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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

28.09.2004

Fanboy Rampage Germany
(Panini-o-rama)

Das Panini-Forum mausert sich. Hier wird keineswegs nur über Marvel- und DC-Comics (bzw. Planet Manga) gesprochen, nein, hier entwickelt sich eine nette kleine Community, die vor allem im Bereich "Allgemeines" in letzter Zeit immer wieder mal recht interessante und unterhaltsame Themen gebiert. Sehr aufschlussreich z.B. die Threads Über die richtige Lagerung von Comics und Comics und Frauen, oder auch Gebrauchsanweisung zum Comic lesen, wo man teilweise mehr über die Spezies Comicgeek erfahren kann, als einem lieb ist.

Ansonsten findet man hier natürlich z.T. die gleichen User wieder, die man auch aus dem Comicforum kennt, manchmal unter dem gleichen, manchmal unter anderen Benutzernamen. Ihre speziellen Eigenarten haben sie auch mitgebracht. Und so gibt es auch hier, wie im Comicforum, immer wieder mal heftige Diskussionen, die in wilde Beschimpfungen ausarten.

Und nicht zuletzt soll hier erwähnt werden, dass wir dem Panini-Forum unseren letzten Neuzugang bei Comicgate zu verdanken haben. Cristian, der sich seit kurzem hier in "Welt am Draht", bald auch bei Comikado und im Kri-Ticker beteiligt, hat uns über einen Thread im Panini-Forum entdeckt und ihm hat's so gut gefallen, dass er gleich mitmachen wollte. Willkommen an Bord!

posted by Thomas um 16:00 | Permalink


24.09.2004

Who dunnit?
(Identity Crisis)

Da es ja momentan zum guten Ton gehört mal zu vermuten wer hinter den gar schröcklichen Ereignissen in Identity Crisis steckt (Vermutungen zwischen ernst und unernst reichen von Captain Boomerang, über eine aus der Vergangenheit kommende Sue Dibny bis hin zu einem irren Kyle Rayner und Barry Allen) möchte ich meine Theorie kundtun, die wahrscheinlich richtig ist und wenn nicht so genial und revolutionär, dass ich nur noch Däumchen drehen und abzuwarten brauche bis Mr. Levitz und Mr. Quesada bei mir anrufen und mir anbieten alle Serien für ihren jeweiligen Verlag zu schreiben und ich werde sagen, dass sie 7 Prüfungen bestehen müssen ehe ich mich für einen Ver... jaja, ich komme ja schon zu meiner Theorie:

Nachdem in Ausgabe 7 sämtlichen weiblichen Nebencharaktere des DC-Universums getötet und in verschiedenste Küchengeräte gestopft wurden beginnt die letzte Seite mit einem schwarzen Panel. Eine Person, die wir noch nicht erkennen können, schreckt mit einem lauten Schrei aus dem Schlaf auf. Wir erkennen Hal Jordan, der keuchend durchatmet, dann quasi aus dem Panel heraus den Leser anguckt und betont: "Was für ein Alptraum. Ich sollte aufhören soviel zu essen, bevor ich ins Bett gehe..." Dann dreht er sich im Bett um und schläft weiter.

Ja, die großartige Enthüllung am Ende von Identity Crisis ist, dass alles was seit 1993 im DC Universum passiert ist, in Wirklichkeit nur ein Alptraum von Hal Jordan war. Mal im Ernst, das ist ein genialer Plottwist wie man ihn kennt und liebt und das würde die Dinge doch wirklich interessant machen...

posted by Björn um 23:52 | Permalink


The Monkey Boogie
(Link-O-Rama)

  • Okay, DC, wer hat geglaubt ein Negativcover von Identity Crisis #1 würde auch nur im Ansatz Sinn machen? Vielleicht bin ich damit zu schnell, aber das dürfte das hässlichste Cover des Jahres sein... solange man hier nicht versucht einen Unfall bei der Druckerei zu kaschieren um nicht wie ein Idiot auszusehen (mit dem Resultat, dass man trotzdem wie ein Idiot aussieht) bestätigt das meine Vermutung, dass man in den Chefetagen von DC und Marvel definitiv Drogentests einführen sollte (haben die nicht auch in einer ihre Online-Briefkolumnen betont, sie würden nur von Luft und guten Ideen high werden? Leugnen... hmmm...).


  • Während Crossgen.com noch nicht so dichtgemacht wurde wie es hier berichtet wird ist die Seite aber trotzdem eher komatös als alles andere (die letzten "News" stammen vom März 2004... Mark Alessi says: 'Everything is in order. Nothing to see here. We will find those WMD in next to no time.' Naja, sowas ähnliches...). Aber das kann sich schnell ändern. Am 27. September müssen die Gebote abgegeben sein, wenn also jemand gerade 525.000 US-Dollar zur Hand hat, dann ist das das die Chance. Ich persönlich fange schonmal an für Devil's Due zu sparen...

  • Comictheorie 101. Bei Peiratikos schaut man wegen des Comics mit dem hässlichen Negativcover nochmal auf die Kriminalgeschichten und die innere Logik von Superheldenuniversen. IC würde zwar wie ein typischer Rätsel-Krimi darher kommen, aber die Helden würden öfter vermuten als Schlüsse ziehen. Beispielsweise, entdeckt Dr. Mid-Nite, dass Sue Dibney schon tot war, bevor sie Flammen fing... und schließt daraus, dass Dr. Light sie nicht umgebracht haben kann. Aufgrund eines Pfandfinderknotens kommt man auf Slipknot als Verdächtigen (und denen kann man einiges zutrauen... wer so langweiliges Dauerfeuergetrommel als... was? Ach, nicht die Band... oh). Weil der Mörder braune Arbeitsstiefel trägt geht man von einem männlichen Verdächtigen aus.

    Der Hauptkritikpunkt hier ist, dass Superheldenuniversen der denkbar ungeeigneteste Ort sein um Rätselkrimis zu präsentieren, da es im generellen kein festes, physikalisches Regelwerk gäbe. Sherlock Holmes Maxime: "Wenn man das Unmögliche ausschließt, dann ist das was übrig bleibt - und sei es noch so unwahrscheinlich - unabdingbar die Wahrheit," gilt hier nicht. Oder wie man es bei Peiratikos ausdrückt: "Superhero universes [...] have no rules-anything can happen at any time, for whatever bullshit reason the author of a story can come up with."

    Logik ist auch das Thema bei Permanent Damage diese Woche: Charakterlogik, wobei Steven Grant sich anguckt warum die Grundprämisse bei Dektiv Conan (und da wird das 'Unwahrscheinlichkeitsprinzip' aber mal sowas von auf die Spitze getrieben) logisch total unsinnig ist (Conan verrät niemandem, dass er ein Teenager im Kinderkörper ist, weil er seine Freundin nicht gefährden möchte... obwohl die, die den Teenager Conan bedroht haben nicht wissen, dass er jetzt ein Kind ist und es nie erfahren würden, wenn die Freundin nicht plappert. Und wenn man nach dem Teenager Conan suchen würde, dann würde man sich sowieso seine Freundin schnappen). Die selbe Prämisse mit der Marvel und DC 40 Jahre lang Comics verkauft haben. Damit man immer mal wieder einen Cliffhanger hat à la: wie wird Clark erklären, dass er und Superman nie zur selben Zeit am selben Ort sind? Wie erklärt Peter Tante May das Spider-Man-Kostüm in der Wäsche? Je mehr sich die Dinge ändern...


  • Scott Tipton wirft bei Comics 101 dieses Mal einen Blick auf den leider verstorbenen Mark Gruenwald, sicher einen der wichtigsten Autoren der Achtziger und Neunziger. Teil 1, Teil 2 und Teil 3 (der wieder mal erst nächste Woche offiziell online geht... also, psst... und nicht vergessen: You read it here first).


  • Selbst 27 Jahre nach der Erstveröffentlichung kann man Star Wars nicht entgehen. Und seit dem DVD-Release noch viel weniger. So mancher hasst es (mancher hasst es sogar noch mehr). So manchem geht das Gehasse auf die Nerven. Ich selber kann die Meinung von Tom the Dog sehr gut teilen. Das ist praktisch meine Geschichte mit Star Wars. Seitdem ich den Film in der Grundschule das erste Mal gesehen habe, konnte ich von dem Universum nicht genug bekommen. Während meiner frühen Teenagerjahre hat Timothy Zahns Thrawn-Trilogie meine Begeisterung nochmal angeheizt. Man hätte mir ein Alien aus dem Film zeigen können, dass für ein Frame vorkam und ich hätte Name, Heimatplanet, Lebensgeschichte, Sozialversicherungsnummer und Schuhgröße runterbeten können. So schlimm war ich... und jetzt wo die DVDs draußen sind: Nichts. Es ist mir egal. Ohne das ich es bemerkt habe hat Star Wars seine Relevanz verloren... die erste Trilogie habe ich seit 6 oder 7 Jahren nicht mehr geschaut. Ich war nocheinmal richtig aufgeregt als Episode I rauskam und ich halte ihn immer noch für einen netten Film (nicht gut, aber aber auch nicht unerträglich). Ich mag auch Empire immer noch. Aber abgesehen davon... nichts. Es ist mir fast schon egal, dass Lucas Hayden Christiansen in den Film einbaut (nur das Greedo zuerst schießt, das stört mich... weil es Han Solo gleich eine ganze Ecke öder macht).

