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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

16.12.2008

Mumins 1 und Poster zu gewinnen
(zum Jahresende noch was abstauben)

Der Reprodukt-Verlag hat vor kurzem mit der Neuveröffentlichung des Klassikers Mumins begonnen. Wer den 1. Band inklusive eines Posters gewinnen will, der braucht nur Reprodukt bis zum 31.12 mitzuteilen, wer seine Lieblingsfigur aus dem Mumins-Universum ist und dies möglichst ansprechend zu begründen - und schon steigen die Chancen auf einen der fünf Gewinne beträchtlich. Mehr dazu hier im Reprodukt-Forum.

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posted by Frauke um 00:15 | Permalink


20.10.2008

Lewis Trondheim in Freiburg
(Signiertermin im X für U)

Lewis Trondheim ist einer der bedeutendsten frankobelgischen Comickünstler der letzten Jahrzehnte. Mit Donjon und Lapinot schuf er zwei heitere und nachdenkliche Dauerbrenner, die direkt den Weg in die Herzen der Leser fanden. Seit Jahren war er schon nicht mehr in Deutschland unterwegs. Jetzt hat er es mal wieder geschafft, anlässlich seines neuen Bandes Insel Bourbon 1730 (zusammen mit Appollo, bei Reprodukt). Am 16. Oktober war er zum Signieren im Freiburger Comicladen X für U.

Es ist ein ungemütlicher Tag in Freiburg: Der Himmel ist wolkenverhangen, ständig regnet es, und die Trottoirs drohen unter klebrigem Laub zu verschwinden. Der Herbst zeigt sich heute von seiner schlechten Seite.

Trotzdem sind ein paar Menschen unterwegs. Sie stehen am Eingang vor dem X für U, und Uli Pröfrock fragt, ob sie nur so da seien oder wegen Lewis Trondheim gekommen sind. Wer wegen des Künstlers da ist, bekommt eine Nummer wie an der Käsetheke. Es soll kein Hauen und Stechen geben.

Trondheim sitzt da und zeichnet, geduldig, freundlich, fast schüchtern. Er trägt eine legere graue Jacke, darunter einen Fleecepulli und ist ein bisschen unrasiert. Im Hintergrund dudelt Jazz. Die Atmosphäre ist entspannt und locker, ganz anders als draußen, wo es gerade wieder zu regnen anfängt.

Das X für U ist voll, aber nicht so, dass es unangenehm ist. Es sind eindeutig mehr Männer als Frauen da. Die meisten Besucher dürften zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt sein. Ein paar junge Familien mit Kinderwagen sind darunter, außerdem ein paar Kleinkinder.

Trondheim zeichnet in jedes Heft, das man ihm vorlegt: Herr Hase, Donjon, Das Land der drei Lächeln ? In Plastiktüten und Rucksäcken werden seine Comics gebracht. Neben ihm liegen Utensilien: ein paar Stifte, etwas Farbe und eine Federmappe. Dazu eine Brille mit gefleckten Bügeln. Vor ihm stapeln sich seine Alben, die vielen Sonderformate und sein neuestes Werk: Insel Bourbon 1730, eine Geschichte über Piraten auf der Insel Réunion. Der junge Mann, der jetzt an den Zeichentisch kommt, möchte gerne den Drachenkrieger Marvin auf die Innenseite eines Donjon-Albums gezeichnet haben.

Trondheim fängt an, der Stift zuckt über das Papier, wilde Striche, die sich schnell zu einem Ganzen verbinden. Als er mit der Zeichnung fertig ist, dreht er sich um und fragt Uli, ob er sich kurz sein Zippo ausborgen darf. Dann zündet er die Seite an einer Ecke an und löscht sie sofort wieder. Für einen Augenblick liegt der Geruch von verbranntem Papier in der Luft. Der junge Mann lacht, als er sein Donjon-Album zurückbekommt. Das Brandloch sitzt genau dort, wo Marvin Feuer gespuckt hat. Vielleicht hätte er doch lieber Herbert die Ente nehmen sollen...

