Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.
31.07.2003
Everybody was Kung Fu Fighting
(Animationsfilme)
Hero, Tiger & Dragon, Matrix I & II, Count Geeko und das besten von John Woo kennt man schon in und auswendig und die Zeit bis Kill Bill oder Matrix III ins Kino kommt erscheint viel zu lang?
Dann könnte das hier genau die richtige Dosis Hong-Kong Action sein um die Wartezeit zu verkürzen. Bullet-Ballet und Kung-Fu vom Feinsten, was will man mehr? Anschauen lohnt sich wirklich...
Ki-Ya!
posted by Björn um 22:02 | Permalink
Adam & Andy gehen in Druck!
(Der Sprung ins kalte Wasser)
Auf Comicgate erscheint seit eineinhalb Jahren die deutsche Version des Webcomics Adam & Andy.
James Asal, der Schöpfer des schwulen Paars, veröffentlicht bereits seit Jahren die witzigen Alltagsgeschichten auf seiner Webseite. Nun wagt er den Schritt in die Selbständigkeit. Er gründete seinen eigenen Verlag STUDIO '64, um seine Comicstrips auch in gedruckter Form anbieten zu können. Der 1. Adam & Andy-Band wird im Oktober erscheinen, 64 Seiten (schwarz-weiß, Cover farbig) stark sein und 9,95 Dollar kosten.
Wer sich bis zum 15. August für ein Exemplar entscheidet, wird es versandkostenfrei, auch nach Europa, geliefert bekommen. Außerdem werden die ersten 100 Exemplare von James handsigniert werden.
Hier geht es zu der Bestellseite, wo man auch Merchandising-Produkte erwerben kann.
Wenn Euch Adam & Andy so gut gefallen wie uns, dann ist der Kauf eines Exemplares sicherlich eine prima Art, James "Danke" zu sagen und seinen Mut zu unterstützen.
Bei Fragen zu der Bestellung schreibt mir einfach eine mail.
posted by Frauke um 00:05 | Permalink
29.07.2003
Comic-Action! Comic-Action?
(Comic)
Trauer"spiel" 2003. Aus dem Szenewhatcher #189:
Die Internationalen Spieltage - Spiel '03 bitten in ihrer Presse-Information Nr. 1 um die Verbreitung der Meldung, dass diese wohl weltweit bedeutendste Veranstaltung vom 23. bis 26. Oktober 2003 wie gehabt auf dem Gruga-Gelände in der Ruhr-Metropole Essen stattfindet. In diesem Jahr haben sich bereits über 580 Aussteller aus 21 Nationen angemeldet, man erwartet wieder weit über 100.000 Spielbegeisterte zum «Global Playing» und lockt mit Preisverleihungen, Spiele-Weltpremieren und Neuheitenschauen nach dem Motto: «Komm, spiel mit!". RICHTIG, da war doch noch was! Was war es doch gleich? Ach ja, die Comic Action! Also noch mal durchlesen, und tatsächlich, auf Seite 1 wird in einem Dreieinhalbzeiler auf die in die Spielemesse «eingebettete und doch eigenständige» Comic-Action hingewiesen. Besucher werden erwartet, es gibt bunte Bilder und Comic-Specials, 70 Verlage kommen und Künstler aus aller Welt.
Den Rest gibt's hier... (Achtung erfordert Adobe Acrobat Reader)
posted by Sascha um 04:05 | Permalink
27.07.2003
Jess Lemon enttarnt!
(Comic)
Wie bereits berichtet, gab es nicht enden wollende Diskussionen um den/die Praktikantin/Praktikantin "Jess Lemon", welche(r) neuerdings Reviews auf THE PULSE veröffentlicht. Nach der letzten Rezension kam es jetzt zum Eklat. In ihrem eigenen Forum (SUPER LIME JUMPING STATION zu finden auf forums.delphiforums.com) antwortet Heidi MacDonald auf das Posting eines sehr enttäuschten Teilnehmers, der sich über die scheinbare Nichtexistenz "Jess Lemons" beklagt:
"And just where have I been making it a secret? If you can find one post, comment, where I have said that Jess is real, I'd be awfully surprised.
Neither VANITY FAIR, the ONION, PREMIERE magazine, or even the Weekly World News (Ed Anger, my hero) run any disclaimers about their OPINION columnists. They depend on the intelligence of their readers, as does the Pulse.
Or perhaps the bunch that reads The Pulse isn't as smart as I thought they were -- I know some of them definitely aren't."
...und weiter:
"I honestly don't get your logic here. And yes I will address the issue over at the Pulse.
I will say this -- if there is one thing that Jess Lemon is not it's an entrenched comics insider.
As I said on the reviewers panel in SD, I decided to start a review column at the Pulse to get some people talking. I honestly NEVER expected this level of furor, but I would say that our goals have been ably met. If you don't mind my asking, what is your opinion of Joe Bob Briggs?"
