und John Dokes aus dem Online-Marketing.
Mangas online bei Manganovel: Auch die Japaner nutzen die steigende Verbreitung von digitalen Comics. Der Konzern Toshiba startet das Portal Manganovel. Der Clou: Die Website ist international und mehrsprachig ausgerichtet. User werden ausdrücklich dazu ermuntert, die Mangas in andere Sprachen zu übersetzen. So nutzen die Urheber die Energie der Fans (es gibt eine sehr aktive "Scanlation"-Gemeinde, deren Tun bisher allerdings gegen das Urheberrecht verstößt) zu seinen Zwecken und kann ohne großen finanziellen Aufwand in ausländische Märkte vordringen. Einige speziell fürs Web kreierte Mangas darf man als registrierter Nutzer kostenlos lesen, der Rest (zum Großteil lizensiert vom Verlag Shonen Gahosha) kostet zwischen 1 und 4,50 Dollar. Und immerhin ein Titel liegt bereits in einer deutschen Übersetzung vor.
Carlsen startet Label "Nippon Novel": Tokyopop hat es mit seiner "Light-Novel"-Reihe vorgemacht, jetzt zieht der Carslen Verlag nach: Jugendromane aus Japan, illustriert von Mangazeichnern, erscheinen ab Frühjahr 2008 als Taschenbücher unter dem Label "Nippon Novel". Im Programm sind u.a. Begleitromane zu Manga- und Animeserien wie Naruto oder .hack, aber auch Originalstoffe wie die Fantasykomödie Ab sofort Dämonenkönig. Einen ersten Programmüberblick bekommt man im Carlsen-Manga-Forum.
Subway-to-Sally-Storybook wechselt zu EMA: Das ursprünglich beim Schwarzen Turm geplante Storybook mit Mangageschichten zu Songs der Band Subway to Sally (wir berichteten) wird nun beim größeren Verlag Egmont Manga & Anime erscheinen. Der Wechsel erfolgte auf Initiative des Turms, da man für das Projekt ein großes Potential sieht, wofür ein Verlag mit größerer Reichweite besser geeignet sei. Der Titel wird nun als gemeinsames Projekt beider Verlage publiziert. (Quelle: Comicforum)
Neues von Stephan Hagenow: Ganz schön produktiv ist zur Zeit Stephan Hagenow. Sein Verlag Gringo Comics kündigte unlängst eine regelrechte Schwemme von Hagenow-Comics an. Die Wikinger-Serie Einar, die in Form von kleinen Piccolo-Bändchen erscheint, wird fortgesetzt. Noch vor Weihnachten sollen sechs Piccolos (die Ausgaben 8-13) auf einmal erscheinen.
Hagenows Endzeit-Actionreihe Rattenmeute wird umbenannt und trägt künftig den Namen des Titelhelden Mac Trap. Die ersten beiden Ausgaben von Mac Trap erscheinen als 120seitige Hardcoverbände zum Comic-Salon Erlangen 2008. Die Coverbilder kann man schon mal im Gringo-Forum bewundern.
Daniel & Oleg bei Zwerchfell: Bei der Comiclesung während der Frankfurter Buchmesse sprach Mawil noch davon, das Olli Ferreiras Comics wohl zu gut seien, um jemals einen Verlag zu finden. Doch manchmal geht alles ganz schnell. In einer Blitzaktion taten sich der Zwerchfell Verlag und das Popkultur-Fanzine (bzw. -Weblog) Jackpot Baby! zusammen und veröffentlichen gemeinsam Daniel & Oleg: Du weißt, ich weiß von Ferreira und René Roggmann. Eine Vorschau gibt's bei Jackpot Baby!.
Andi geht in die zweite Runde: Im Auftrag des Verfassungsschutzes von Nordrhein-Westfalen zeichnete Peter Schaaf 2005 den Comic Andi, der kostenlos an Schulen verteilt wurde und sich mit dem Thema Rechtsextremismus befasste. Nun ist (in einer Auflage von 100.000 Stück!) ein zweites Heft erschienen, dass sich mit dem Islamismus beschäftigt. Andi 2 kann hier bestellt oder direkt als PDF heruntergeladen werden. Spiegel Online findet den Comic "nicht schlecht", die taz dagegen sieht das Projekt eher kritisch.