    Episode II hat mich vielleicht in diese Lethargie getrieben. Effekte aus der Command & Conquer-Restekiste, ein Hauptdarsteller der noch gesichtsmuskelgelähmter ist als Elijah Wood... gemischt mit Dialogen bei denen Chuck Austen das kalte Kotzen kriegen würde. Aber was soll's, ich werde mir Episode III nicht anschauen und gut. Es ist mir inzwischen egal. Wie die DVD-Box. Trotzdem, Respekt dafür dass George Lucas, der sich jede Spur von Talent weggeschmiergelt und durch reinen, ungefilterten Größenwahn ersetzt hat nach 27 Jahren immer noch polarisiert. Trotzdem. Players, Player haters... können wir jetzt wieder zu wichtigen Dingen kommen? Etwa: welcher "of these Avengers is going to die!"? (Okay, ich weiss es inzwischen...)


  • Kleines Follow Up zum letzten Post: Mehr Gründe warum John Byrne "an jackass of the highest order" ist.


  • Und finalement: Ich glaube, dass ich nicht oft genug zu Shanes Near Mint Heroes linke. Das Blog ist eine wunderbare Quelle für interessante Links aller Art, von comicbezogen bis generell seltsam. Das George W. Bush-Audioarchiv, Mac OS emuliert unter Windows XP emuliert unter Mac OS, Justin Timberlake als Johnny Rotten? Shane hat die Links. Das ist mal ein Blog wo es sich wirklich lohnt die Archive zu durchstöbern, nur um all dieses coole/bizarre/nerdige Zeug zu finden. Go!


  • (Und an dieser Stelle besten Dank an den Laptop der sich dazu entschlossen hat weder endlose Zeilen Üs einzubauen, noch den halben Text ins Datennirva zu schicken. Gepriesen sei er, dessen Namen wir nicht auszusprechen wagen...).

    posted by Björn um 22:06 | Permalink


    22.09.2004

    Scary Corners
    (John Byrne Messageboard)

    Es gibt diese Orte im Internet vor denen man uns gewarnt hat... Orte, so schrecklich, dass dem Unglückseligen, der sie sieht, das Blut in den Adern gefriert und sein Gehirn versuchen wird durch jede erdenklichen Pore des Körpers zu entfliehen ehe irreparabler Schaden angerichtet wurde. Orte an denen Raum und Zeit und Logik ihre Bedeutung verlieren und reine, ungefilterte Idiotie die Realität verdrängt. Orte wie: John Byrnes Messageboard.

    Eigentlich bin ich ja froh, dass es einen Sammelpunkt gibt an dem sich möglichst viele Vollidioten versammeln und sich gegenseitig den Rücken reiben. Das reduziert die Chance, dass man ihnen sonstwo im Internet (oder im echte Leben) begegnet. Aber dann gibt es Tage wie diesen an denen man gleich mehrfach darauf hingewiesen wird, was das für ein unangenehmer Ort ist. Tage an denen ich wieder weiß, warum mir manche Comicfans einfach nur Angst machen.

    Gut, war ein harter Tag für die wahren Gläubiger des Jack Kirby. Ben Grimm wird im "Fantastic Four"-Film nicht felsig genug aussehen. Und mitten in diese Debatte fällt ein anderer Schreck: Alicia Masters ist im Film dunkelpigmentiert. Über den Sinn solcher Besetzungen kann man diskutieren (gilt auch für Kingpin in Daredevil), aber die Byrneboarder tun das auf einem Level der beeindruckt:

    "Apparently, they've cast a black actress as Alicia Masters (I'm sure the director could find no white actresses who could play blind convincingly enough). This somehow manages to lessen my interest in the film, which was nonexistent already.
    Maybe we'll get Samuel L. Jackson as the Puppet Master in the sequel?
    "

    Eine andere Stimme wirft ein:

    "I AM wearying fast of this self-conscious, politically correct angle they're taking to the material. The Marvel universe already has terrific black characters w/o having to change everyone's race in some hollow, condescending gesture to a cliche."

    Ja, da ist Luke Cage, Powerman, Blade... und... Black Panther... und... Robbie Robertson... und... naja, die unzähligen anderen, unwerfenden schwarzen Charaktere die Marvel hat. So ziemlich jeder in Wakanda. Äh... war der Hulk nichtmal... nein, das war Grau. Ah, der Poster ist übrigens gewillt jeden Verdacht von latentem Rassismus im Vorfeld zu verwerfen:

    "Although I could probably handle HALLE BERRY in ANYTHING; I am drop dead in love with that chick; I will FOREVER be her slave!"

    Großartiges Statement (wenn ich übermäßig politisch korrekt wäre würde ich auch noch darauf hinweisen, dass die Wortwahl "ich werde IMMER ihr Sklave" sein im historischen Kontext für Amerikaner mit afrikanischer Abstammung ein kleines bisschen unglücklich gewählt ist, aber ich gehe mal davon aus, dass das wirklich nur eine schlecht platzierte Floskel ist).

    Okay, zwei Nobrainer auf einem ganzen Messageboard. Kann doch mal passieren? Naja, solange man nicht gleichzeitig über Jessica Alba als Sue Storm diskutiert. Also das Casting darf man natürlich diskutieren, aber hier zeigt John Byrne persönlich wie man es besser nicht macht:

    "Personal prejudice: Hispanic and Latino women with blond hair look like hookers to me, no matter how clean or "cute" they are. Somehow those skin tones that look so good with dark, dark hair just don't work for me with lighter shades.

    Like I said -- personal prejudice.
    "

    Mein persönliches Vorurteil habe ich ja schonmal abgegeben, aber um es nochmal zu repetieren: "John Byrne is a jackass of the highest order!" Manchmal sollte man persönliche Vorurteile die man hat vielleicht besser für sich behalten. Oder man drückt das mit dem Haar zumindest diplomatischer aus. Aber okay, es ist sein Messageboard. Das Problem an der Sache ist, die Ethniendiskussion wird von anderen Boarden fortgeführt:

    "Byrne has a point. I've seen Asian kids my generation and younger with dyed blond hair and I really feel it's disrespectful of their own ethnic identity"

    Respektlos ihrer ethnischen Identität gegenüber. Und jetzt alle im Chor. Immer schön zu sehen, wie jemand für die Ethnizität kämpft. Es muss ja nicht die eigene sein (okay, er sagt dann, dass es auch respektlos wäre, wenn Weiße aussehen wollten wie Asiaten... hat das jemand den Manga-Kiddies gesagt?).

    Nachdem ein paar Leute Byrne für seine persönlichen Vorurteile gescholten haben springen andere zur Verteidigung:

    "I agree with the Master!!!"

    "It's just his opinion. If he was trying to avoid offending anyone, he would not be able to speak. I do think that is a pretty popular opinion though."

    Und jemand bemerkt, dass hier wieder die fies'n Möpps von der Political Correctness-Polizei dem Meister die Worte im Munde herumdrehen:

    "But you know? JB said: "Hispanic and Latino women with blond hair look like hookers to me" He never said they were. (Creepy image of a blond Shakira returning... ARGH)"

    Und John Byrne meldet sich auch nochmal zu Wort um präventiv (und zwei Seiten zu spät) die Leute die hier kein Problem mit Jessica Albas Frisur haben als zwanghaft PC darzustellen. Schöne Argumentationskette:

    "Isn't this the point at which someone should say that casting a Black actor as Alicia is "interesting" and we should not pass judgement until we see the
    performance, because "the performance is what matters"?

    You know, the usual PC bullshit.
    "

    Von da ab wird die Diskussion, sofern sie es nicht schon war, ganz abwe... kontrovers:

    wonder what those same people would say if a Latino or Hispanic actor where cast as George Washington...

    Byrnes Antwort:

    "The response there is that George Washington was "real". I got a predictable response, however, when Michael Clark Duncan was cast as the Kingpin and I
    "wondered aloud" why Nicolas Cage had not been offered the role of Shaft. Shaft's "Blackness", I was informed, was integral to his character -- meaning that once again White is seen as merely the "default" setting.

    Are there really people in the world so stupid they think being White has no effect on who a person is?
    "

    Was ja eine legitime Frage ist, inwiefern Hautfarbe den Charakter prägt... nur leider vermischt Byrne hier seine Argumente, obwohl er doch auf dem richtigen Fuß aufgestanden ist. George Washington war 'real'... Shaft nicht... und Alicia Masters und Sue Storm genau so wenig. Insofern ist die Frage hier inwiefern die Autoren die Hautfarbe einen Effekt darauf haben lassen wer diese Person ist. Das ist der Unterschied. Die weiße Hautfarbe hat nur soweit einen Effekt auf Sue Storm wie Jack und Stan und Steve das damals entschieden haben.

    Und dann fühle ich mich ertappt als ich dieses Post lese:

    What I don't get is that there seems to be all of these people watching this board, waiting for something "controversial" or whatever to be said, so they can immediately post-it to another board as proof of their feelings about JB. Usually its pretty distorted and certainly out of context.