Der Glaubwürdigkeitsschaden ist also perfekt. Wie man damit umgeht und ob man daraus Konsequenzen zieht, bleibt jedem selbst überlassen. Satire ist eine diffizile Sache, sie kann schnell nach hinten losgehen, vor allem wenn man auf handfesten Journalismus setzt wie die PULSE-Autorinnen MacDonald und Contino. Insgesamt eher enttäuschend das man mit diesem Anspruch so fahrlässig umgegangen ist und zusätzlich noch geraume Zeit eine Hinhaltetaktik gefahren hat. Da haben wir den Salat. Und wieder die Frage: Sind es "nur" Comics oder nimmt man sich selbst zur Abwechslung etwas ernster?
Hier geht's zum besprochenen Thread
posted by Sascha um 02:26 | Permalink
23.07.2003
Schwarze Wolken über Marvel
(Comic)
Oh oh, das könnte ins Auge gehen. Hollywoodfilme werden aufgrund teurer Stars und den noch teureren Spezialeffekten immer schwerer zu refinanzieren, geschweige denn gelingt es, mit ihnen fette Gewinne einzufahren. Das ist das vorläufige Resümee welches die Zeitung USA TODAY zieht und Dirke Deppey, JOURNALISTA Newsblogschreiber, sieht deshalb schwere Zeiten auf Marvel zukommen. Man sagt die Superheldenfilm-Rallye sei vorbei und wenn das stimmt wäre auch die Chance vorbei das Marvel seine Schulden nicht ausbezahlen kann und endgültig in den Bankrott abrutscht. Da die Umsätze der Comicshops in den USA zu 40% mit Marvelcomics erzielt werden, könnte das verheerende Folgen für die Händler haben, wenn Marvel keine Comcis mehr produzieren kann und sei es auch nur für ein bis zwei Monate. Es wird also Zeit umzudisponieren. Fantagraphics, Slave Labor, Oni Press, Top Shelf und viele andere sträflich vernachlässigte Alternativverlage stehen zur freien Verfügung. Oder wie wäre es mit ein paar Manga zur Anwechslung?
Hier geht es zu Dirk Deppeys Newsblog JOURNALISTA
posted by Sascha um 21:48 | Permalink
Count Geeku strikes back!
(Komik)
It's a sad sad world - Ja das Internet bringt schonmal ungewöhnliche Dinge zur Prominenz. Vieles ist eigentlich gar nicht dazu gedacht in die Öffentlichkeit abzurutschen oder so gut gefälscht das es einem völlig egal ist. Ich habe keine Ahnung was davon bei diesem Fall zutrifft, aber kleine dicke STAR WARS-Fans die mit einem Lichtschwert rumhantieren und dazu Geräusche machen, das hat einen nicht zu unterschätzenden Komik-Faktor.
Count Geeku gibt dem Wort "Pfffh" eine völlig neue Bedeutung...
posted by Sascha um 16:55 | Permalink
13.07.2003
Go, Mawil, go!
(Comic)
Er hat geschafft, was so manch anderer deutsche Künstler heutzutage kaum zustande bringt: Er hat seinen Comic an Top Shelf einen amerikanischen Independentverlag verkauft. Und da man auf der superheldenlastigen Kritikerseite "the 4th rail" auch manchmal Independentcomics reviewt, hat's diese Woche gebimmelt. Es gab leider nur 7 von 10 Punkten für die fantastische "Strandsafari". Das muss an der Übersetzung liegen.
zu den SNAPSHOTS von Randy Lander
posted by Sascha um 10:47 | Permalink
11.07.2003
Where does he get those wonderful toys?
(Wirklich böser Kommerz)
Diese Frage hat sich nicht nur der Joker über Batman gestellt, sondern diese Frage stellten sich ganze Generationen von Kinogängern und Comiclesern in Bezug auf so tolle, böse Organisationen wie die Injustice League, Hydra oder den Urvater aller bösen Organisationen S.P.E.C.T.R.E. (und wir wollen hier auch nicht den Urenkel aller bösen Organisationen vergessen Microsoft): "Woher bekommen die nur all die tollen Spielzeuge?".
Nun, die Antwort ist so offensichtlich wie logisch. Sie kaufen sie. Jeder der schon immer mal eine Atombombe, einen Massenbeschleuniger auf dem Mond, einen Polarkappe-Entfroster, eine geheime Mondbasis oder einfach nur eine Katze zum Streicheln haben wollte, der sollte jetzt seine Kreditkarte zücken und hier seiner Kaufwut freien Lauf lassen...
Gee Brain, what are we gonna do tonight?
posted by Björn um 14:02 | Permalink
Das ist Alex Toth!
(Comic)
Meine Meinung: Was ich weniger gut finde sind Nachdrucke, die alleine dazu dienen eine Sammlung zu komplettieren, die Werke wieder auflegt, welche künstlerisch gesehen nicht gerade Wendemarken des Mediums waren, und auch sonst nichts geleistet haben. Gut finde ich altes, fast vergessenes, wertvolles Material wieder ans Tageslicht zu bringen. Früher waren Comics lesbare Wegwerfware, so wie es Zeitschriften und Zeitungen heute immer noch sind und wurden auch von den Verlagen als solche behandelt, was dazu führte das viele Klassiker der Comicgeschichte einfach im Nirvana der Zersetzung verschwanden und für die Nachwelt verschollen sind. Einige wenige Künstler haben es geschafft auch heute noch in unserem Bewusstsein fest verankert zu sein, obwohl sie schon tot sind oder ihre glorreiche Zeit längst vorbei ist.
