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Frisch aus der Druckerei: August 2016

Im Sommer- und Urlaubsmonat August war die Menge an Comic-Neuerscheinungen zwar etwas geringer, dennoch kam auch im vergangenen Monat wieder eine stattliche Menge an Novitäten auf den Markt. Comicgate verschafft sich für euch, wie jeden Monat, einen Überblick und stellt frisch gestartete Reihen und aktuelle Einzelbände kurz vor.

HIGHLIGHT DES MONATS

bonhomme_lucky

Bereits zum Comic-Salon Erlangen erschien eine limitierte Ausgabe vom ersten Lucky Luke Hommage-Album. Doch erst jetzt bringt die Egmont Comic Collection die reguläre Version in den Handel. Der Comic mit dem Titel „Der Mann, der Lucky Luke erschoss“ weicht dabei grafisch ein ganzes Stück von dem über Jahrzehnte gewohnten Zeichenstil von Morris und seinem Nachfolger Achdé ab. Verantwortlich dafür ist der französische Zeichner Matthieu Bonhomme, den man von auch in Deutschland erscheinenden Comicreihen wie Texas Cowboys oder Der Marquis von Anaon kennt. Für langjährige Lucky-Luke-Fans ist der Stil mit Sicherheit erst einmal befremdlich. Trotzdem hat so eine zeichnerische Hommage, die Altbewährtes mal aus einem anderen Blickwinkel aufbereit, im Rahmen eines Experiments abseits der regulären Serie durchaus ihren Reiz. Auf weitere Sonderbände von anderen Künstlern darf man gespannt sein. [franz. Leseprobe]

EIGENPRODUKTIONEN

Das neue Buch von Gerhard Seyfried ist zwar kein Comic, trotzdem sei Schilderguerilla (Westend Verlag) hier kurz erwähnt. Auf Facebook hat der Urvater des deutschen Undergroundcomix als „Nebenspielerei“ immer wieder mal Schnappschüsse von Schildern aus dem öffentlichen Raum veröffentlicht, die er digital mit kleinen Gags versehen hatte. Diese Bilder gibt es nun unter dem Untertitel „Ein Bild lügt mehr als tausend Worte“ gesammelt beim Westend Verlag.

EUROPÄISCH

irgendwo

Der in schön anzuschauenden Aquarellfarben gehaltene Einzelband Irgendwo zu Hause (Carlsen) handelt von einer japanischen Frau, die sich in London heimisch fühlt, aber durch den Tod ihres Vaters und eine dadurch bedingte Reise in die alte, asiatische Heimat mit einer ihr inzwischen fremd gewordenen Welt konfrontiert wird. Genau wie diese Frau ist auch der Schöpfer dieses Comics, Fumio Obata, in Japan geboren und lebt und arbeitet mittlerweile in England. Dort ist Just so happens (so der Originaltitel) auch ursprünglich erschienen. [engl. Leseprobe]

In Essai – Ein Versuch, frei zu leben (Carlsen) erzählt Autor/Zeichner Nicolas Debon von einer geplanten Utopie und von deren Scheitern. Anfang des 20. Jahrhunderts wollte ein Mann namens Fortuné Henry zusammen mit Gleichgesinnten in den Ardennen eine anarchistische Gesellschaft begründen. Essai fängt diese Geschichte in malerischen Bildern ein und liefert daneben auch einige bezaubernde Landschaftsporträts. [Leseprobe]

Mit dem Einzelband Esmera (Splitter) begibt sich der Schweizer Zeichner Zep auf neues Terrain: Zwar hat der durch seine Bestsellerreihe Titeuf berühmte Künstler sich in Cartoonbänden wie Happy Sex bereits mit dem Thema Nummer Eins beschäftigt, nun aber legt er einen eher ernsthaften Erotik-Comic vor, fungiert hier allerdings nicht als Zeichner, sondern lediglich als Szenarist. Die expliziten, in Graustufen gehaltenen Bilder kommen von Vince  und erzählen vom sexuellen Erwachen einer jungen Frau, die in den 1960er Jahren in einem streng katholischen Internat lebt. [Leseprobe]