Mangas von der Rolle: War nicht mal irgendwo zu lesen, dass in Japan mehr Papier für Mangas verbraucht wird, als für Klopapier? Nun gibt es zu diesem Gerücht das passende Produkt: Auf Klopapier gedruckte Mangas, passenderweise aus der Erotik-Ecke. Darauf hat die Welt gewartet.
Lesetipp der Woche: Wenn sich Autoren über negative Rezensionen ihrer Werke aufregen, ist das ihr gutes Recht. Wenn sie das dagegen öffentlich tun, kann's schnell auch mal peinlich werden. So geschehen bei Gail Simone, die die Besprechung ihres Comics Welcome to Tranquility auf dem Blog The Savage Critics unerfreulich fand und anschließend in den Kommentaren pauschal über die Qualität der Website schimpfte. Eine ausufernde Diskussion mit über 80 Kommentaren, in der sich Simone am Ende entschuldigte, war die Folge.Labels: Comicnews
posted by Thomas um 18:40 | Permalink
04.12.2007
Frisch aus der Druckerei, 9/07
(Comic-Neuheiten im Oktober und November)
Um wieder auf den aktuellen Stand zu kommen, gibt es hier wieder ein längeres Posting, in dem wir die interessantesten Neuerscheinungen der Monate Oktober und November zusammenfassen. Und wegen der Frankfurter Buchmesse war das gar nicht so wenig.
HIGHLIGHT DES MONATS: In Deutschland gab es bisher noch nichts von Alex Robinson zu lesen. In den USA gehört er seit seinem preisgekrönten, dicken Comicroman Box Office Poison zu den bekannteren Indie-Künstlern. Auf das Debütwerk müssen wir noch warten, stattdessen veröffentlicht Edition 52 erstmal Robinsons zweite Graphic Novel Ausgetrickst (im Original Tricked). Erzählt wird in einzelnen Episoden, die nach und nach zusammenfinden, aus dem Leben von sechs jungen Menschen. Auf Alex Robinsons Website gibt es Beispielseiten, und bei Splashcomics kann man ein Interview mit Robinson lesen, das Spong geführt hat.
Bei Edition Moderne erschien ein neuer Comic von Jaques Tardi. Wieder mal adaptiert er in Das Geheimnis des Würgers einen etwas älteren Kriminalroman. Diesmal stammt die Vorlage von Pierre Siniac aus dem Jahr 1960. Tardi-Comics sind an sich schon immer empfehlenswert, dieser hier ist zusätzlich noch formal besonders interessant: Im Original erschien die Geschichte in Form von fünf fiktiven Zeitschriften mit reißerischen Covern und Zeitungsartikeln zum damaligen Zeitgeschehen. Außerdem gibt es insgesamt acht Enden für die Geschichte. Vier davon stammen aus der Originalveröffentlichung, weitere vier gibt es als Extra im Sammelband. Für letztere muss der Leser mit Messer oder Brieföffner erstmal die Seiten aufschneiden (Leseprobe).
Mit erstaunlicher Regelmäßigkeit schafft es Ralf König, Jahr für Jahr einen dicken Comicroman rauszuhauen. Sein neuester heißt Hempels Sofa, ist bei Rowohlt erschienen, und ausnahmsweise stehen diesmal zwei Heteros im Mittelpunkt: eine Berliner Psychotherapeutin in der Midlife-Crisis, und ein naiver, aber gutaussehender fränkischer Bauer auf seinem ersten Trip in die Großstadt. Hundertmal besser als Bauer sucht Frau!
Auch Reprodukt hat neuen Stoff von deutschen Zeichnern im Angebot: Dirk Schwieger (unlängst mit dem Sondermann als "Newcomer 2007" ausgezeichnet) war 2006 in Japan und bloggte ein hlabes Jahr lang über seine Erfahrungen in Form eines englischsprachigen Comics, das er in sein Moleskine-Notizbuch zeichnete. Die Japaner sagen dazu Moresukine. Nun gibt es diese Impressionen aus Tokio gesammelt als Buch, vom Autor selbst ins Deutsche übersetzt.