Steven Grant hat mich in einer seiner "Permanent Damage"-Kolumnen (zu finden auf ww.cbr.cc) wieder einmal auf eine von mir fast vergessene Website aufmerksam gemacht, sie heißt www.tothfans.com und birgt einen wahren Schatz. Die Betreiber haben es sich zur Aufgabe gemacht alte Geschichten von Alex Toth auszugraben und von ihm selbst kritisieren und bewerten zu lassen. Eine wunderbare Sache.
Zur Person
Alex Toth wurde am 25. Juni 1928 in New York geboren. Sein Interesse am Comicmedium wurde durch die sonntägliche Comic-Zeitungsbeilage geweckt, zusammen mit den damals populären Radiohörspielen erzeugten sie ein gewaltige Faszination bei dem noch sehr jungen Alex Toth. Das Fernsehen war noch nicht verbreitet, deshalb saß er da und zeichnete die Figuren zu den Stimmen die er hörte. Schon im Teenageralter ergatterte er erste Jobs und zeichnete für "Famous Funnies" und "Heroic Comics", während er gleichzeitig an der New Yorker High School of Industrial Arts studierte. Nach seinem Abschluss 1947 wurde er sogleich von DC Comics verpflichtet und arbeitete dort für fünf Jahre, in denen er den Hauptteil seiner Comic Arbeiten anfertigte, bis er nach Kalifornien zog. Nach einem US Army Intermezzo in Japan von 1954 bis 1956 kehrte er nach Los Angeles zurück und zeichnete und illustrierte von da ab für zahlreiche Verlage darunter DC Comics, Marvel, Standard, Dell, Whitman, Western oder Warren, welche vor allem durch ihre zahlreichen Horrorcomics für Furore sorgten. 1968 und 1973 arbeitete er zwischenzeitlich auch für Hanna Barbera an Zeichentrickserien, von denen vor allem die "Super Friends" oder der "Space Ghost" im Gedächtnis blieben.
Zu Alex Toths Philospophie
Ich weiß nicht warum, aber vor allem US-Comicfans machen die Qualität an der vorhandenen Detaildichte einer Comicseite fest. Immer nach dem Kalkül: Viele Striche = gut, wenige Striche = schlecht. Vielen Künstlern scheint es auch um gerade diesen Aspekt des Zeichnens zu gehen und so wird dann schon mal eine Eigendynamik daraus. Rob Liefeld weiß z.B. zu berichten das der junge Todd McFarlane diese Denkweise ziemlich schnell durchschaute und extraviel Details in seine Seiten einbaute. Ob sinnvoll oder nicht spielte keine Rolle, denn er wollte den Erfolg und bekam ihn auch.
Es gibt aber auch andere Künstler, einer davon ist Alex Toth, oder die Heerscharen von Comicstripzeichnern aus den 50ern, die den umgekehrten Weg gehen. Der Zeitungsdruck von damals war ziemlich stark gerastet, was zur Folge hatte das Comicstripzeichner sich wirklich Gedanken darüber machen mussten, wie sie ihre Zeichnungen anlegten, denn viele Details kamen beim Druck nicht durch oder sorgten durch die Verrasterung zu unerwünschten Verschleiherungen. Toths Idole und Vorbilder waren zwangsläufig die großen des Zeitungsstrips: Caniff, Crane, Fine, Sickles und andere. Roy Crane wurde später sogar sein Mentor.
Im Grunde genommen ist die Herangehensweise, nochmal darüber nachzudenken was man da eigentlich fabriziert hat, heute sicherlich weniger verbreitet als damals, denn heute kann man auf Hochglanzpapier dürrste Bleistiftstriche abdrucken und dennoch, so archaisch die Beweggründe den heutigen Zeichnern erscheinen mögen, erscheint die Ermahnung von DC Comics-Redakteur Sol Harrison an Alex Toth eine der heute fast vergessenen Wahrheiten zu sein: Alex, das ist alles schön und gut, aber du musst lernen was du weglassen musst.
Toth hörte diesen Spruch sehr oft ohne wirklich dahinter zu kommen, was Harrison denn nun meinte, so daß er eines Tages die gesammelten Arbeiten seines Portfolios zerriss um sich noch einmal darüber zu setzen zu müssen, um besser durchdachte Arbeitsproben zu erarbeiten, um endlich wegzulassen was nicht hingehört. So passt dann auch Toths spätere Aussage "Ich habe wohl die erste Hälfte meiner Karriere damit verbracht zu lernen was ich meinen Zeichnungen hinzufügen soll und die andere Hälfte damit was ich wieder weglassen muss" perfekt in diese Philosophie.