Von Vielschreiber Christophe Bec, der eine Vorliebe für Mystery-und Sci-Fi-Stoffe hat, stammt eine weitere, dreiteilige Reihe: Eternum (Splitter Verlag) spielt in einer weit entfernten Zukunft, in der die Menschheit die Galaxie kolonisiert hat und die Rohstoffe fremder Planeten ausbeutet. Doch dann stoßen Minenarbeiter plötzlich auf ein unbekanntes Objekt und nehmen es mit an Bord. Das klassische Weltraumabenteuer wird stimmungsvoll vom französischen Zeichner Salaün Jaouen in Szene gesetzt. [Leseprobe]

Der Comic Rock & Stone wurde vom Splitter Verlag bereits für das vergangene Jahr angekündigt, da sich aber der zweite Teil in Frankreich verzögert hat, kann der Titel erst jetzt als abgeschlossener Double-Band erscheinen. Das Warten sollte sich aber gelohnt haben, denn die Geschichte von Autor Nicolas Jean und Zeichner Yann Valéani klingt nicht nur spannend, sondern macht auch grafisch auf den ersten Blick einen mehr als guten Eindruck. In Rock & Stone haben die Maschinen in der Zukunft die Menschheit unterjocht. Doch als ein Junge, der allein in der Wüste lebt, Besuch von einem friedlichen Roboter erhält, entsteht eine besondere Beziehung zwischen den beiden. [Leseprobe]

murena

Die historische Serie Murena, die 1997 begonnen wurde, hat Splitter vom nicht mehr existierenden Verlag Kult Editionen geerbt. Dort erfährt die Geschichte des späteren römischen Kaisers Nero (und dessen Erzfeind) eine Neuauflage in Doppelbänden, die jeweils zwei Originalalben enthalten. Autor Jean Dufaux (Kreuzzug, Conquistador) und Zeichner Philippe Delaby (Die Ritter des verlorenen Landes) haben mit Murena einen äußerst penibel recherchierten Sandalencomic erschaffen, der allerdings historische Fakten mit dem ein oder anderen fiktiven Element vermischt. [Leseprobe]

Ebenfalls zurück ins alte Rom nimmt uns die Albenreihe Maxentius (Panini), und zwar ins Jahr 532. Damals herrschte der römische Kaiser Justinian. Als es zum Aufstand der Bürger kommt, wird Maxentius, Raubtierdompteur und Diener der Kaisergattin, beauftragt, die Hintergründe ans Licht zu bringen. Das Kreativteam hinter der auf realen historischen Ereignissen beruhenden Serie besteht aus zwei Newcomern: dem französischen Autor Romain Sardou und dem spanischen Zeichner Carlos Rafael Duarte.  [franz. Leseprobe]

yin

Die neue Serie des französischen Szenaristen Richard Marazano (Der Schimpansenkomplex, Eco Warriors) kommt für dessen Verhältnisse erst mal ganz leichtfüßig daher. Yin und der Drache (Popcom) erzählt die Geschichte eines japanischen Mädchens, das Ende der 1930er Jahre in Shanghai bei seinem Großvater lebt und diesem beim Fischfang hilft. Eines Tages geht den beiden ein wahrhaftiger Drache ins Netz. Für den dazu passenden Look, der zwischen Realismus, leicht cartoonhafter Überzeichnung und hauchzarten Manga-Anwandlungen pendelt, sorgt der chinesische Künstler Xu Yao. [Leseprobe]

Den Franzosen Michel Rodrigue kennt man von Comics wie Percy Pickwick oder Cubitus. Im Einzelband Die Parodie, der in deutscher Übersetzung bei Toonfish erscheint, setzt sich Rodrigue vordergründig auf humoristische Weise mit dem Fantasy-Klassiker Thorgal auseinander, welchen er im Funnystil auf die Schippe nimmt. Daneben werden aber auch weitere bekannte Comics wie XIII und einige andere aufgegriffen und durch den Kakao gezogen. Nicht nur Leser der genannten Comicreihen dürften bei dieser Lektüre ihren Spaß haben. [Leseprobe]

Anlässlich des Kinostarts des Pixar-Animationsfilms Findet Dorie veröffentlicht die Egmont Comic Collection die entsprechende Comicadaption. Die wurde von der Französin Sophie Koechlin umgesetzt, die schon etliche Kinderbücher und Comics zu Disney-Filmen gezeichnet hat. Unter anderem auch den zum Dorie-Vorgänger Findet Nemo, der 2003 bei Egmont erschien und der im Zuge der filmischen Fortsetzung ebenfalls vom Verlag neu aufgelegt wird.