Neues von Mawil gibt es in einem Band mit dem schönen Titel Action Sorgenkind. Der enthält eine bunte (und schwarz-weiße) Mischung aus diversen längeren und kürzeren Geschichten, die teilweise bereits in Zeitschriften oder Anthologien veröffentlicht wurden. Zahlreiche Beispielseiten gibt's auf Mawils Website.
Liebe schaut weg ist ein bemerkenswerter Comic von Line Hoven, ihre erste lange Erzählung (und gleichzeitig ihre Diplomarbeit an der HAW Hamburg, wo auch Kollegen wie Arne Bellstorf und Sascha Hommer zugange waren). Die schwarzweißen Bilder wurden in Schabkarton gekratzt und ergeben eine ganz eigene Stimmung, wie man in der Leseprobe sehen kann.
Die Comic-Adaption von Die Wellenläufer nach dem Roman von Kai Meyer war zunächst als zweiteiliges Album geplant, das erste davon war auch schon erschienen. Inzwischen hat sich Ehapa anders entschieden, denn in Buchhandlungen hat man es mit anderen Formaten leichter. Nun gibt es also den kompletten Comic in einem etwas kleineren Hardcover. Wer das erste Album gekauft hat, hat damit leider die erste Hälfte der Geschichte doppelt. Die weiteren Bände der Trilogie erscheinen dann direkt im Buchformat. Die Adaption stammt von Christian "Mana" Nauck, Yann Krehl und Sven Strangmeyer, die alle aus dem INKplosion-Umfeld kommen.
Infos dazu im produktionsbegleitenden Weblog, Leseprobe bei Ehapa.
Nachdem die Hardboiled-Serie Torpedo bei Cross Cult recht gut läuft, gibt es jetzt noch mehr von dessen Zeichner, dem Spanier Jordi Bernet. Der arbeitete in den 70er Jahren für den Rolf Kauka Verlag und zeichnete dort den Abenteuer-Comic Andrax. Cross Cult hat jetzt, zusammen mit Kauka Promedia und dem damaligen Auto Peter Wiechmann, das alte Material ausgegraben und legt es im gewohnten Hardcover-Format neu auf. Siehe dazu auch unser Andrax-Special und das bei den Kollegen.
Jubiläen in Entenhausen: Ehapa feiert 60 Jahre Onkel Dagobert mit einem Jubelband mit einer Auswahl von Geschichten, u.a. von Carl Barks und Don Rosa. Einen eindrucksvollen Geburtstag feiern auch die Lustigen Taschenbücher, die es mittlerweile seit 40 Jahren gibt. Man ist inzwischen bei 370 Bänden angelangt (die tatsächlich alle lieferbar gehalten werden!), Anlass genug für eine LTB-Jubiläumsedition in Form von vier Sonderbänden, die jeweils Highlights aus zehn Jahren beinhalten. Dazu gibt es noch einen Sammelschuber. Ausführliche Infos dazu gibt's bei den Fansites LTB Online und lustige-taschenbuecher.de.
Ebenfalls gefeiert wird Asterix-Zeichner Albert Uderzo, der 80 Jahre alt wird. In dem Band Asterix: Hommage an Albert Uderzo gibt es kurze Stories von diversen Kollegen (u.a. Scotch Arleston, Zep, Vance & van Hamme, Baru, Milo Manara, Stuart Immonen, David Lloyd, Jaques Loustal und Brösel), die kleine gallische Episoden in ihrem eigenen Stil gezeichnet haben. Und da Uderzo bekanntlich wie ein Zerberus auf sein Copyright achtet, sieht man sowas ja eher selten. Den Beitrag von Brösel kann man bei stern.de lesen.
Dem Trend zur edlen Gesamtausgabe von Zeitungsstrips folgend, ist nun auch der Wikinger dran: Ehapa bringt eine Hägar Gesamtausgabe auf den Markt, in der chronologisch alle Hägar-Strips abgedruckt werden. Los geht es mit den Jahrgängen 1973 bis 1975 (Leseprobe als PDF).