Man darf nicht vergessen das Toths Karriere vor einem anderen Zeit- und Technikhintergrund verlief. Die Drucktechnik hat sich seitdem zwar langsam aber stetig entwickelt, allerdings gab es damals noch keine wirkliche Druckvorstufe die am Schreibtisch zuhause stattfinden konnte, so wie man es mit den heutigen Computern zu tun vermag. Außerdem hatte man damals komplett andere Vorbilder und Ansichten. Jedoch - viele Techniken welche damals entwickelt wurden, sind mittlerweile feste Gesetze zur Erstellung eines professionellen Comics. Etwas das man auch heute nicht außer Acht lassen sollte, denn um diese Passage mit einer alten Floskel abzuschließen: Wer Gesetze bricht, der sollte sie zumindest vorher kennen.
Zu den Geschichten
Auf www.tothfans.de gibt es eben nun diese Rubrik "annotated Toth". In ihr findet man zahlreiche Short Stories vom Meister persönlich, die er nochmal, Seite für Seite, kommentiert. Dabei lernt man nicht nur einiges über das Handwerk, sondern auch vieles über die Zeiten damals. Scheinbar wurden Coloristen (Comics wurden noch mit speziellen Wasserfarben handcoloriert) vor 30 Jahren ultrabillig bezahlt und hatten während ihrer Massenabfertigung nur wenig Zeit sich Gedanken zu machen, über das was sie da gerade tun, was heute, nicht nur Toth, immer noch verärgert und enttäuscht, wurden doch viele feinfühlig arrangierte Seiten dadurch einfach zerstört.
Weiterhin stellt man fest, das Textblasen oftmals verdammt verschwatzt waren und zum Teil viel für die Story unnützes Blabla mitschleiften. Dennoch ist das Storywriting bei diesen Kurzgeschichten häufig prägnanter und strukturierter als heutzutage. So z.B. in der Geschichte Dirty Job, ein Vierseiter der absolut geradlinig höchste Spannung aufbaut und mit einer grandiosen letzten Seite, einem für den Leser prägnanten "Woha, das hätte ich nicht gedacht! ", auflösen lässt. Wenn man sich die Stories geballt reinzieht, dann erkennt man schon gewisse Muster z.B. tauchen sehr gerne Gesichter im Close Up auf oder werden Panelabstände weggelassen, nach denen Toth arbeitet, allerdings versucht er auch aktiv dagegen anzugehen.
Bei Mask of the Red Fox geht das dann soweit das er sich vorher in einem Kunstbedarfsladen komplett andere Zeichenstifte und -pinsel als üblich besorgt und anschließend einfach drauflos arbeitet, also erst während der Arbeit versucht diese Geräte zu meistern. Hier taucht ein weiteres Merkmal der damaligen Zeit auf. Haben wir heutzutage das Internet fix aufgerufen um irgendwelche Photoreferenzen auf den Bildschirm zu zaubern, mussten damalige Zeichner auf Zeitschriften, Bücher oder die städtische Bibliothek zurück greifen. Manche hatten sich damals ganze Archive mit Schnipseln zugelegt, um sich eine zeitaufwändige Recherche so oft wie möglich zu ersparen. Hier bereut es Toth in seinen Anmerkungen lautstark, dass er keine Vorlagen für den in der Story auftauchenden Fuchs auftreiben konnte.
In "Survival" taucht ein beliebtes Element, welches er gerne verwendet, auf: die pechschwarze Silhouette. Und sowieso: Toth denkt oft in positiv / negativ-Bezügen wenn er seine Panels konstruiert. So kann es schon mal vorkommen das der Himmel schwarz ist, oder umgekehrt, wie erwähnt, die Figuren. Alles vor dem Hintergrund die möglichste Klarheit ins Bild zu bringen. Als einziges weiteres Mittel verwendet er ab und an Graustufen, über deren fahrlässig schlechte Anwendung er sich allzu oft über sich selbst aufregt. Gerade bei "Survival" stellt man auch fest das er gerne filmisch angelehnte Blickwinkel verwendet. Seite 2 spricht hier Bände.
Bemerkenswert ist meiner Meinung nach auch die Variation seines Zeichenstils, er paßt ihn je nach Bedarf an. Zwar legt er keine Quantensprünge ein, aber er klebt auch nicht an einem Stil fest, wie man es so oft in der heutigen Zeit sieht. Taps sticht hier hervor, eine Geschichte die aus dem Stehgreif für ein gerade beginnendes Comic-Musikmagazin entwickelt wurde. Jepp, Comic-Musikmagazin klingt selbst heute noch total seltsam und so war es auch kein Wunder das nur eine einzige Ausgabe erschien. Meiner Meinung nach kommt hier vieles zusammen was Toth auszeichnet: sein wohlüberlegtes Storytelling, seine Schwarzweißarbeit die alles immer auf das nötigste reduzieren soll und seine kluge Darstellung von Bewegung.
Weil hier so vieles zusammen fließt, eine kleine kurze oberflächlich analytische Interpretation von mir.
Es geht um einen Stepptänzer (Stepptanz = Tapdance, nicht zu verwechseln mit Lapdance) der scheinbar mitten auf der Straße für Aufsehen sorgt, welches dann in das Gegenteil umschlägt. Eine Entwicklung die vielen Künstlern widerfährt und hier in Miniaturform ihren Ausdruck findet. Nur schlüssig das die Story mit einer Widmung an Wally Wood und Russ Manning endet, deren Sterne einst heller als alle anderen strahlten und welche später wie eine Supernova am Firmament ausbrannten.