    Womit definitiv ich und dieses Post hier gemeint sind. Insofern würde ich jetzt jeden Leser bitten den obigen Link anzuklicke und sich die letzten drei Seiten, in denen man irgendwie noch Jesus, Jim Caviezel, Michael Jackson, die Friends, Ann Coulter, Idle Hands und Körperflüssigkeiten in die Diskussion einbaut, selber anzuscahuen. Ihr kennt diesen Spruch über die Faszination von Autounfällen? Same thing here... sehr lesenswert, und sei es nur damit man liest wie John Byrne feststellt: "That's because people are idiots."

    Ja, ein glorreicher Tag an der elektronischen Frontier an dem einem eine Diskussion über das Thema: "Wie bitte ich einen Comiczeichner mir ein nacktes Mädchen zu zeichnen? Wie sage ich vernünftig: "Bitte mit Brustwarzen," ohne wie ein Idiot zu klingen?" ein vergleichsweise dankbares Thema ist (bei dem Byrne die Stimme der Vernunft darstellt, zu meinem großen Erstaunen). Gosh, das Byrne Messageboard ist ein unheimlicher Ort der wirklich am Besten eine Legende bleiben sollte die man sich nur im Flüsterton erzählt.

    (Ich weiss nicht ob ich Mike Sterling und Graeme McMillan wirklich so dankbar bin, dass sie die Links gefunden haben...)

    posted by Björn um 01:30 | Permalink


    21.09.2004

    Bendis strips again
    (Brian Michael Bendis' Comic-Strip für die New York Times)

    Erfreulich zu sehen, daß Bendis noch nicht wirklich ausgelastet ist mit seinen ca. 1000 monatlichen Serien und die Zeit fand, für die NYT einen kleinen Strip zu zeichnen. Er erschien im Wirtschaftsteil der Zeitung und beschäftigt sich dementsprechend mit dem Business-Aspekt eines Comic-Schaffenden bzw. DES (bzw. DES) Comic-Schaffenden schlechthin. Bendis aka Hans im Glück erzählt uns, wie cool und aufregend Mainstream-Comics heutzutage sind, wie die Geschäftsbeziehungen zwischen ihm und Marvel so aussehen... aber lest am besten selbst, True Believer!


    posted by cristian um 20:49 | Permalink


    This Quiet Earth
    (Link-O-Rama)

  • Gutes aus deutschen Landen. Wo Herr navigator, den Kollege Thomas mal sehr nett als "Battle Rapper der deutschen Comicszene" beschrieb, wieder ein Blog am laufen hat: Wie sieht es mit der deutschen Blogosphäre aus? Also, da ist das Blog vom navigator, dann ist da das Blog von Lars Sudmann und Yves und im Comicforum gibt es das CX-Newsblog. War das alles? Ist da noch mehr? Links zu anderen Blogs ruhig in die Commentar-Sektion.


  • Nachdem Matt Maxwell ja seine 'Full Bleed'-Kolumne beendet hat, hier nochmal der Link zu einer sehr netten Ausgabe aus der Vorwoche, die ein wenig darunter leidet, dass die, die sie lesen, wahrscheinlich vielem was er sagt ohnehin schon zustimmen. Aber das macht das Gesagte nicht falscher. Eine nette Bestandsaufnahme des US-Mainstreammarkts. Und nicht vergessen, Matt ist weiterhin auf dem Highway 62 daheim. Wenn man schon da ist sollte man Dreaded Dormammu eine Frage stellen und sich die Antwort auf das Leben, das Universum und Alles geben lassen.


  • Hey, Kinder! Habt ihr schon eure E-Mail abgeschickt um einen Haufen toller Comics abzugreifen? Wenn ihr Interesse für dieses seltsame Duftwasser geheuchelt oder euch einen Probeeimer bestellt habt, dann könnt ihr hier einen Haufen toller Comics gewinnen (erwähnte ich, dass das ein Haufen toller Comics, wenn nicht sogar ein Haufen toller Comics ist [und 'One of these Avengers is going to die!]). Okay, Rob Liefelds X-Force oder Chuck Austens WorldWatch sind nicht dabei, aber Hector Umbra, Blankets, The Losers oder Safe Area Gorazde sollten doch ein netter Ersatz sein. Im Zweifelsfalle kann man die auch ganz toll weiterverschenken, dem großen eBay opfern oder damit "Pennern im Park das Gesicht zerschneiden" (Max aus 'Sam & Max').


  • What would Bill Jemas do? Der in gleichen Teilen geliebte und gehasste ehemalige Marvelhäuptling startet demnächst mit 30 bis 40 Anderen die Firma 360ep und Newsarama hat mal gefragt, was er da genau machen will: "So, in simplest terms, 360ep takes a property - a toy, a game, a novel etc. - creates a ?style guide? full of cool graphics and hot product concepts. Then we get out there and sell it the whole package to the entertainment produce manufacturing trade.". Damit dürften die Gerüchte, dass Bill Jemas ein Auge auf CrossGen geworfen hat wohl auf Eis gelegt sein.


  • Auch bei Newsarama: die neunte Ausgabe von Brian Hibbs' Tilting at Windmills Version 2, der sich hier anguckt wo bei Marvels und DCs Veröffentlichungspolitik die Vor- und Nachteile für die Händler liegen und warum Variant Cover für ein Großunternehmen wie Mile High Comics das Gelbe vom Ei sein mögen, für den Rest der Händler aber doch eher 'mnja' sind. Dürfte zur Zeit so ziemlich die beste Kolumne sein wenn es um die geschäftliche Seite der Comicindustrie geht.


  • Nach einer Woche Pause rezensiert Paul O'Brien zwölf Titel am Stück, entdeckt dabei den einzig wahren Grund für X-Force (unveröffentlichte Seiten aus Rob Liefelds Gerümpelkeller loswerden) und bietet einen verdammt witzigen Einstieg in das Review zu X-Men #161: "Chuck Austen's final arc. I like those words. I think I'll write them again. Chuck Austen's final arc. Mmmmm. It's like stroking a mink."

  • Abseits der Comics, eine weitere Ausgabe von Television is a Virus: Schlechtes aus deutschen Landen. Ich bin mir ja nicht ganz sicher was schlimmer ist "Blue" aus der Werbung vom Saturn (den eine Freundin nur als Satan tituliert, was bei dem Todsünde fördernden Slogan "Geiz ist Geil" so falsch nicht sein dürfte) oder das verdammte "Kaufen! Marsch! Marsch!"-Mediamarktmutantenblag. Grässlich. Sich von einem Kinderdiktator herumkommandieren lassen oder einer Werbung folgen die auf einem alten Dilbert-System basiert: "ICH BIN LAUT, DARUM MÜSSEN SIE ALLES TUN WAS ICH SAGE!" Bloß weil man seine ganze Werbebotschaft schreit wird sie nicht besser. Holla.

    Ein ganz großes Kudos auch an die ZDF-Tusnelda die gestern den Herrn Apfel von der NPD bei sich hatte, dem der alte Konfirmandenanzug immer noch ganz klasse steht. Wenn ich mir einen rechten Dampfplauderer ins Studio hole, dann muss ich damit rechnen, dass er rechten Dampf plaudert und natürlich ist das Scheiße. Aber wenn ich ihn erst ins Studio hole, ihm dann nach ein paar Floskeln über Volk, Reich, die ganze Grütze und Medienhetze das Mikrophon abdrehe und ihn, wenn er weiterhin braunen Dampf plaudert, anfahre: "Jetzt halten sie endlich den Mund!" dann ist das ganz, ganz schwach. Menschlich verständlich, aber professionell keine starke Leistung. Entweder ich kann ihn verbal als geistigen Bodenturner entlarven und traue mir zu mit ihm fertig zu werden, oder ich lade ihn nicht ein. Beides ist eine akzeptable Methode. Aber so, wie das gestern im ZDF lief war das Wasser auf die Mühlen. Das sah nämlich wirklich so aus als würde da Medienhetze betrieben und als würden unliebsame Stimmen abgedreht und angegiftet. Damit hat man niemandem außer den Vollspacken geholfen. Toller Job, Fernsehen. Ende der Polemik. Das reguläre Comicgeblogge wird in Kürze fortgesetzt.

    posted by Björn um 01:46 | Permalink


  • 19.09.2004

    A Very Marvel Christmas
    (Dies und das aus dem Haus der Ideen)

    Okay, ich habe gerade selber "Haus der Ideen" gesagt, aber ich fordere hiermit einen Boykott dieses Begriffes bis Marvel sich dem Titel als würdig erweist. Ich bin ein missmutiger, missmutiger junger Mann, aber aus irgendeinem Grund bekomme ich inzwischen schon das Bedürfnis mich in Fötusstellung auf dem Boden zusammenzurollen, mir die Finger in die Ohren zu stecken und zu rufen: "Es ist nicht wahr, nichts davon ist wahr!" wenn ich nur Marvel höre.

    Beispiele:

    One of these Avengers is going to die!. Pardon... "going to die!". Kursiv. Um die Bedeutung des Ereignisses zu zelebrieren. Und denkt dran Kinder, hier geht es um emotionale Wirkung und darum was es bedeutet ein Held zu sein und Opferbereitschaft. Kleine amerikanische Flaggen werden mitgeliefert. Manchmal ist mir Marvel einfach zu subtil. Abgesehen davon: Hoffentlich ist es Hawkeye, das Kostüm habe ich nie leiden können...