Auch auf dem Albensektor hält der Trend an, Klassiker in schön editierten Gesamtausgaben herauszugeben. Bei Carlsen startet eine Edition von Roger Leloups Yoko Tsuno, ergänzt mit redaktionellen Texten. Geordnet sind die Geschichten nicht chronologisch, sondern geographisch: Der erste Band enthält Die deutschen Abenteuer, drei Geschichten, die in u.a. in Wuppertal und Rothenburg ob der Tauber spielen.
Nicht ganz billig, dafür sehr opulent geriet die Gesamtausgabe des Science-Fiction-Klassikers John Difool: Der Incal bei Ehapa. Der erste Band sammelt alle sechs Alben, die von Moebius gezeichnet wurden. Die Prequel-Serie, die Autor Alexandro Jodorowsky später mit dem Zeichner Zoran Janjetov machte, soll später im gleichen Format erscheinen.
Den Franzosen Zep kennt man als Schöpfer von Titeuf, der in Frankreich zu den größten Comic-Bestsellern zählt. Offenbar hatte Zep aber auch mal Lust auf was anderes als freche One-Pager für eine präpubertäre Zielgruppe: In Scheibchenweise wird er autobiographisch, ändert seinen visuellen Stil und packt zwischendurch auch mal eine ernstere Seite aus.
Bei Kult Editionen gibt es ein neues Album von Hermann: Afrika spielt in einem Naturreservat in, naja, Afrika eben. Es erzählt von einem Ranger, der es mit Wilderern aufnehmen muss (Leseprobe).
Salleck Publications startet eine neue Albenreihe aus Frankreich: Das Geschlecht derer von Porphyre spielt in einem bretonischen Küstendorf am Anfang des 18. Jahrhunderts, wo die Schatten einer grausamen Vergangenheit wieder ans Tageslicht gelangen. Das Szenario stammt von Balac (alias Yann), die Zeichnungen vom Newcomer Joël Parnotte. Beim französischen Verlag Dargaud gibt's eine Leseprobe.
Newcomer gibt es auch beim Splitter-Verlag: Für die neue Science-Fiction-Reihe Orbital von Sylvain Runberg und Serge Pellé hat sich der Verlag entschieden, zwei französische Alben in eine dicke deutsche Ausgabe zu packen, so dass der Leser eine abgeschlossene Geschichte bekommt. Auf der Website von Splitter gibt es einen kleinen Filmtrailer und eine Leseprobe.
Nach der zehnteiligen Albenreihe Die Zehn Gebote, in der es um die Frage ging, ob auch der Prophet Mohammed eine Sammlung von zehn Geboten hinterlassen hat, legt Frank Giroud eine Spin-Off-Reihe obendrauf, mit der das Mysterium noch weiter erforscht wird. Die Zehn Gebote: Das Erbe erscheint bei Comicplus, der erste Teil ist gerade erschienen.
Brian K. Vaughan gehört zu den Autoren im US-Mainstream, die zwar zwischendurch mit Superheldenstoffen Geld verdienen, die aber viel lieber ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Vaughan tut das erfolgreich, u.a. mit den Serien Y - The Last Man oder Ex Machina. In der abgeschlossenen Graphic Novel Die Löwen von Bagdad bezieht er sich auf die Tatsache, dass bei den amerikanischen Luftangriff auf den Irak 2003 auch der Zoo betroffen war und stellt mit sprechenden Tieren dar, was seine Bewohner damals wohl erlebt haben könnten (US-Preview).
Greg Rucka, inzwischen einer der Stammautoren in DCs Superhelden-Universum, begann seine Autorenkarriere mit Romanen um den Leibwächter Atticus Kodiak. Seine erste Comicarbeit war ein Krimi um einen weiblichen Marshal, der als Gesetzeshüter in der Antarktis stationiert ist und eine Morserie aufklären muss. Whiteout erschien bereits 1998 bei Oni Press, und da bald eine Verfilmung ins Kino kommt, hat endlich auch ein deutscher Verlag angebissen, nämlich Cross Cult. Ein schwarz-weißer Comic, der im ewigen Eis spielt, wo die Farbe weiß definiert. Die visuelle Umsetzung dieser Szenerie gelang Zeichner Steve Lieber auf sehr sehenswerte Weise. Bei CrossCult gibt es eine kurze Leseprobe, bei Oni steht gleich das ganze erste Heft online.