Auf Seite 1 wird der Ton durch weiße "Strahlewölkchen" symbolisiert. Der Tänzer, weiss im Vodergrund, die Masse zusammengefasst, detaillos, eintönig, grau im Hintergrund. Auf Seite 2 kommt der Tänzer in Fahrt. Die Reaktionen des Publikums werden zuerst lediglich mit "!" und "?" in den Sprechblasen dargestellt, Ausdrücke der Überraschung und Anerkennung. Die Tanzbewegung resultiert aus dem oft schräg ins Bild gesetzten Tänzer und den mit Ihm korrespondierenden Strahlewölkchen. Die Verwunderung steigt, so sehr das die Sprechblasen sich in den Gesichtern abzeichnen, man spricht nicht mehr, schaut nur noch. Seite 3 fokussiert erst auf den Tänzer (die ersten 4 Panels), wir nehmen den Blickwinkel des Publikums ein, sehen nur noch Ihn und in den letzten 2 Panels die sich formenden (immer ablehnenderen) Gedanken. Seite 4 erhöht den Kontrast Tänzer / Ablehnung. Erst klein dann immer größer, fast den Tänzer verdrängend wird der Unmut, bis ihn auch der Tänzer wahrnimmt und im letzten Panel die Konsequenzen daraus zieht. Die letzte Seite zeigt ihn traurig von dannen ziehen, keine Strahlewölkchen und kein Publikum, einfach das langweilige schwarze Nichts mit welchem die Geschichte auch anfing. Der Kreis ist geschlossen, die Performance / Story kam aus dem Nichts begeisterte überraschend bis sie auf einmal, obwohl sich nichts veränderte, enttäuschte und verschwand wieder.
Aus Toths Anmerkungen geht hervor das er aufs Geratewohl loslegte, suchte und fand. Symbolisch gesehen hat er hier so viel Wahrheit vermittelt, wie selten in seinen Arbeiten und gleichzeitig ein kleines Lehrstück in Sachen Storytelling abgeliefert.
Ferner liefen...
Der Platz reicht kaum aus um alles darzulegen was man auf www.tothfans.com finden kann. Anmerken will ich noch, das man wirklich merkt wie hart Toth das weglassen fiel, wie schwer er es sich erarbeiten musste, wenn man sich z.B. "39/74" ansieht, eine epische Story die 30 Jahre umfasst und deren Bilder vom Text fast erschlagen werden (Toth schrieb sie selbst). Passend dazu ist auch die Anmerkung seines Mentors Roy Crane, welcher ihm einmal zurück schrieb das er, wenn er Antworten will, nicht immer so verdammt lange Briefe schreiben soll, was dazu führte das Toth nur noch unbedruckte Postkarten beschrieb, auf denen er dann aber dann, wenn der Schuh drückte, auch beachtliche Mengen Text unterbringen konnte.
Oftmals atemberaubend sind seine Einstiegsseiten (siehe "Lone Hawk" oder "Monument") bei denen er dann wieder zeigt das Details nicht grundsätzlich hinderlich sind, solange man sie da verwendet, wo es angebracht ist (siehe dazu auch seine Kolumnen). Weniger gefallen haben mir seine oftmals wenig virtuosen Panelaufteilungen, zu oft drückt er sich ein starres Raster auf, welches seinen Zeichnungen Wirkung nimmt, allerdings nutzt er das Raster dann auch voll aus, wenn der Autor nicht zu großartige Textblasen geschrieben hat.
Hin oder Her, die "annotated Stories" machen beträchtlichen Spaß und ich hoffe diese kleine Einführung war interessant genug um einige zu animieren sich mit dieser hervorragend gemachten Website selbst etwas auseinander zu setzen.
Alex Toth teilt hier offen sein Wissen mit und ich bin froh das so etwas möglich ist. Ein wahrer Schatz der sich hier im Internet verbirgt.
Hier klicken um zu TOTHFANS.COM zu kommen
Quellen:
http://www.auadpublishing.com/Toth.htm
http://www.budplant.com/level.itml/icOid/8997
http://www.tothfans.com/
posted by Sascha um 12:32 | Permalink
10.07.2003
Wer ist Jess Lemon?
(Comic)
Dies ist nur eine Vermutung, jedoch eine die langsam in der US Comicszene immer ernsthafter diskutiert wird. Drüben auf Comicons THE PULSE treibt eine Praktikantin namens Jess Lemon seit kurzem ihr Unwesen. Sie schreibt Reviews die maßgeblich aus ihrer Ich-bin-kein-Comicleser-Perspektive geschrieben werden. Diese Reviews triefen dann auch nur so vor Sarkasmus und Negativapsekten. So sehr das sich Tom Raney, einer der Zeichner, der dabei unter die Räder kam, öffentlich beschwert hat, weil Jess die Arbeit die in so ein Heft fließt einfach mit Füßen tritt. Wer sich noch an das US Comicmagazin AMAZING HEROES erinnert, erinnert sich vielleicht auch noch an Sydney Mellon. Eine nicht reelle Persönlichkeit die vernichtende Kritiken schrieb ? nicht unähnlich Jess Lemon, jedoch war der Stil klarer als Satire zu erfassen.