    Good news, everybody. Beta Ray Bill kehrt zurück... äh... vielleicht bin ich zu jung, oder doch nicht so gut informiert wie ich dachte, aber... wer zum Geier ist Beta Ray Bill? Und wenn Marvel inzwischen Charaktere wiederbelebt, die so ähnlich klingen wie Billy Ray Cyrus, könnte das wohl darauf hindeuten, dass man sich solangsam mal etwas neues ausdenken sollte?

    Die Antwort ist: Nein. Denn auch das Spider-Mobil kehrt zurück! Dann ist es sicher nicht mehr weit her, bis der Octopus-Zeppelin wieder den Himmel über New York unsicher macht.

    Und die Top Ten Verkaufszahlen für den August geben derweil Marvel recht. Astonishing X-Men #4 noch vor Identity Crisis #3, Claremonts X-Men auf Platz 4, ingesamt 5 X-Titel und 2 Spider-Man-Titel in den Top Ten... manchmal bringt mich der US-Markt zur Verzweiflung. Der Astonishing-Erfolg dürfte bedeuten: mehr Variant Cover. Woohoo! Genau darauf hat der Markt gewartet. Ansonsten bekomme ich Gänsehaut wenn ich mir das Marvel Boardmeeting vorstelle, auf dem die Zahlen diskutiert werden.

    -"Hey, die Fans scheinen X-Titel zu mögen, vielleicht sollten wir ihnen ein paar X-Titel mehr geben. Welcher Nebencharakter hat denn noch keine eigene Miniserie?"
    -"Longshot, Sir."
    -"Aber... den kennt doch keiner!"
    -"Ja, aber wir haben auch eine 'Beta Ray Bill' Miniserie."
    -"Wer?"
    -"Eben, Sir."
    -"Wir sollte trotzdem auf Nummer sicher gehen. Sorgen Sie dafür, dass in Nummer zwei Wolverine einen Gastauftritt hat und lassen Sie die Freundin des Hauptdarstellers sterben und im Toaster verstaut werden."
    -"Genial, Sir."
    -"Wir sollten vielleicht auch... wie heißt dieses Gesocks das dieses japanische Gerümpel liest? Mädchen, genau... Mädchen ansprechen. Hat Dazzler schon eine Miniserie?"
    -"Noch nicht, Sir."
    -"Gut, ich will das Jim Lee die Serie zeichnet und werfen sie schonmal die Action-Figurenpressen an. Hahaha... bei soviel Kreativität ungenutztem Potential aus über 40 Jahren Comichistorie ist es kein Wunder, dass wir die Nummer 1 sind."

    Vielleicht simplifiziere ich da, aber es kann so schwer nicht sein Marvel zu leiten solange man keinerlei Ambitionen hat.

    posted by Björn um 13:51 | Permalink


    17.09.2004

    First Heroes never die
    (Return of the 80s)


    Die 80er-Welle rollt weiter und langsam kommen auch die Vorzüge dieses Retro-Events zum Zuge. Nachdem man geneigt war anzunehmen, daß außer Conan, GI Joe und Transformers nur noch Barbie-Comics auf einen Neustart unter Bendis ausstehen, lehren uns die letzten Wochen, daß die 80er auch das Jahrzehnt der Independents waren. Nachdem Dynamic Forces letztens 2 Reprint-Paperbacks von Howard Chaykins American Flagg ankündigte, bahnt sich das nächste Comeback aus dem ehemaligen First-Verlag an. John Sable Returns! Der Privatdetektiv ermittelt in einer neuen, 4-teiligen Miniserie unter der Aufsicht seines Schöpfers Mike Grell an seiner neuen Heimstätte IDW.
    IDW, anfangs eine Adresse für (nicht ausschliesslich, aber auch intelligenten) Horror, entwickelt sich dabei neben Devil´s Due zum zweiten großen Katalysator der Nostalgie-Welle. Neben John Sable und GrimJack wird IDW im Mai nächsten Jahres auch einen Reprint-Trade von Mars (Marc Hempel & Mark Wheatley) herausbrigen. Auch über eine Neuauflage von Mike Golds Bagder wird gemunkelt, aber es scheint noch nichts konkretes dazu zu geben.

    Man darf gespannt sein, ob und wie diese Figuren und ihre Macher die letzten zwei Jahrzehnte überstanden haben und inwieweit es noch eine Leserschaft für sie gibt. Betrachtet man Nexus, einen weiteren prominenten First-Helden, der bei Dark Horse seit Anfang der 90er eher ein Schattendasein führt, ist man zu Pessimismus geneigt. Andererseits zeigten Serien wie Mage und Grendel, daß es durchaus möglich ist der Comico/First/Eclipse-Gruft zu entfliehen, sich bei neuen Verlagen zu etablieren und ein neues Publikum zu finden.
    Fazit: Volle Kraft zurück, Captain!


    posted by cristian um 16:35 | Permalink


    15.09.2004

    Gut und noch nicht abgesetzt
    (Meme der Woche)

    Letzte Woche machte in der Blogosphäre ein Meme die Runde in dem Blogger die besten Serien, die leider eingestellt wurden, angeben sollten. Das war eine nette Sache, aber nicht ganz mein Ding. Da hängt zuviel Nostalgie dran, das ist - für mich persönlich - zuviel Energie für etwas, das man nicht mehr ändern kann. Darum möchte ich das Meme ändern von "Good but sadly cancelled" zu "Good and not yet cancelled".

    Der Satz "Die beste Serie die keiner liest," wird inzwischen so oft verwendet, dass er fast sinnentleert ist. Aber oft stimmt es, da sind verdammt gute Serien die kaum jemand liest und viele setzen sich inzwischen für solche Serien ein. Johanna von Comics Worth Reading hatte letzte Woche einen Fallen Angel-Contest am laufen um die Serie zu pushen, viele Blogger werben wie verrückt für Sleeper und She-Hulk, Sascha Thau erwähnt gerne mal The Losers... und ich möchte jetzt auch mal einfach aktiv Werbung für eine Serie machen, die es nicht verdient hat eingestellt zu werden. Hier und da erwähne ich sie mal, aber jetzt möchte ich es mal richtig ausführlich machen.

    Es geht um Human Target von Peter Milligan und Javier Pulido (nachdem der Zeichner der ersten Miniserie, Edvin Biukovic leider jung verstorben ist).

    Normalerweise würde ich etwas über den Plot erzählen, aber jedes Wort über den Plot wäre zuviel, weil die einzelnen Hefte soviele Wendungen und Überraschungen haben, dass man gar nicht anders könnte als sinnlos zu spoilern. Aber es gibt trotzdem Dinge die gesagt werden können, etwa dass Peter Milligan nicht nur wunderbare Dialoge schreiben kann, sondern auch zu den Autoren gehört, die wirklich ein Gefühl für Charakterisierung haben. Und die Art wie Javier Pulido all das in einem sehr simplen, sehr ikonischen Stil umsetzt ist wundervoll.

    Die Serie ist nicht so freundlich wie The Losers. Damit will ich keine der beiden Serien abwerten, aber da wo man in The Losers Mainstreamkost bietet, da verlangt Human Target mehr Aufmerksamkeit vom Leser. Aber die zahlt sich aus. Die Stories sind intelligent durchkonstruiert, beim ersten lesen hat man alle paar Seiten den "Damit hätte ich nicht gerechnet,"-Effekt und beim zweiten Lesen merkt man wie geschickt das Setup ist, wie gut es Milligan versteht falsche Fährten zu legen und in die Irre zu führen. Aber anders als die meisten Geschichten die auf überraschende Wendungen setzen hat Target tiefe, solide Stories die auch dann Überzeugen wenn man weiß welchen Verlauf sie nehmen.

    Weil Milligan harte Themen anpackt und mit tiefgreifenden Ideen spielt. Christopher Chance, das Human Target, übernimmt das Leben von Menschen die bedroht sind. Aber er spielt diese Menschen nicht nur, er wird zu ihnen. Und Milligan nutzt diese Idee um Fragen zu stellen, darüber wer wir wirklich sind. Wer ist Christopher Chance, wenn er immer jemand anderes ist? Christopher Chance lebt davon, dass er sich immer wieder in seinen Rollen verliert, wir erleben wie er auf der Flucht vor sich selber und seinem eigenen Leben ist. Kann jemand er selbst sein, wenn er nur lebt um jemand anders zu sein. Steckt da ein echter Mensch unter all diesen Masken oder nur eine sinnentleerte Existenz, die sich das nicht eingestehen will.

    Das klingt jetzt nach hochtrabendem Kunstcomic, aber das ist es nicht. Es ist einfach etwas, dass es in der US-Comicszene noch viel zu selten gibt: es ist ein Comic der es wagt komplex, verwinkelt und intelligent zu sein. Nicht das gegen saftige Action etwas einzuwenden ist, aber da sollte doch Platz für mehr sein. Human Target ist die Vertigo-Serie, die sich am schlechtesten verkauft, trotzdem hält DC ihr noch die Stange (die Frage ist aber wie lange). Und die Serie hat es verdient eine Chance zu erhalten. Es wäre zu Schade wenn in den USA 20 X-Titel existieren, aber kein Platz für Christopher Chance ist. Die Stories sind meist kurz, gehen über ein oder zwei Hefte, so dass man in fast jedem Heft anfangen kann. Es gibt drei Tradepaperbacks (Human Target, Final Cut und Strike Zones) die allesamt ganz hervorragend sind und die man alle drei lesen kann, auch wenn man die vorherigen Stories nicht gelesen hat. Es gibt also keine Ausrede der Serie keine Chance zu geben ("Och, nöö... da komm ich gezz eh nich' mehr rein.").