dickherrison

Bei Finix Comics nimmt man sich wieder der Sorgenkinder des deutschen Comicmarktes an. Die Krimireihe Dick Herrison vom französischen Künstler Didier Savard brachte es bislang auf neun Alben, die anfangs bei Carlsen, später bei Schreiber & Leser erschienen. Jetzt darf Detektiv Herrison in einem weiteren Fall ermitteln, den Finix als Album Nummer 10 produziert. Eine elfte Ausgabe liegt in Frankreich bereits seit Jahren vor – da diese jedoch, anders als das abgeschlossene zehnte Album, der Beginn eines Zweiteilers ist, der womöglich nie zu Ende gebracht wird, ist es nicht sicher, ob es sie auch als deutsche Übersetzung geben wird. [Leseprobe]

Und auch die vierteilige Reihe Grimion Lederhandschuh des Franzosen Pierre Makyo (Die Reise ans Ende der Welt, Jackie Kottwitz), deren erste drei Ausgaben Ende der 80er Jahre bei Carlsen erschienen, wird dank  Finix mit dem vierten Album endlich zu Ende gebracht. Erzählt wird die Geschichte und der Lebensweg eines Jungen, der mit einer verkrüppelten Hand leben muss. [Leseprobe]

Autor Jérôme Félix und Zeichner Paul Gastine haben mit dem Vierteiler Das Erbe des Teufels (Bunte Dimensionen) einen veritablen Verschwörungscomic geschaffen. Die Handlung ist im Jahre 1938 verortet und dreht sich um ein geheimnisvolles Gemälde, das in Zusammenhang mit einer Frau steht. Das Mysterium erstreckt sich u.a. ins Dritte Reich und in den Vatikan. [Leseprobe]

senna

Der Brasilianer Ayrton Senna gilt als einer der legendärsten Rennfahrer der Formel 1. In den 80er und 90er Jahren feierte er, bis zu seinem tragischen Unfalltod, große Erfolge und wurde mehrmals Weltmeister. Bei Salleck Publications, zu dessen Spezialgebieten auch Flieger- und Rennfahrercomics gehören, erscheint nun der Band Ayrton Senna – Geschichten eines Mythos, der Sennas Karriere noch einmal in gezeichneter Form aufbereitet. Die Texte dazu stammen von Lionel Froissart, das Artwork ist eine Koproduktion von Christian Papazoglakis und Robert Paquet, die gemeinsam auch schon am Comicalbum Alpine arbeiteten. [Leseprobe]

Der Avant-Verlag bringt eine weitere Neuausgabe eines europäischen Klassikers heraus: El Cid von Antonio Hernández Palacios (Manos Kelly) erzählt vom spanischen Nationalhelden Rodrigo Díaz de Vivar, der im 11. Jahrhundert als Ritter die Reconquista anführte. Der Comic erschien ab 1970 im spanischen Magazin Trinca, in Deutschland wurde er in den Siebzigern in Primo und später auch in Alben nachgedruckt. Die Gesamtausgabe von Avant enthält die komplette Serie in einem 200-seitigen Band. [Leseprobe]

AMERIKANISCH

starlight

Starlight (Panini) ist eine weitere Miniserie des schottischen Autors Mark Millar, die – wie die meisten seiner Arbeiten – eine Superhelden-Variation durchspielt. Diesmal geht es um einen gealterten Pulp-Helden des Golden Age, der auf der Erde längst in Vergessenheit geraten ist, jetzt aber doch noch mal um Hilfe gebeten wird, um ein außerirdisches Volk zu retten. Für die Bilder von Starlight ist der kroatische Künstler Goran Parlov zuständig, den man beispielsweise von Serien wie Outlaw Nation oder Punisher Max kennt. Der Comic ist in den USA bereits 2014 bei Image erschienen, wie bei Millar inwischen üblich wurden die Filmrechte bereits verkauft, noch ehe das erste Heft erschienen war.  Bei Panini kommt die Miniserie nun etwas verspätet komplett in einem Band. [US-Preview]

Weil es in der Vergangenheit bereits so ziemlich jede vorstellbare Avengers-Teamzusammenstellung zu bestaunen gab, dürfen Autor Al Ewing und Zeichner Gerardo Sandoval für das „brandneue Marvel-Universum“ nun eine Gruppierung ins Rennen schicken, die sich aus früheren Mitgliedern der Avengers, der Young Avengers und der Thunderbolts zusammensetzt. Die (mal wieder neuen) New Avengers starten bei Panini im Sonderbandformat. [Leseprobe]