Die Reviews sind auf ihre Weise recht unterhaltsam, allerdings aufgrund ihrer zum Teil respektlosen Beleidigungen. Die Frage ist aber: Ist es ein Fake oder nicht? Wenn ja würde die als seriös bekannte Newssite THE PULSE, hauptsächlich mit Artikeln beliefert durch Heidi MacDonald und Jennifer Contino, ihre Glaubwürdigkeit damit aufs Spiel setzen. Und das in Zeiten wenn Konkurrenten wie NEWSARAMA sich zu unkritischen Verlagssprachrohren entwickeln. Warten wir also ab wie sich das entwickelt.
THE PULSE hosted by Comicon.com
posted by Sascha um 23:42 | Permalink
04.07.2003
MONSTERS OF COMICS - Tourreport Frankfurt am Main
(Comic)
Der 27. Juni war ein Freitag, für Stefan Dinter, Jan Dinter, Paul Hoppe, Naomi Fearn und mich war es der Ausklang unserer ersten Comic-Signiertour. Der Termin sollte für mich am lockersten werden, schließlich wohnte ich bis zum 25. Mai diesen Jahres ja noch in Frankfurt am Main. Ich nenne diesen Bericht:
Das große Finale
Die Anreise fand für Nomi und mich, die Neu-Berliner im Team, bereits am Donnerstag statt. Nomi war etwas wacher als sonst und so ergaben sich zahlreiche interessante Gespräche und da wir auch noch dreimal in einen Stau fuhren wurde die Fahrt so ganz nebenbei noch zur Weltreise. Anzumerken ist zum Donnerstag noch das Nomi und ich getrennt voneinander bei Gartenaktivitäten den Abend geruhsam ausklingen ließen.
Sowieso dieses Wochenende mit freiem Wochenende zwischendrin hätte nicht besser kommen können. Noch einmal sich aufraffen und einen Tourtag erleben, in dem vollen Bewusstsein das das Experiment geglückt ist, ein wunderbares Unterfangen. Nach einem gediegenen Frühstück fuhr ich dann zu meiner alten Wohnort um mich mit meinem alten WG_Genossen zu treffen und zu quatschen und latschte gegen 14 Uhr 30 gen Terminal Entertainment. Es hat Vorteile wenn man zentral wohnt(e).
Dort angekommen traf ich sogleich auf Ecki, der vor dem Laden stand, mein Hauptansprechpartner für den Termin gewesen war, und eine Zigarette rauchte. Im Laden waren die Temperaturen extrem schweißtreibend und da im Comicshopkeller noch Bierbänke waren, entschieden wir kurzerhand vor der Tür zu signieren. Mit einem tollen Blick auf eine zweispurige Straße auf der sich munterer Innenstadtverkehr tummelt. Will sagen, es war genau die richtige Entscheidung. Da wir eh so viel Monsters sind und wenn dann noch viele Leute kommen ist der laden meist völlig blockiert für Kunden die einfach nur Manga oder sonst was kaufen wollen.
Etwas später kamen Jan, Stefan und Christopher Tauber (er signierte schon in Stuttgart mit uns, einfach mal www.jackpotbaby.de auschecken, um herauszufinden was der so macht - sehr empfehlenswert kann ich nur sagen). Eva Dünzinger, in Darmstadt schon dabei gewesen, schaute auch nochmal vorbei - wir waren also wieder ein ganzer Haufen Leute. Aber wo war Paul "die Schlange" Hoppe? Es stellte sich heraus das er schlicht den Tag verwechselt hatte, er ging davon aus Samstags zu signieren. Böser Fehler! Telefonisch versicherte er aber sein möglichstes zu tun um noch mitsignieren zu können. Er war gerade in Pforzheim wo er eine Dozententätigkeit an der dortigen Kunstakademie ausübt, an diesem Tag war auch noch Diplom an dieser Schule, es war alles in allem also extrem ungünstig. Aber auf Paul ist Verlass, das weiß ich inzwischen, insofern machte sich dann auch niemand Gedanken. Ein bisschen heiteres Sprüchereissen darüber war aber erlaubt.
Und dann kamen auch schon die Comicleser mit ihren Büchern und teuren Zeichenkartons. Hierzu muss man sagen das das Terminal Entertainment eine lange Tradition mit Signierstunden hat. Fast jeder US Künstler der schon einmal in Deutschland war, hat hier schon signiert, darunter so illustre Namen wie J. Scott Campbell, Adam Hughes, Jeff Smith, Frank Cho etc. pp. Einfach mal auf deren Website nachschauen, ist ganz interessant. Natürlich eine supergroße Ehre für uns das wir uns in diese Reihe jetzt eingliedern konnten und für mich extrem geil,w weil ich hier natürlich jahrelang Comics in rauhen Mengen eingekauft habe, lange bevor ich selbst in die deutsche Comicszene eingestiegen bin. Erwähnenswert ist hierbei noch das man beim T3 (wie man auch oft sagt, weil das Logo in der Terminator Schrift einfach dazu einlädt) ein System entwickelt hat das Stammkunden automatische eine Einladung bzw. Aufmerksammachung (ist zwar das schlimmere Wort, beschreibt das aber besser) als Postkarte geschickt bekommt. So holt man sich die Leute in den Laden und sie kamen zum Glück auch, obwohl wir uns alle um ca. eine Woche vertan hatten. Es lief dann alles recht locker und so langsam weiß man wie es läuft, jedenfalls wenn Leute kommen. Erst gibt es eine Welle die ist dann irgendwann abgearbeitet und dann tröpfelt es nur noch bis dann ganz finito ist. So war's dann auch. Toll war das wir nochmal zahlreiche bekannte wieder gesehen haben, ich traf z.B. nochmal Alexander Fechner (www.fmcs.de) oder superduper Comichändler Naaman Wakim vom Comic Cosmos aus Darmstadt.