    Also, meine Bitte wäre einfach, dass jeder bei seiner nächsten Bestellung, wenn er ein paar Euro übrig hat und nicht sicher ist, in welche Serie er sie investieren soll, einfach mal ein Human Target-Heft ausprobiert. Ich verspreche, es lohnt sich.

    posted by Björn um 19:47 | Permalink


    Format C:
    (State of the Industry)

    Paul O'Brien fragt wie fair es ist, Comics nur nach dem Cover und den beteiligen Künstlern im Previews Katalog zu beurteilen. Dabei kommt er auch zu der Frage: darf man eine komplette Geschichte nur nach einem Kapitel beurteilen? Darf man eine Miniserie wegen der ersten beiden Hefte verdammen?

    Meiner Ansicht nach muß man das sogar... also, Miniserien nach den ersten Heften beurteilen, nicht unbedingt automatisch verdammen. Das ist etwas, das mit dem Format kommt und es gibt keine andere Möglichkeit, außer bestimmten Kritikern wird die gesamte Serie am Stück zugeschickt, was Marvel und DC aus verständlichen Gründen (Spoiler, eBay, noch nicht fertig produziert) nicht tun können. Ich benutze ja gerne das Bild von Tradepaperbacks als DvDs... dementsprechend wären die monatlichen Hefte dann die Fernsehserie. Bleiben wir mal bei dem Bild und nehmen wir eine Serie mit durchgängiger Storyline wie 24. Wenn man sich die DvD (das Trade) kauft, dann kann man argumentieren, dass man erst urteilen sollte wenn man die Staffel am Stück gesehen hat (muss man aber nicht, man kann ja auch Filme abbrechen wenn sie einem zu dumm werden). Wenn man aber nur die Serie im Fernsehen hat, dann hat man keine andere Möglichkeit als nach den einzelnen Folgen zu urteilen. Das heißt, jede Woche auf's neue wird die Frage gestellt: Ist es mir die Serie wert, dass ich nächsten Dienstag wieder eine Stunde dafür verschwende?

    Das ist bei Heften nicht anders. Die beiden Ereignisse, bei denen dieses Argument geführt wird und bei denen sich Anhänger und Gegner gegenseitig die Rüben einkloppen sind, wie alles in diesem Sommer, Identity Crisis und Avengers: Disassembled. Darf man nach 2 von 7 Ausgaben, also etwas mehr als einem Viertel der gesamten Story wirklich schon werten ob Brad Meltzer gute oder schlechte Arbeit macht? Man muss. Die Hefte haben einen Coverpreis von... was?... 2,50 US-Dollar? Das würde bedeuten, dass ein Leser der nach zwei Heften glaubt, dass ihm der Comic nicht gefällt nochmal 5 weitere Hefte kaufen sollte, ehe er wirklich urteilen darf. Natürlich kann er daneben liegen und am Ende merken, dass ihm das Gesamtprodukt gefällt, aber es ist die gleiche Frage wie bei der TV-Serie, nur dass hier auch der finanzielle Faktor ins Spiel kommt. Ist mir diese Serie jeden Monat 2,50 Dollar wert? Will ich wirklich, neben den 5 bisher ausgegebenen, nochmal 12,50 Dollar ausgeben?

    Wenn man das Argument "Erst werten wenn man alles kennt!" weiterdenkt, dann müsste man da auch deutlich in die Gegenrichtung kritisieren. Die Leser, die ein oder zwei Ausgaben von Fallen Angel gelesen haben und sofort betonen, wie gut die Serie sei und dass jeder sie lesen solle. Müsste man solche positiven Wertungen dann nicht auch unterbinden wollen? Immerhin, eine Serie kann nicht nur nach 3 Ausgaben besser werden, es ist auch möglich, dass sie nach hinten hin einbricht. Ohnehin, was gilt als "Vollständig"? Im Falle von Identity Crisis ist das simpel, wenn die sieben Hefte da sind ist die Serie beendet. Aber wie sieht das mit sowas wie Y - The Last Man, Age of Bronze oder 100 Bullets aus. Was gilt da als vollständig? Gilt für Y und Bullets dann jeweils der momentane Arc? Oder die Gesamtstory? Was ist mit AoB, das keine Arcs hat, sondern eine geschlossene Geschichte ergeben wird, wenn alle sieben Paperbacks erschienen sind. Bis 2009 warten mit der Beurteilung?

    Sowas muss man mitbedenken, wenn man darauf pocht, dass Künstler ein Recht haben erst beurteilt zu werden, wenn ihre Arbeit vollständig ist. Und seien wir ehrlich, man beurteilt nunmal was man vorgesetzt bekommt und im Falle der US-Comics sind das nunmal in erster Linie Hefte. Weil es eine gute, alte Tradition ist Hefte zu beurteilen... und bei Spider-Man hat man sich bisher auch nicht beschwert wenn ein Dreiteiler schon nach dem ersten Teil in den Himmel gelobt oder in der Luft zerissen wurde. Aber vielleicht sollte man in bestimmten Fällen seine Veröffentlichungspolitik überdenken. Wenn man will, dass Identity Crisis als Gesamtwerk beurteilt wird, dann sollte man es als Trade rausbringen. Das will man aber gar nicht. Okay, einerseits ist es als DC-Superheldengeschichte im Heftformat heimisch... aber die Cliffhanger, die Schockwirkung die die Hefte 1 und 2 hatten. Die Geschichte ist auf ein Heftformat ausgelegt. Sie ist geschrieben um von Monat zu Monat zu ziehen und um jeden Monat neu diskutiert zu werden. Dementsprechend darf sie auch jeden Monat kritisiert werden.

    In bestimmten anderen Fällen wäre es aber vielleicht sinnvoller alles auf einmal rauszuhauen. Zweiteiler, etwa. Oder wirklich minimale Miniserien. Bestes Beispiel aus der näheren Vergangenheit Seaguy. Da steht Morrison drauf, also hat es eine automatische Leserschaft. Das Argument "Die Hefte sind ein Versuchsballon ob die Trades laufen," fällt also weg. Und wäre es hier nicht sinnig eine gesamte Geschichte auch sofort als Gesamtheit zu veröffentlichen, statt sie auf drei Hefte aufzuteilen? Ich behaupte gar nicht, dass das Heft ausgedient hat. In vielen Fällen ist das Heft die einzige Lösung, aber in Fällen wie diesen sollte man überlegen, ob es sinnvoll ist an einem zweiundzwanzig seitigen Format festzuhalten, nur weil es sich etabliert hat oder ob man nicht von vornherein das Format ändern sollte. Aber das sind Nebengedanken die nicht mehr direkt zur Hauptfrage zu gehören.

    In short: Solange etwas über Monate hinweg als Heft erscheint hat der Käufer das Recht die einzelnen Hefte zu beurteilen und nicht erst auf den Gesamteindruck zu warten. Wenn ich ein Auto Stück für Stück kaufen würde, dann könnte ich auch nach der Lieferung des Vergasers sagen: "Halt! Das gefällt mir nicht." Das ist vielleicht nicht fachkundig und nicht ganz gerecht, weil ich das Gesamtprodukt nicht kenne... aber wenn ich mich dazu entscheide eine künstlerische Einheit, ein Gesamtwerk, in kleine Teile aufzubrechen und dann diese Teile zu verkaufen, dann darf ich mich nicht beschweren wenn die Leute nur über diese Teile, nicht über das Gesamtwerk reden. Das ist das System.

    posted by Björn um 09:29 | Permalink


    14.09.2004

    kostenlose Comics beim Schwarzen Turm
    (Superschnäppchen)

    Holla, der Verlag Schwarzer Turm - der Verlag für subtile Erzählkunst (Usagi Yojimbo, Horst, Panik Elektro, Alraune u.v.m.) hat die Free Turm Comic Book Weeks 2004 ausgerufen!

    O-Ton Website:
    "Jeder Besteller erhält ein Heft aus der Kategorie "Kostenlos!" umsonst zu seiner Bestellung dazu!
    Einfach ein Heft aus dieser Kategorie auswählen und in den Warenkorb legen. Diese Aktion gilt, solange der Vorrat reicht!"

    Also auf, im Schwarzer-Turm-Shop einkaufen und deutschen Indie-Verlag unterstützen.

    posted by Frauke um 09:21 | Permalink


    13.09.2004

    Heiliger Buckinghampalast, Batman
    (Protest)

    Wie Spiegel Online berichtet kämpft Batman für eine Änderung des britischen Sorgerechtsgesetzes. Gut, das ist nicht Bruce Wayne da im Kostüm sondern ein englischer Anstreicher namens Jason Hatch, aber wenn man bedenkt, wer schon alles Batman war (Nightwing, Azrael, Lobo, Superman... sogar Michael Keaton), dann heißt das ja nichts. Und insofern sollte man es der Polizei nachsehen, dass sie nicht verhindern konnten, dass Batman den Buckinghampalast als Präsentationsbühne wählt. Als wenn die Polizei Batman stoppen könnte...

