Aktuelles
Kommentare 5

Währenddessen … (KW9)

In der Kolumne „Währenddessen …“ zeigt die Comicgate-Redaktion, was sie sich diese Woche sonst noch so zu Gemüte geführt hat.

Stefan: Eigentlich müssten die CDs bereits völlig zerstört sein, so oft habe ich die Känguru-Trilogie von Marc-Uwe Kling schon gehört. Ich habe die Bücher gelesen, ihn live in Hannover erlebt, seine TV-Auftritte verfolgt und gerade erst habe ich mir die ungekürzte Ausgabe des Hörbuchs von Teil 1 gekauft, da ich bisher nur die Version auf Doppel-CD hatte.  Neben Hagen Rether, Max Goldt und Georg Schramm einer der klügsten und lustigsten Humoristen, die Deutschland derzeit zu bieten hat!

Känguru

Christian: Mit Alfred Hitchcock verhält es sich wie mit Frank Miller und Grant Morrison: Die frühen Werke sind die besten, aber bei allen dreien sind es die späteren, oft manieriert und verkünstelt wirkenden Produktionen, an die sich jeder erinnert. Dieses exzellente Filmbuch vom Bertz-Verlag beinhaltet einige sehr lesenswerte Essays über Hitchcock sowie Besprechungen sämtlicher Filme. Am lustigsten ist dabei der Text über Torn Curtain (Der Zerrissene Vorhang), in dem der Film nach Strich und Faden verrissen wird. Eigentlich mag ich Der Zerrissene Vorhang ja, aber wie Ulrich von Berg die teilweise unterwürfige Verehrung der Hitch-Jünger torpediert, die hinter jedem noch so offensichtlichen Fehltritt ihres Meisters noch Methode und Kunst sehen, hat etwas Befreiendes. Trotzdem ist es natürlich auch ein Buch für Fans.

Lars-Oliver Beier / Georg Seeßlen (Hg.), Alfred Hitchcock. 1999, Bertz Verlag, Berlin

Lars-Oliver Beier / Georg Seeßlen (Hg.), Alfred Hitchcock. 1999, Bertz Verlag, Berlin

Daniel: Ich teste gerade Golem Arcana: Ein Tabletop-Spiel, bei dem zwei Spieler mit ihren mystischen Titanen gegeneinander zu Felde ziehen. Die Spieleentwickler von Harebrained Schemes (Shadowrun Returns) haben sich mit einer Crowdfunding-Kampagne eine kleine fantastische Welt geschaffen. Der Clou an dem Brettspiel: der Stylus. Der digitale Stift sendet per Bluetooth Daten an eine kostenlose App. Jetzt muss man nicht mehr würfeln, keine Regeln mehr nachschlagen und auch keine Modifikatoren für das entsprechende Terrain zusammenrechnen. Klingt toll. Doch während des Tutorials habe ich die ganze Zeit nur auf den Bildschirm meines Tablets gestarrt – ohne die Figuren auf dem Brett weiterzubewegen. Ob Golem Arcana die Zukunft der Brettspiele verändern wird, können deutsche Spieler ab August bei Pegasus Spiele selbst ausprobieren.

Harebrained Schemes

© Harebrained Schemes

Frauke: Die Wikinger sind zurück! Letzte Woche startete die dritte Staffel von Vikings im History Channel. Und auch wenn bei der Serie wohl nicht alles bis ins Kleinste historisch akurat ist, so basieren die großen Handlungsstränge auf wahren Gegebenheiten. Spannender, toll ausgestatteter und brutaler Geschichtsunterricht mit hervorragender Besetzung, inklusive einer bestechenden Protagonistin. Dass als Hauptdarsteller das Ex-Model Travis Fimmel fungiert, lasse ich mir persönlich auch gerne gefallen. Nächstes Jahr werden wir ihm übrigens in der Verfilmung von World of Warcraft wiederbegegnen.


Daniel
: Leider kann ich die Kontroverse zum neuen Batgirl #37 nicht verstehen. Ich lese die Serie seit dem Relaunch durch Cameron Stewart, Babs Tarr und Brenden Fletcher, und sie gefällt mir sehr gut: Der Versuch, Facebook, Tindr und WhatsApp in Barbara Gordons Realität zu übersetzen, gelingt, und auch ihr neuer Wohnort, das trendige Hipster-Mecca Burnside, funktioniert. In Heft 37 sollen die Künstler plötzlich transphobischen Inhalt präsentiert haben.

CD Comics

© DC Comics

–SPOILERWARNUNG für Batgirl 37–

Während eines Kampfes mit einem zweiten Batgirl fällt die Maske der Widersacherin – die ein Er ist. Batgirls Reaktion: „Dagger Type? But you’re a –“ Ja, er ist ein Mann. Amerika erwartete natürlich sofort eine Entschuldigung für diese überzogene Reaktion von Batgirl gegenüber einer transgender-Figur, die im Comic als Psychopath abgestempelt wird. Und Amerika bekam die Entschuldigung. Aber ist die Verwunderung als solche nicht verständlich? Man glaubt, gegen eine Frau zu kämpfen, die versucht, einem die Identität zu klauen, und dann steckt ein Mann hinter der Maske. Welche Zeile hätten sich die Leser denn entsprechend gewünscht? Das soll nicht heißen, dass man die Lebensrealität eines Transgender nicht besser hätte abbilden können. Natürlich können die paar monatlich erscheinenden Seiten nicht einmal an der Oberfläche der Figur kratzen. Soll sich Amerika doch echauffieren, ich werde den Comic weiterlesen.

Was habt ihr diese Woche gekauft, gesehen, gelesen, gespielt? Postet eure Bilder, Geschichten und Links einfach in die Kommentare.

5 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Zagor Antworten abbrechen

Mit dem Abschicken dieses Formulars erklärst du dich mit unserer Datenschutzerklärung einverstanden.