posted by Sascha um 10:01 | Permalink
Teil 2 des Tourreports
Und wie sich das so für einen familiären Ausklang gehört sind wir danach noch um die Ecke zum Mexikaner essen gegangen. Das Essen war gut aber so verdammt fettig das mir doch etwas anders wurde am Schluss. So aß, lachte, trank, quatschte, feierte man dann rum bis ca. 21 Uhr 45. Dann verabschiedeten wir Ecki, der die Woche über Inventur gemacht hatte und völlig groggy war, und Naaman der nach hause musste und zogen los um bei Haagen Dazs noch ein Eis zu essen. Das mag jetzt völlig unwichtig erscheinen muss aber erzählt werden, weil auf dem kurzen Fußweg dahin eigentlich der für mich beste Moment geschah. Ich lief mit Stefan etwas hinter den anderen her, es war ein lauer Sommerabend, wir hatten gut und fettig gegessen und blickten zurück auf etwas das wir alle aus dem Nichts heraus aufgezogen hatten und waren einfach selig.
Was mich wiederum an eine Anekdote von Stefan erinnerte, der einmal den US Zeichner Spaine Rodriguez interviewete und ihn fragte wie das so war wenn sich früher Comiczeichner getroffen hatten (kam ja damals wie heute nicht so oft vor). Rodriguez meinte dazu: "Es war fantastisch, man war zu zweit oder zu dritt und man ging die Straße lang und egal was wir sagten oder taten wir hatten immer Recht. Die Straße gehörte uns. "
Na ja, dieses Gefühl hat man oft wenn man sich mit seinen Zeichnerkollegen auf Messen trifft, aber dieses mal war's nochmal ein Stück besser, denn wir hatten riskiert und gewonnen, aus dem Nichts etwas geschafft, was vielleicht im Detail gar nicht so der Wahnsinn ist, aber uns kleinen deutschen Comiczeichnern wieder Hoffnung eingeflößt hat,doch noch zu etwas Nutze zu sein. Meistens muss man ja krampfhaft die Augen vor der Realität verschließen und mit sarkastischem lachen umher wandeln, aber manchmal, da gibt es eben diese kleinen Momente.
Und das ist etwas worüber man sich dann eben ganz arg freut.
PS: Weitere Artikel zur Tour wird es in der übernächsten COMIXENE zu lesen geben (mit Bildern) und auch in geraumer Zeit auf www.zwerchfell.de.
PPS: Natürlich noch eine peinliche Dankesliste. 100.000 mal Danke geht nach München zur Comic Company, Uli Oesterle, Boris Kiselicki, die Artillerie-Boys, das Substanz-Team, nach Darmstadt zum Comic Cosmos und Naaman, der bei uns nur noch als der "unglaubliche Naaman" bekannt ist, die Lovemachines, Boris vom Schlosskeller, den Eichbaumthresen für unglaubliche Schnitzel, nach Stuttgart an die Heinzelmännchen, Martin Frei, Geier, Christopher Tauber, die Tearroom-Mannschaft, nach Hamburg an Comics Total, Eckart, Lorraine, Joe, Lotte für die grandiose Unterkunft, Christian für alles, nach Leipzig an die Comic Combo, extra Danke für die unglaubliche Unterbringung, JPS vom Maga Pon für ihr Einspringen in letzter Sekunde, die Edelgard Vollmann Fanschar und den CX/LVA Korrespondenten, nach Magdeburg ans Comic Kombinat, und nochmal 3.000 Dank für die tolle Grillfeier ans Comic Kombinat, Martin Jordan, nach Berlin an das Modern Graphics fürs stattfinden lassen, obwohl sich das gar nicht mehr lohnt, Tim Dinter, Jonas von den Moga Mobos, Michael Vogt und die liebe Mel fürs Kontakte vermitteln und kreuz und quer durch Berlin karren und den Rest der INK-Crew für den tollen Besuch, an die Leute vom Privatclub, die uns nicht kannten aber trotzdem mit offenen Armen empfingen, nach Frankfurt an das Terminal Entertainmaint, den bestsortierten Comicshop den ich kenne und natürlich an alle Käufer eines Z-Comics - you know who you are!