    In Verbindung damit, dass Augie DeBlieck auch schon ein Batmobil auf offener Straße gesehen hat und dass Batman und Robin Damen in einem kleinen englischen Ort helfen stellt sich für mich ganz klar eine Frage: Ist Elvis inzwischen so tot, dass Batman-Sichtungen die Elvis-Sichtungen ersetzen? Oder hat sich Elvis vielleicht nur verkleidet?

    Mehr dazu nächste Woche. Same Bat-Time, same Bat-Channel.

    posted by Björn um 23:53 | Permalink


    Warten auf's Christkind...
    (Neues aus dem dekomprimierten Paralleluniversum)

    Aufgespürt via "All the Rage": Hypemeister Mark Millar gibt den Zwischenstand verschiedener verschollener Projekte bekannt. Die restlichen zwei Ausgaben von The Unfunnies gehen in den Druck sobald "die neuen Verträge unterzeichnet sind," was immer das auch heißen mag. Der Maestro garantiert außerdem, daß zwischen den beiden Heften vier Wochen liegen werden, was ich ihm ohne weiteres abnehme, wenn ich mir im Geiste ein "mindestens" dazudenke.

    Wanted #5 kommt "definitiv" diese Woche raus. Zeichner J.G. Jones hat gerade mit der finalen #6 begonnen, was bedeutet, daß diese "realistisch gesehen" Anfang November erscheint. Ich glaub' Herrn Millar ja leider nix mehr, was ich nicht konkret durch Sehen und Tasten bestätigen kann.

    Und zu guter letzt: Bryan Hitch, Koryphäe des beliebten Zeitlupengriffelstils, wird "bald" mit Ausgabe #5 von The Ultimates Volume 2 loslegen. Aber halt... "Bald"...?!? Nummer Fümpf...?!?

    [Bruno Ganz] Das ist ja unerhörrrt! [/Bruno Ganz]

    Ahem... War die Serie nicht ursprünglich mal für Anfang dieses Jahres angekündigt? Da wart' ich dann wohl doch lieber auf den Paperback, der bei diesem Tempo allerspätestens 2009 erhältlich sein sollte (falls nichts gravierendes dazwischenkommt, versteht sich).

    posted by Marc-Oliver Frisch um 16:50 | Permalink


    10.09.2004

    Do it again, Scott
    (McCloud's neues Projekt "Making Comics")

    Scott McCloud, geistreicher Sachverständler des Medium Comic und Schöpfer der beiden Standardwerke "Understanding Comics" und "Reinventing Comics" (beide bei Carlsen in deutsch als "Comics richtig lesen" und "Comics neu erfinden") arbeitet momentan an dem dritten Buch in dieser Serie, Titel: "Making Comics".
    Darin geht es natürlich darum, wie man selbst Comics macht, vom Storytelling bis zu den Zeichnungen (oder in der Scott McCloud-Sprache "Sequential Art"). Somit setzt er den logischen nächsten Stein in dieser überfließenden Erzählstruktur seiner, nun bald, Trilogie.
    Hoffen wir, dass auch Band 3 wieder eine deutschsprachige Übersetzung findet.
    Die ganze Meldung und ein paar Worte von McCloud dazu, gibt es hier. (Ist schon ein paar Tage alt, aber es war einfach zu erwähnenswert, um sie Comicgate-Lesern vorzuenthalten)

    posted by the Ben um 10:28 | Permalink


    09.09.2004

    The Tie That Binds
    (Link-O-Rama)

    Es war eine dann wohl doch eher eine ereignislose Woche in der sogenannten "Comicszene" und selbst die Gerüchteküchte im sogenannten "Internet" war doch eher bescheiden, so dass Bücher und Spätsommer um einiges attraktiver wirkten. Außer man hält Mark Millars Publicitystunt der gegen das Aint-It-Cool-News Männchen seine Ehre und seine unsterbliche Seele (okay, eigentlich nur 1.000 US-Dollar, aber das klingt nicht ganz so dramatisch) verwettet, für Nachrichten. Die New York Post tut das, insofern dürfte Millars Ziel seinen Bekanntheitsgrad für 1.000 Öcken zu steigern funktioniert haben. Auf zu den Linquès:

  • Erinnert sich noch jemand an CrossGen? Die Firma die nach dem Freytag'schen Dreieck existierte und wie die besten Tragödienprotagonisten an der eigenen Hybris zugrunde ging? Nun, es gibt ein Nachspiel. Newsarama berichtet, dass J.M- DeMatteis und Mike Ploog vor Gericht ziehen um die Rechte an ihrem Abadazad-Comic zurück zu fordern. Der Comic erschien unter CrossGens "Code 6"-Label, war auf 13 Ausgaben angelegt und die Einnahmen sollten nach den üblichen Konditionen 25 : 75 zwischen Künstlern und Firma aufgeteilt werden. Nachdem CrossGen vorzeitig die Segel strich und Abadazad nach Ausgabe 3 im Limbo verschwand, versuchen die beiden Künstler nun zu argumentieren, dass CrossGen seinen Zahlungs- und Veröffentlichungsverpflichtungen nicht nachkam und darum der geschlossene Vertrag ungültig geworden sei. Die Verhandlung beginnt Ende September.

    Der Artikel endet mit der postitiven Note, dass Lady Death Ende Juli für unter 10.000 US-Dollar an Brian Pulidos neue Firma verkauft worden ist. Na, Gott sei Dank...


  • Tim O'Neil, in dessen Überschriften R.E.M.-Wochen ausgebrochen sind, was ich persönlich sehr sympathisch finde, ist auch weiterhin einer der Menschen in Blogosphäre, die wirklich interessante Dinge zu sagen haben. Thema heute: Steve Ditko, oder genauer: die Art wie mit seinen Figuren umgegangen wird. Auslöser ist die neue The Question-Serie und der Gastauftritt von The Question im Justice League-Cartoon. Tims Position ist, dass man nicht aus den konservativen Charakteren, die Ditko in seinem objektivistischen Weltbild geschaffen hat, und für die klare Gut-Böse-Kategorien existieren, plötzlich liberale Charaktere machen darf. Dabei wirft er auch einen Blick darauf, warum der eigentlich ganz nette Doc Ock im zweiten Spider-Man-Film Ditko im Grabe rotieren lassen würde, wenn er nicht noch leben würde.


  • You know you make me breakoooouuut... make me break... pardon. Räuspern. Aber darum geht es doch: raus aus dem Ghetto der Comicstores, oder? Ist doch genau die Argumentation, die wir seit Jahren führen und hören (und einer der besten Versuche der oben erwähnten CrossGen-Firma)? Okay, der nächste Versuch stammt von UDON, deren Street Fighter-Comics in den Blockbuster-Videotheken zu finden sein werden. Aber nicht nur die Comics, sondern auch das Street Figher 15th Anniversary Edition Video Game und spezielle Controller mit UDONs Street Fighter Artwork.

    Wie schon öfter erwähnt, es freut mich wenn sowas passiert, aber solange es nur Selbstläufer wie Nostalgie-Titel sind, die da ausliegen werde ich den Partyhut noch nicht aufsetzen (aber in die Partytröte blase ich trotzdem gerne mal). Insbesondere wenn selbst gesagt wird, dass das hier in erster Linie im Zuge des 15 Jahre Street Fighter (II?)-Jubiläums die Welle zu reiten. Es muss sich also erst noch zeigen, ob sowas auch ohne Tie-In-Event funktioniert, aber -okay- wenn Tie-Ins eine Chance sind Comics an öffentliche Plätzen zu bugsieren, dann soll's mir recht sein. Angst macht mir wiederum die Aussage, dass es ein spezielles Cover gibt, dass das hier zu einem erstklassigen Sammlerstück macht.

    Ganz abgesehen davon, finde ich es faszinierend, wie Capcom es schafft seit 15 Jahren de facto mit dem selben Spiel wieder und wieder und wieder abzuräumen. Einem 2D-Prügelspiel, an dem sich so gut wie nichts verändert (bis auf den Titel, der immer länger und abstruser wird. Freuen Sie sich auf das Street Fighter 15th Anniversary Hyper Turbo Championship Edition: The New Challengers Video Game, mit zwei nie zuvor gesehenen Charakteren). Hmm, kein Wunder, dass die so gut mit Comicfirmen können. Selbes Ding, anderes Medium.


  • Associated Press bietet einen Artikel über Identity Crisis an. Da draußen existieren zwar inzwischen mindestens ein Dutzend anderer Comics über die ich lieber in der Presse lesen würde, aber DCs Marketingabteilung scheint mit Identiy Crisis einen Achtungserfolg hinbekommen zu haben.