Nach über einer Stunde macht Lewis Trondheim zum ersten Mal eine Pause. Fünfundzwanzig Fans haben ihre Zeichnungen bekommen, aber die Schlange ist noch lange nicht zu Ende. Trondheim war schon seit ein paar Jahren nicht mehr in Deutschland auf Signiertour. Morgen soll es sofort weitergehen nach Frankfurt, zur Buchmesse. Eine Podiumsdiskussion mit Andreas Platthaus steht auf dem Programm.

Aber noch ist er nicht weg und zeichnet geduldig mit leuchtenden Augen in ein Heft nach dem anderen. Das laute Messetreiben lässt noch auf sich warten. Von der gläsernen Fensterfront des X für U perlen die Regentropfen. Leichte Jazzmusik liegt in der Luft.

So schlecht ist dieser verregnete Herbsttag eigentlich gar nicht.

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posted by Christopher um 23:17 | Permalink


27.08.2008

Frische Online-Begleiter
(Neue Zusatzangebote auf Verlags-Websites)

Dass ein Comic-Verlag, und sei er noch so klein, eine halbwegs vernünftige und aktuelle Internet-Präsenz haben muss, hat sich inzwischen herumgesprochen. Die Möglichkeiten sich im Netz dem Publikum zu präsentieren, sind vielfältig - da ist es interessant, dass drei der kleineren deutschen Verlage unlängst ganz verschiedene neue Online-Angebote gestartet haben. Wohlgemerkt nicht als Ersatz der alten Homepage, sondern als Ergänzung.

Bei Reprodukt gibt es seit kurzem ein eigenes Blog. Dieses soll gefüllt werden mit Infos und subjektiven Einsichten in die Aktivitäten der Reprodukt-Mitarbeiter. Die meisten von ihnen schreiben auch für das verlagsübergreifende Blog graphic-novel.info und sind dort wohl auf den Geschmack gekommen. Auf blog.reprodukt.com wissen die Reproduzenten die Flexibilität eines Weblogs von Anfang an prima zu nutzen - die Palette reicht von Fotoberichten über einen kurzen Einblick ins Lettering bis zum wortlosen Veröffentlichen des Covers eines geplanten Comics. Eine Kommentarfunktion gibt's auch, wird allerdings bislang fast nicht genutzt. Erklärtes Vorbild ist das Blog des kanadischen Verlags Drawn&Quarterly. Schöne Sache, nur eins verstehe ich nicht: Warum müsst ihr vor jeden Blogeintrag erstmal "Blog:" schreiben?

Einen anderen Weg geht man bei Gringo Comics und erweckt dort die nicht mehr ganz neue Idee des PDF-Magazins zum Leben. Das Gringo Magazin besteht vor allem aus Comics, ist also eine kleine elektronische Anthologie, teils aus Short Stories, teils aus Fortsetzungsgeschichten - alle stammen von Künstlern aus dem Gringo-Stall (Stephan Hagenow, Haggi, Rudolph Perez u.a.) und sind mehr oder weniger im Funny-Bereich angesiedelt. Nette Idee, auch wenn die enthaltenen Comics zum Teil schon anderswo veröffentlicht wurden (vermute ich zumindest, nähere Angaben verschweigt das Magazin leider) und die Qualität des PDFs noch verbesserungswürdig ist - stellenweise ist das Lettering recht unscharf und schwer zu lesen. Auf jeden Fall ein interessanter und guter Weg, den potentiellen Lesern die eigenen Comics und Kreativen kostenlos nahe zu bringen.

Schon etwas länger gibt es auch bei Schreiber & Leser ein Zusatzangebot zur regulären Verlags-Website: Das Schreiber & Leser Magazin ist kein PDF, erscheint aber im "look and feel" einer Zeitschrift. Bislang sind zwei Ausgaben erschienen. Dort gibt es jeweils auf wenigen Seiten kurze Vorstellungen von Comics aus dem Verlagsprogramm, die ein wenig "magaziniger" aufgemacht sind als auf der S&L-Homepage. Als zusätzliches Schmankerl stellt man in jeder Ausgabe einen alten Comic aus dem Archiv des Verlags vor. Da Schreiber & Leser eine lange Geschichte hat und schon seit mehr als 25 Jahren dabei ist, kann man da so einige halb vergessene Schätze hervorkramen.

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posted by Thomas um 10:51 | Permalink