Zwerchfell - building better comics since 1988
posted by Sascha um 10:00 | Permalink
03.07.2003
Marvel - das Kartenhaus der Lügen
(Comic)
Wir erinnern uns, die EPIC Scheine bei Marvel sollte reaktiviert werden. Vor ca. 20 Jahren hat man sich damnals schon einmal dabei verhoben eine sogenannte "creator owned" Verlagstochter aufzubauen. Marvel war sowieso nie gut darin etwas von seinem Kuchen abzugeben (ausser man wollte Merchandise oder Filme mit Marvel Charakteren machen, aber das ist eine andere Geschichte).
Erst versuchen sie jahrelang Comichändler auszutricksen, in Kombination mit stündlichen Online-Pressestunts die minütlich wiederrufen oder "richtig" gestellt werden und jetzt vergreift man sich an den Fans. Zu erkennen ist, das EPIC die wohlgemerkt neue "creator owned" Schiene (Hauptaufhänger der Presseaktion), einfach nur ein weiterer Marketing Gag ist. Stephanie Moore, Redakteurin bei Marvel hat heute auf dem X-Fan Board verkündet das es KEINE "creator owned" Verträge geben wird. Lange vorher war schon vermutet wurden das die Rechte der Kreativen soweit ausgehölt werden sollten, dass die Bezeichnung "creator owned" lediglich als Worthülse stehenbleiben würde. Hier der Orignalkommentar:
"This is actually a good place to mention a recent development for EPIC: the creator-owned option may no longer be available to EPIC creators. This question is being discussed at levels in the company much higher than myself and to the best of my knowledge, nothing concrete has been settled at this point. But what may happen is that creators may instead have the option to sign a New Character agreement, which gives the creator financial participation in the character while still giving ownership of the property to Marvel."
Typischer Fall von 'Kartenhaus umpusten'...
Hier geht?s zum Original thread auf dem X FAN Board!
Und hier noch zum EPIC Vertrag (man beachte vor allem Punkt 2):
der EPIC Standardvertrag - Nein, die Seele muß man nicht verkaufen, nur alles andere
posted by Sascha um 12:58 | Permalink
Marvel meint's ernst
(Comic)
Sicher, Werbung macht das Leben schöner, zumindest für diejenigen die Zeitungen herausgeben, Fernseh- oder Kinoproduktionen anleihern oder eben Comics produzieren. Laut den Zahlen die man auf der Leserstatistik Seite findet (Link siehe Ende des Artikels), hat Marvel ca. 7 Millionen Leser bei den unter 18jährigen, die Zahlen für die 18-35jährigen (wenn man amerikanischen Comicshopbesitzern glauben darf, die größte Käuferschicht) sind noch nicht einmal aufgeführt. Die können es sich leisten. Also von Krise keine Spur ? solange man jedenfalls an Zahlen herumdrehen kann. Etwas ernsthafter betrachtet merkt man schnell, es geht nicht um Käufer sondern um Leser, theoretisch kann man pro verkauftem Comic 3 Leser einkalkulieren oder wenn man etwas herzhafter ist 300, außerdem wurde bei der extrapolierung der Verkäufe wohl davon ausgegangen das jeder Käufer nur einen Comic kauft, also kann man alle monatlichen Verkäufe zusammen zählen, aber selbst dann... Schwerter zu Taschenrechnern, daran sollte sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen. Rezession adé!
Seeing is believing: Marvels ?net audience?
posted by Sascha um 09:42 | Permalink
02.07.2003
The bigger they are
(Kino)
Nachdem viele auf Ang Lees "Hulk" als Abschluss der Marvel-Superheldenfilme 2oo3 gewartet haben und eine großangelegte Werbekampagne, so wie einige TV Specials diese Erwartungen noch weiter geschürt haben wird es jetzt für viele zur großen Enttäuschung kommen.
Denn wie SPIEGEL online heute meldet wird der Hulk zum Streitobjekt zwischen mehreren Kinoketten und dem Verleiher UIP. Nach Angaben des Spiegels und der Cineplex Deutschland GmbH hat "UIP hat in einer kurzfristigen Aktion den Verleihanteil für eine Vielzahl von kleineren Kinobetreibern um 10 bis 15% erhöht.".
Laut SPIEGEL online ist hiervon Hulk nicht direkt betroffen, den Film gäbe es sogar preisgünstiger, allerdings wäre der Verleihvertrag gekoppelt an eine erhöhte "Leihmiete" für den Film Van Helsing, was vielen Kinobetreibern wie Cinemaxx, Kinopolis oder Cineplex zu gewagt erscheine. Laut SPIEGEL wir der Film nur in Kinos der Cinestar Kette anlaufen.
Auf der UIP Newssite lässt sich bisher nichts zu diesen Thema finden.
Auf jeden Fall wird dieser Spontanboykott der UIP sicherlich weh tun, denn eigentlich ging man fast sicher davon aus, dass Hulk auf Anhieb Platz 1 der Charts erstürmen würde.
In den USA hat Hulk derweil einen sagenhaften Umsatzrückgang in der zweiten Woche zu verzeichnen gehabt, wo der Film mit 'nur noch' 18.4 Millionen US Dollar 70 % weniger einspielte als in der ersten Woche...
posted by Björn um 14:50 | Permalink