  • Bleiben wir beim Thema. The Pulse hat ein Interview mit Brad Meltzer im Angebot (da kann man sich auch die Cover der Ausgaben fünf bis sieben anschauen), das die Frage offenlegt: ist Brad Meltzer ein sehr netter Mann, mit ungeschickter Wortwahl, oder ist das hier eine Attacke auf Avengers Disassembled:

    THE PULSE: How did you come up with the idea for Identity Crisis?
    MELTZER: The actual death was pitched to me as a: "Can you do a story killing this character?" story. I immediately said, "I have no good reason to kill that character." And the last thing I wanted to do was a stupid "kill someone story for no purpose than to get sales" story. Death is a very tempting plot device in comics. But death isn't automatic pathos, and it doesn't automatically make a story well written. And in comics, it's so easy to bring the character back, I didn't want to waste a ton of energy only to have it undone. But most of all, when it came to the original death, I just didn't have a good reason for the "why."


    Bendis Boarders, start your engines. Interessant allerdings, dass der Herr ein paar Fragen weiter betont, dass die Entscheidung welche Charaktere er töten darf dadurch fiel, dass ihm DC eine Checklist mit Charakteren gab, die er ins Gras beißen lassen darf. Widerspricht das nicht ein bisschen dem "Plot Device" und "No Good Reason"-Argument das er oben anbrachte? Übrigens, auch Brian Michael Bendis erwähnte, dass er für Disassembled so eine Kill-List erhalten hat. Würde mich schon interessieren wie die aussieht und wer da alles draufsteht.


  • Via Yet Another Comics Blog: der Versuch eine komplette Timeline der DC-Veröffentlichungen zu erstellen.


  • Nochmal Tim O'Neil, dieses Mal mit seinem dritten Comics Remix. Offenbar teilt er die Meinung der meisten Kommentatoren über Grant Morrison nicht so ganz. Wirklich klasse ist die letzte Seite, bei der ich irgendwie die ganze Zeit an: "Malkovich?" - "Malkovich malkovich." - "MALKOVICH!" denken musste.


  • Laugh of the Week: Mehrere Seiten haben das schon verlinkt, aber es ist einfach zu toll um nicht nochmal drauf hinzuweisen: Spider-Man bewertet Wachsmaler. Genial.

    posted by Björn um 11:13 | Permalink


  • 06.09.2004

    Essen ruft
    (erste Infos zur Comic Action '04)


    Auch dieses Jahr findet vom 21-24. Oktober als Teilmesse der "Spiel 04" die "Comic Action" in Essen statt. Erste Infos zu Sonderedition der Verlage, sowie der eingeladenen Künstler gibt es jetzt schon auf der offiziellen Homepage der Veranstaltung www.comicaction.de. Hier die Ankündigungen:

    Programm von Panini:

    -Für alle Krieg der Sterne-Freunde hat Panini einen STAR WARS Sonderband mit Variant Cover dabei.

    -Aus dem Hause DC gibt es das SUPERMAN vs. BUGS BUNNY SPECIAL und ein exklusives Variant Cover von Michael Turner für DIE RÜCKKEHR VON SUPERMAN1 von Jim Lee. Außerdem gibt es ein Variant Cover von Lee Bermejo für BATMAN/SUPERMAN 5.

    -Für Marvel spinnt der Spinnenmann wieder seine Fäden in Form einer einmaligen VARIANT-COVER EDITION von SPIDER-MAN 6, exklusiv erstellt von Guiseppe Camuncoli.
    Und auch das darf sich kein Sammler entgehen lassen: CAPTAIN AMERICA/FALCON: DIE AMOKBOMBE im Hardcover mit Ledereinband!
    Und nicht zuletzt: SECRET WAR 2 von Comic-Größe Gabriele Dell'Otto und SPIDER-MAN von Todd McFarlane: DIE FEHLENDEN GESCHICHTEN.

    -Außerdem hat sich der Panini Verlag der Romanumsetzung des berühmten Sammelkartenspiels MAGIC THE GATHERING angenommen. Für Band 1 der Buchreihe MAGIC: THE GATHERING - MIRRODIN ZYKLUS konnte mit Will McDermott, dem ehemaligen Chefredakteur der US-Card-Game Zeitschriften "Duelist" und "Top-Deck", ein bekannter Schriftsteller gewonnen werden, der sich zwischenzeitlich in die Riege der besten Fantasy-Autoren einreiht. Zur COMIC ACTION '04 hat Panini für alle Buch- und Spielfreunde nun das Buch mit eigenen MAGIC-Booster-Cards als Messe-Spezialpaket im Gepäck.

    -Kids können sich auf ein MEGAHIRO CARDMASTER Messe-Spezial-Paket mit vielen Extras zum Sonderpreis freuen.

    -Auch gibt es u.a. eine Comic-Cover-Edition MYSTIC ENTERTAINEMT: JIM BALENTS HEXEN-COMIC: TAROT mit vom Künstler signierten und limitierten Prints.

    -Allen SIMPSON-Fans winkt ein spezielles Halloween-Messepaket mit SIMPSONS-Messe-Cover der neuen SIMPSONS-HORRORSHOW.

    Programm von mg publishing:


    GAMIX STREET FIGHTER #1 Variantausgabe
    LADY DEATH DIE LEGENDE #5 Variantausgabe
    MARK OF CHARON #2 (von 2)
    PLANETARY #20 Variantausgabe
    SILKEN GHOST #2 (von 2)
    TOMB RAIDER #21 Variantausgabe

    Außerdem gibt es zur COMIC ACTION 2004 folgende Neuheiten am Stand von mg/publishing:

    GAMIX STREETFIGHTER #1
    ART FANTASTIX DORIAN CLEAVENGER Wandkalender 2005
    ART FANTASTIX FANTASY ART Wandkalender 2005
    ART FANTASTIX EROTIC ART Wandkalender 2005

    Die Comic-Legende Luis Royo (Art Fantastix) wird zeichnen und signieren. Als Gäste werden am Stand John Cassaday (PLANETARY u.a.), der dieses Jahr auf der Comic-Con International in San Diego mit dem Eisner Award 2004 als bester Zeichner/Inker ausgezeichnet wurde, und der aufstrebende Weltklasse-Zeichner Andreas Raufeisen (Art Fantastix) anwesend sein.

    Ankündigung von Comicwatch:

    Comic Watch bringt wieder einige interessante Gäste mit zur Comic Action. Hier ist die Liste:

    J.G. Jones, Zeichner von Wanted, Black Widow, Astro Boy und der neuen Infinity-Serie WANTED
    Romano, Zeichner von BLOODRAYNE, Witchblade, darkness, Tombraider sowie Lady Death, X-Men und vielen anderen Comics
    Billy Tan, Zeichner von Witchblade, Spirit of Tao, Tombraider, Darkness

    Außerdem hofft Comic Watch darauf Joe Linsner mitzubringen.


    posted by the Ben um 13:12 | Permalink


    02.09.2004

    Autoren-Tutorial
    (Hinweise für die schreibende Zunft)

    Tipps für Zeichner gibt es ja quasi wie Sand am Meer. Dass der schönste Comic nichts nützt, wenn die Handlung völlig Banane ist, weiß man als Leser zwar - meistens - auch, aber besonders viele Informationen für die Geschichtenerfinder gibt es leider immer noch nicht.

    Levin Kurio, seines Zeichens Mastermind von Weissblech Comics, hat sich die Mühe gemacht und ein Tutorial für Autoren zusammengeschrieben, die sich mit ihren Geschichten bei seinem Verlag bewerben wollen.

    Letzteres sollte man immer in Gedanken haben, aber auch generell am Schreiben von Comicgeschichten interessierte Menschen finden sicher den ein oder anderen wertvollen Hinweis, worauf zu achten ist und welche Fettnäpfchen man dann doch lieber auslässt.

    Hier geht's zum Tutorial.

    posted by Frauke um 21:30 | Permalink


    It's a Dog's Life
    (Easter Eggs)

    Marc-Columboliver Frisch bemerkt etwas ziemlich amüsantes. Wenn sich Paul O'Brien beschwert, dass es zuviele X-Books bei Marvel gibt, dann übersieht er, dass jetzt auch andere Firmen X-Books veröffentlichen.

    Immerhin hat Grant Morrison in New X-Men enthüllt, dass Weapon X eigentlich für Weapon römisch 10 steht und dass Weapon III ein Tier war... und in seinem aktuellen Vertigo-Comic geht es um was? Einen genetisch aufgebesserten Hund. Und wie heißt dieser neue Comic? We3. Dieser Morrison ist schon ein Schlawiner.

    Quick thinking, mir wäre das entgangen.

    posted by Björn um 21:21 | Permalink


    01.09.2004

    Sympathy for the Devil
    (Devil's Due)

    Auf Newsarama lässt sich ein Interview mit Josh Blaylock von Devil's Due finden, das kein reines "Oh my gosh, more Street Fighter? That's like so bitchin', isn't it?" ist (die anschließenden Leserkommentare ausgenommen) sondern tatsächlich einige wichtige Fragen stellt. Ich sehe das Konzept von Devil's Due bisher eher mit kritischen Augen, aber jeder Comicpublisher der überlebt ist momentan für den US-Markt wichtig, insbesondere da nach dem Wegfall von CrossGen und der Schwächephase von Image der Markt wieder fast komplett von Marvel und DC dominiert wird. Und hier gilt die alte Binsenweisheit: "Konkurrenz belebt das Geschäft", leider wirklich. Warum sollen die Big Two sich umstellen, solange sie den Atem der Konkurrenz nicht im... naja, im Nacken hatten sie ihn ohnehin nur ganz am Anfang von Image... aber wenn sie den Atem nichtmal mehr am Knöchel spüren, dann besteht wirklich gar kein Anlass mehr sich voran zu bewegen.