Das Horror-Subgenre "Slasherfilm" gehört seit Jahren zu den festen Bestandteilen der Popkultur. Die US-Serie Hack/Slash von Tim Seeley, Stefano Caselli und Federica Manfredi ist teils Hommage, teils Parodie dieses Genres. Bei Cross Cult erschien der erste Sammelband, wir haben eine Doppel-Rezension dazu (Leseprobe).
Alle Jahre wieder gibt es zu Halloween eine Extra-Ausgabe der Simpsons Comics, bemerkenswert vor allem wegen der namhaften Gastautoren und -zeichner, die dort mitmischen. Dieses Jahr, in Bart Simpsons Horror Show 11, sind das Kyle Baker (Plastic Man), Terry Moore (Strangers in Paradise) und Eric Powell (The Goon). Feine Namen!
Nach der ziemlich erfolgreichen Miniserie 1602 durfte Starautor Neil Gaiman ein weiteres Mal im Marvel-Universum spielen. Diesmal fiel seine Wahl auf die Eternals, die von Jack Kirby erfundenen gottgleichen Wesen. Zusammen mit Zeichner John Romita Jr. versucht Gaiman diese Götter mit der modernen Welt zu verschmelzen (ein Prinzip, dass er auch in Sandman und in einigen seiner Romane anwendet). Auf deutsch gibt es die Story gesammelt in der Collection 100% Marvel 30: Eternals. (US-Leseprobe)
Die Marvel-Serie um das Schurkenteam der Thunderbolts bekam nach dem Großevent Civil War ein neues prominentes Kreativteam, nämlich Warren Ellis und Mike Deodato. Panini bringt die Serie in Sammelbänden auf deutsch.
Im Jahr 1995 gab es bei Marvel das große X-Men-Crossover Age of Apocalypse, das sich in knapp 40 Heften durch verschiedene Serien zog, und an dem mehr als ein Dutzend Zeichner (u.a. Joe Madureira, Adam und Andy Kubert und Chris Bachalo) sowie zehn Autoren (u.a. Mark Waid, Jeph Loeb und Warren Ellis) beteiligt waren. Es geht um eine Alternativ-Erde, in der X-Men-Mentor Xavier versehentlich von seinem eigenen Sohn nach einer Zeitreise getötet wird. Bei Panini erscheint jetzt eine neue Komplettausgabe von X-Men: Zeit der Apokalypse, die in vier Sammelbänden erstmals alle Ausgaben des Crossovers enthält.
Nerd-Alarm! Was ist geekiger als ein Crossover? Ein Crossover-Crossover! Und darum gibt es solche Dinge wie Batman/Superman vs. Aliens/Predator, bei Panini in der Reihe DC Premium erschienen und sowohl als Hardcover als auch als Paperback zu haben. Autor ist Mark Schultz, der seit einigen Jahren auch für die Fortsetzungen von Prinz Eisenherz verantwortlich ist. Gezeichnet hat Ariel Olivetti (Punisher War Journal). Bei Panini gibt's eine PDF-Leseprobe.
Einen Serienneustart gibt es auch bei den DC-Comics: Dort gab es einen Relaunch der Silver-Age-Superhelden von der Justice Society of America, diesmal mit Geoff Johns und Dale Eaglesham als Kreativteam. Auf deutsch gibt es die ersten vier Hefte in einem Sammelband.
In der Fantasy-Ecke von Panini erscheinen weitere Romanadaptionen: Dämonendämmerung 1: Der Dämon erwacht basiert auf dem Demonwars-Zyklus von R.A. Salvatore und in Der Lehrling des Magiers wird der Auftakt von Raymond E. Feists Midkemia-Saga in Comicform gebracht. (US-Preview, US-Trailer)
Ebenfalls im Fantasygenre angesiedelt ist Lullaby (Ehapa Comic Collection), ein US-Comic von Hector Sevilla und Mike S. Miller mit deutlichem Mangaeinschlag. Hier erleben bekannte Helden aus Märchen und Kinderbuchklassikern wie Alice im Wunderland, Die Schatzinsel oder Pinocchio gemeinsame Abenteuer. Das erinnert ein wenig an Fables, richtet sich aber eher an jüngere Leser als die Vertigo-Serie (PDF-Leseprobe).
