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11.05.2009

Nachcomiclese
(Nachts im Museum - für Kommunikation)

In der dritten Frankfurter Comiclesung, wieder organisiert von Christopher Piwi Tauber, ließ sich am 09. Mai um 21 Uhr das etwa hundert Personen zählende Publikum diesmal unter anderem von einsamen Herzen, rachsüchtigen Schleimmonstern und geläuterten Zicken erzählen.

Unter dem Motto "Ich höre was, was du nicht siehst, Teil Zwei: Die Comiczeichner lesen zurück!" ist es dabei die hohe Kunst der Vorlesenden, nicht nur die Dialoge glaubwürdig rüberzubringen, sondern auch die Panels ihrer mitgebrachten Comics zu erläutern, denn Bilder sehen die Zuhörer nicht.

Den Anfang machte der Dachbodenfund Kobra, den unser Redakteur Björn Wederhake in die Runde warf: Als Erzähler der Abenteuer der Agenten Sharky und Tigerhai gegen den Bösewicht King Kobra fungierte Stefan Dinter, sein Bruder Jan (Doppelagent im wörtlichen Sinne) sowie Björn (natürlich die Schurkenrolle) komplementierten die Runde. Die wahnsinnig unlogische Geschichte war ein guter Einstieg zur Auflockerung - der Cliffhanger dieses Hefts wurde dann nach der Pause in einer zweiten Runde aufgelöst.

Fast bedächtig eingeläutet wurden die Einzelrunden dann mit Stefan Dinter, der einen Beitrag aus Tobi Dahmens Sperrbezirk vortrug; die Zuhörer lauschten zum Teil recht ergriffen der Geschichte einer unerfüllten Liebe.

Von Eckart-Breitschuh-Ersatz Caro Walsh wurde der Hosentaschen(Chibi)-Manga Luxus von Judith Park mit den Worten "Manga aus Deutschland müssen wohl am Ende immer die Moralkeule auspacken" vorgestellt . Danach folgte eine unterhaltsam launische Lesung dieses Werkes, bei der auch schon mal etliche Seiten überblättert wurden. Dem Publikum gefiel's prima, Caro wird wohl nicht das letzte Mal bei der Lesung dabeigewesen sein.

Christopher Tauber sorgte dann mit Ganges für den intellektuellen Part - zugegebenermaßen war diesem schwerer zu folgen als der zugänglicheren, leichteren Unterhaltung.

Vor der Pause tauschte Stefan Dinter mit Gastleser Joscha Sauer die Plätze. Mir kam es so vor, als ob ich die nun folgende Story um einen weiblichen Groupie, der einem arroganten Sänger verfallen ist und von dem ehrbaren Gitarristen geläutert wird, schon bei der ersten Lesung vor zwei Jahren gehört hatte, aber angeblich wurde die Story noch nie vorgelesen ... Mal sehen, was Ihr uns nächstes Jahr als "neu" auftischt, Jungs. ;)

Nach der Pause sorgte Jan Dinter mit seinem Was-auch-immer-Splattercomic für ein interessantes Gefühl im Magenbereich. Fast amüsanter als die Fantasien des Autoren war es, Piwis Gesicht zu beobachten, der sich mit jedem abgeschnittenen Finger unwohler zu fühlen schien. Jan hatte extra den US-Comic ins Deutsche übersetzt, soviel Engagement darf nicht unerwähnt bleiben. Sowieso legte er insgesamt eine tolle schauspielerische Leistung an den Tag. Mein Lieblingsvorleser an dem Abend!

Reproduktler Christian Maiwald hatte einen sehr guten Geschmack erwiesen und erzählte uns was von den alten Superheldenzeiten, in denen Bösewichte die Erde durch Aufhebung der Gravitation mittels Bestrahlung von den blöden Menschen befreiten (die schweben dann Richtung All hinaus). Zum Glück rettet ein mit Superkräften ausgestatteter Menschenfreund die komplette Erdbevölkerung, indem er die Erdrotation wieder anwirft und einfach mal so alle Leute wieder einsammelt und an ihren Platz setzt, von dem sie aus gestartet sind. Herrlich.

Eigentlich wollte hiernach Björn noch aus Owly lesen und eine Gemeinschaftsrunde wäre auch noch angesagt gewesen. Dummerweise war es schon Mitternacht, so dass der Abend offiziell beendet wurde. Die Zwischensprengsel (wunderbar nerdige Leserkommentare aus den Kobra-Heftchen sowie das wechselseitige Vorlesen eines Comicforum-Threads, der aber nicht ganz das Potenzial für so eine Runde hatte) taten ihr Übriges, um den Abend sehr kurzweilig zu halten.

Besonders hervorzuheben ist auch die schwer sympathische, mitunter an Heather Nova erinnernde musikalische Unterhaltungskombo, die am Anfang, nach der Pause und zum Schluss einige ihrer sehr basic-gehaltenen Songwriter-Stücke darbot und mit der man sich nachher noch nett unterhalten konnte (sie betouren Europa zu viert in einem kleinen Citroen). Dabei handelt es sich um die kanadische Band Forest City Lovers sowie die Sängerin Magali Meagher von The Phonemes, die uns mit Pain Perdu den Ohrwurm des Abends bescherte.
Raus aus dem Kopf, ksch!

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posted by Frauke um 20:23 | Permalink


05.05.2009

Comics richtig lesen
("Erlesene Comics" in Frankfurt)

Schon zum dritten Mal findet am kommenden Freitag in Frankfurt die Veranstaltung "Erlesene Comics" statt. Hier lesen Comicschaffende aus dem Zwerchfell-Verlag (und dem Umfeld drumrum) aus diversen Comics vor - ohne dass man die Bilder sieht. Bei den ersten beiden Veranstaltungen (die jeweils am Rande der Frankfurter Buchmesse stattfanden) hat das erstaunlich gut funktioniert. Diesmal hat Organisator Christopher "Piwi" Tauber neben den Vortragenden (Caro Walch, Björn Wederhake, Christian Maiwald und Jan & Stefan Dinter ) auch noch eine Band organisiert: Die Forest City Lovers aus Toronto.

Wir empfehlen die Veranstaltung ausdrücklich, nicht nur weil mit Björn ein Comicgate-Alumnus mit an Bord ist, sondern weil uns die letzte Ausgabe im Jahr 2007 sehr gut gefallen hat.

Erlesene Comics, Museum für Kommunikation Frankfurt, 8. Mai 2009, 21 Uhr
(Siehe auch hier und hier)

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posted by Thomas um 20:54 | Permalink