    Devil's Due wird mit dem bald startenden Aftermath-Superheldenuniversum stehen oder fallen. Klar, G.I. Joe und Street Fighter laufen gut. Aber wen wundert das denn... nach fast einer Dekade Pause kommen da gute Erinnerungen an die bessere, alte Zeit vor dem Kartoffelkrieg mit. Da kauft man sich nicht nur einen Comic, da kauft man sich auch ein Stück Kindheit oder Jugend zurück, Erinnerungen an Nachmittage an denen man Freunden auf dem Super Nintendo ("Wir hatten früher nur 16-bit Konsolen und die haben uns völlig ausgereicht. Aber sowas kennt die Jugend heutzutage ja gar nicht mehr mit ihren X-Boxen und Playstations II...") die Birne weichgekloppt hat oder im Vorgarten mit der neuesten G.I.-Joe-Figur imponiert hat. Bei diesen Serien kann man, unabhängig von der Qualität, auf eine bereits vorhandene Fanbase zurückgreifen (und Marvel macht das gleiche mit jedem X-Titel den sie rausbringen). Nur, irgendwann verliert die Nostalgie ihren Glanz, G.I. Joe ist wieder ein ganz alltägliches Ding und der Markt wird kollabieren (und, Marvel, das gleiche wird auch bei den X-Titeln passieren... vielleicht nicht der dreißigste oder vierzigste, aber der einundvierzigste X-Titel wird das Fass zum überlaufen bringen... und dann wird nicht eine Serie eingestellt werden, sondern dann wird das ganze Franchise implodieren und auf Jahre unbrauchbar sein). Und dann kommt es darauf an, was man noch zu bieten hat...

    Für die Army of Darkness-Miniserie oder die mögliche Micronauts-Serie gilt das ebenfalls. Garantierter Verkaufserfolg, aber nur ein oder zweimal machbar. Danach ist einfach die Neuheit des Ganzen weg. Und ein neues Superheldenuniversum zu schaffen ist ein schwieriges Unterfangen, zu dominant erscheinen da das DC- und Marvel-Universum. Man kann ja Malibu Comics fragen, oder Valiant Comics. Andererseits kann man auch, und Mr. Blaylock betont, dass man das tun werde, aus den Fehlern von CrossGen lernen. Ob CrossGen sich aber wirklich besser verkauft hat wenn man Superhelden-Comics gemacht hätte (also, die Superhelden-Comics die man gemacht hat auch so genannt hätte) ist aber doch eher zu bezweifeln.

    Klappern gehört zum Handwerk, aber der zitierte Track Record, dass ein Händler der eine Devil's Due-Serie bestellt sich auch darauf verlassen kann, dass sie pünktlich ausgeliefert wird, ist keine Garantie für die Zukunft. Den hatte CrossGen auch für eine sehr lange Zeit. Mit den Studios, die unter Devil's Due verlegen werden, ist es ebenso: gute Vergangenheit ist nicht gleich gute Zukunft. Image hat in der Hinsicht eine Tendenz ins Klo zu greifen und sich Studios zuzulegen, die Deadlines mal um ein paar Monate verpassen... aber, hey, was ist das schon im großen Zusammenhang des Kosmos (oh, wann kommt eigentlich das "Image 10th Anniversary Special Comic" raus?). Bei aller Aufmerksamkeit kann es Devil's Due aber auch passieren, dass man sich ein faules Ei ins Nest holt. Solange man nicht rechtlich und vertraglich alles haarklein absichert ist das eine durchaus realistische Möglichkeit. Plus: War da nicht erst vor ein paar Monaten eine Kleinigkeit mit den Dabel Brothers, die gezeigt hat, dass in einem Geschäftsverhältnis Ärger nicht ausgeschlossen werden kann...

    Also, der Ausgleich für die früher oder später endende Nostalgie-Welle wird wohl die Aftermath-Schiene sein. Denn selbst die Ankündigung von G.I. Joe: Reloaded (wer hat neulich nochmal angemerkt, dass das wohl der neue Trend im Comicbereich ist, alles New, Ultimate oder Reloaded zu machen?) klingt nicht nach etwas, das neue Leser gewinnen wird. Die Geschichten sollen dadurch wirkungsvoller werden, dass man sie "für die heutige Gesellschaft relevant" macht? Eine Serie in der so jemand gegen so jemanden kämpft? Man kann mit allem gute Geschichten erzählen, aber dieses "real world relevancy"-Ding... das fällt leider immer auseinander wenn man es etwas genauer anschaut. Und: eine gute Geschichte hat immer eine gewisse Relevanz für die echte Welt und wenn es nur ein Zufluchtsort für ein paar Stunden ist.

    Wo ich ebenfalls vorsichtig bin ist Mr. Blaylocks Aussage, dass "das momentan in der Industrie eine Leere herrscht die ein neues Produkt füllen kann". Sicher, alles strebt zurück in die frühen Neunziger und es ist grausam der Industrie dabei zuzusehen wie sie anfängt alle Fehler schon wieder zu machen. Aber, ob Devil's Due wirklich ein "neues Produkt" bietet darf man doch bei folgedem Zitat bezweifeln:

    Why Superheroes? Because if you look at the history of comics for the past 60 years, the only thing that has prevailed as a universe of titles has been super heroes. The books retailers are the most willing to support - are superheroes. The one genre that those untapped readers will try out? Superheroes.

    Okay, nur ein paar Anmerkungen dazu: Alles was nichts mit Superhelden zu tun hat war über Jahrzehnte hinweg Underground- und Independent-Kram. Erst seit Maus haben auch die großen Publisher angefangen diesen anderen Kram ernst zu nehmen. Und Serien wie Sandman, Transmetropolitan oder Preacher und Titel wie From Hell oder Palestine haben gezeigt, dass auch Nicht-Superheldentitel erfolgreich sein können. Insofern ist diese Aussage schon ziemlich einseitig. Mal ganz abgesehen davon, dass noch nie soviele gute Nicht-Superheldenserien gleichzeitig erschienen sind wie momentan (allerdings hat Chris M. Recht wenn er fragt welche Nicht-Superheldenserie in den letzten drei Monaten gestartet wurde). Das Comicstores Superheldenserien favorisieren liegt daran, dass sie das eingebaute Publikum haben. Und das gilt auch primär für Serien die auf etwas bekanntes aufbauen (um das Beispiel weiter zu führen: die X-Titel). Neue Superheldenserien haben da einen ganz anderen Stand. Und die Aussage, dass all die Leser die man bisher noch nicht gewonnen hat (untapped) wirklich nur auf noch mehr Superhelden warten... ja, aber nur in Bizarro-World. Da draußen ist ein riesiges, ungenutztes Potential, dass sich von den paar hundert Superheldenserien im Monat nicht repräsentiert fühlt und darum auf Superheldenserien wartet. Klingt das logisch? Ja, gute Stories können neue Leser gewinnen. Aber so wie Mr. Blaylock das sagt ist es Doppeldenk der albernsten Sorte.

    Das hier soll kein Bashing einer Firma sein, die gerade erst am Anfang steht, sondern nur ein paar kritische Gedanken zu einem Interview. Da draußen sind viele Gruben in die Firmen gefallen sind, obwohl sie gesehen haben wie anderen Firmen in genau die selben Gruben fielen und jedes Mal wenn sowas passiert schadet es dem US-Markt und das wäre einfach schade. Ich wünsche Devil's Due wirklich viel Glück, aber mit dem bisherigen Konzept würde ich nicht mein gesamtes Geld auf dieses Pferd setzen, sondern ihm doch lieber erstmal ein paar Runden zusehen bevor ich eine endgültige Meinung forme...

    posted by Björn um 11:46 | Permalink


    Quantum-Catwoman
    (Laugh of the Day)

    Wahrscheinlich sprengt das sogar auf einer Comicsite die Grenzen für Geekigkeit (ist Geekigkeit ein Nomen? Oder heißt das Geektum? Geekismus? Geekizität?), aber mit dem Gelächter, das mir dieses Bild heute Morgen abgerungen hat habe ich wohl die gesamte Nachbarschaft geweckt. Sehr nett...

    Der zugehörige Artikel, mit vielen interessanten Links zu einem, wie ich finde, ungemein spannendem Thema (Quanten-Selbstmordtheorie). Auch wenn wahrscheinlich das Meiste, das heutzutage in der Quantenphysik passiert, ähnlich dicht an der "Realität" (muss man in Klammern setzen wenn man über Quanten schreibt) ist wie die Phrenologie oder die Alchemisten, die den Stein der Weisen suchten. Eine nette, einsteigerfreundliche und verdammte lustige Einführung in dieses und andere wissenschaftliche Themen ist The Science of Discworld. Da erfährt man auch, dass es eigentlich drei mögliche Quantenzustände der Katze gibt wenn man Schrödingers Katzenkiste öffnet: Lebendig, tot und verdammt wütend.

    posted by Björn um 10:20 | Permalink