In der Reihe Turm Manga Spezial erscheint die nächste Anthologie von jungen NachwuchszeichnerInnen. Sie heißt Blütenträume und bedient mit niedlichen und romantischen Kurzgeschichten die Fans von Shojo-Mangas. Mehr dazu hier.
Shodoku, das Manga-Label von Schreiber & Leser, erweitert sein Programm mit einer Serie von Jiro Taniguchi, dessen großartige Mangas erst jetzt ganz langsam bei uns entdeckt werden. Gipfel der Götter (geschrieben von Baku Yumemakura) ist eine umfangreiche, auf fünf dicke Bände angelegte Reihe, die von der Faszination des Alpinismus erzählt. Im Mittelpunkt stehen manische Bergsteiger, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um die höchsten Gipfel und die gefährlichsten Steilwände zu meistern (Leseprobe).
Auch die Reihe Hino Horror wird bei Shodoku fortgesetzt. Mit dem ersten Band von The Collection entführt uns Hideshi Hino wieder in die Abgründe seiner Albtraumwelt und zeigt dem Leser gruselige Artefakte aus seiner Privatsammlung (Leseprobe).
Y-Square Plus ist die Fortsetzung von Judith Parks Manga Y-Square. Die erschien zuerst im Magazin Daisuki und ist jetzt als Taschenbuch bei Carlsen zu haben.
Bei Tokyopop erscheinen längst nicht mehr nur Importe aus Asien, der Verlag ist sowohl in Amerika als auch in Europa auf Talentsuche. Zuletzt erschienen wieder einige deutsche Eigenproduktionen und Werke aus den USA, die dort "OEL Manga" (Original English Language") genannt werden. Da wäre zunächst mal die Eigenproduktion Grimms Manga von Kei Ishiyama, die es jetzt in einer Perfect Edition gibt, die im Hardcover wie ein klassisches Märchenbuch daherkommt. Und ein Stempel ist auch dabei (Leseprobe im "Manga-Player").
12 Days von June Kim, einer in New York lebenden Koreanerin, behandelt einen ernsten Stoff: Es geht um die lesbische Beziehung zwischen Noah und Jackie, die in Rückblenden erzählt wird. In der Rahmenhandlung ist Noah bei einem Unfall ums Leben gekommen und Jackie trinkt ihre Asche - aufgelöst in Fruchtsäften (Leseprobe im "Manga-Player").
Die Mystery-Story The Dreaming von der aus Hongkong stammenden Australierein Queenie Chan erzählt von zwei Zwillingsschwestern, die auf eine neue Schule kommen, und feststellen, dass in der 100jährigen Geschichte des College immer wieder Schüler spurlos im australischen Buschland verschwunden sind (Leseprobe im "Manga-Player").
Der "OEL-Manga" Bizenghast stammt von M. Alice LeGrow und erzählt eine Gothic-Fantasy-Geschichte, die größtenteils in der Geisterwelt eines versunkenen Mausoleums spielt (Leseprobe im "Manga-Player").
Aus Frankreich kommt der Manga Pink Diary, von einer jungen Künstlerin namens Jenny. Erzählt wird hier eine klassische Teenager-Romanze (Leseprobe im "Manga-Player").
Zum Schluss noch empfehlenswerte Sekundärliteratur: Das Comic Jahrbuch 2008, das seit 2000 regelmäßig vom ICOM veröffentlicht wird (natürlich mit der jeweils passenden Jahreszahl), enthält wie gewohnt zahlreiche fundierte Artikel und Interviews. Neben Marktberichten aus verschiedenen Ländern und der ausführlichen Vorstellung der aktuellen Preisträger des ICOM Independent Comicpreises gibt es Interviews mit taz-Zeichner ©TOM, mit Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant und mit Jens Jeddeloh. Schwerpunkt des Bandes ist aber ein umfassender Überblick über die immer reichhaltiger und vielfältiger werdende Landschaft der deutschen Zeitungscomics. Jede Menge Lesestoff mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Leseproben gibt's hier.Labels: Druckfrisch
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