Ebenfalls nicht ohne das „neu“ im Titel auskommen muss die Serie Die Neuen X-Men. Die Reihe ist nicht nur vom Titel her, sondern auch inhaltlich eine Fortführung der vorhergehenden Serie von Brian Bendis, die Panini in Heften abgedruckt hat. Autor Dennis Hopeless konzentriert sich hier ebenfalls auf die aus der Vergangenheit stammenden, jugendlichen Ur-X-Men, an deren Seite sich weitere Teenager-Mutanten gesellen. Mit Mark Bagley (Amazing Spider-Man, Thunderbolts) hat man einen Routinier für die Zeichnungen engagiert. [Leseprobe]

inhumans

Wenn es nach Marvel geht, sollen die Inhumans um Black Bolt, Medusa und Co. gerne schleichend den Stellenwert einnehmen, die die X-Men lange Zeit innehatten und die Mutanten als Außenseiter-Spezies ersetzen. Denn die Inhumans könnte Marvel auch langfristig stärker ins Cinematic Universe einbinden – im Gegensatz zu den bei Fox beheimateten X-Men. Auf dem deutschen Comicmarkt sind sie bis dato allerdings nur selten in eigenen Formaten anzutreffen. Panini bringt jetzt zumindest die Serie Uncanny Inhumans in Sonderbänden, die von Charles Soule getextet wurde. Soule hat vor kurzem bereits die Reihen Inhuman und Inhumans: Attillan Rising geschrieben. Ihm zur Seite steht der kanadische Zeichner Steve McNiven, der mit Soule zusammen auch schon Death of Wolverine inszeniert hat. [Leseprobe]

Die neue Marvel-Serie Contest of Champions – Sturm der Superhelden entführt Helden und Schurken an einen Ort außerhalb von Raum und Zeit, an dem sie in einem Wettkampf gegeneinander antreten müssen. Das Konzept ist nicht sonderlich anspruchsvoll oder originell, den Titel selbst gab es auch schon in einer Comicreihe in den 80ern. Die aktuellen Stories vom Marvel-erfahrenen Kreativteam Al Ewing und Paco Medina basieren jedoch auf einem gleichnamigen Mobile Game, das bereits seit einiger Zeit erfolgreich existiert. [US-Preview]

Autor Fabian Nicieza gilt als einer der Mit-Erfinder von Deadpool. Gerade in den frühen Jahren hat er die Figur entscheidend geprägt, genau wie er auch den ergrauten Mutanten Cable längere Zeit betreut und geformt hat. Aufeinandergetroffen sind die beiden Charaktere schon früh, ab einem gewissen Punkt wurde daraus eine merkwürdige Schicksalsgemeinschaft oder eine Hassliebe, wenn man so will. Zusammen mit Autor/Zeichner Reilly Brown hat Nicieza später schließlich sogar die Serie Cable & Deadpool verfasst, die mehrere Jahre lang lief. Jetzt kehren die beiden zu ihren Schützlingen zurück und knüpfen mit der Miniserie Deadpool & Cable: Split Second an ihr früheres Schaffen an. [US-Preview]

harley

Pünktlich zu ihrem ersten Kinoauftritt in Suicide Squad startet Panini eine zweite Sonderbandreihe mit der beliebten DC-Figur Harley Quinn. Harleys geheimes Tagebuch ist eine klassische Team-Up-Serie, die in jeder Ausgabe ein Aufeinandertreffen der Titelheldin mit einem anderen Helden oder Schurken präsentiert. Geschrieben wird das Ganze von Jimmy Palmiotti und Amanda Conner, die auch die Hauptreihe seit einiger Zeit betreuen. Die im ersten deutschen Sammelband enthaltenen Hefte wurden von Dawn-Schöpfer Joseph Michael Linsner und Animations-König Bruce Timm, der Harley Quinn maßgeblich mitkonzipiert hat, gezeichnet. Inhaltlich darf man sich über Gastauftritte von Zatanna, Green Lantern und Wonder Woman freuen. [Leseprobe]

Die Teen Titans, eine Art jugendliche Version der Justice League, hat bereits diverse Inkarnationen hinter sich. In der New-52-Ära bekam das Team rund um Red Robin, Beast Boy oder Wonder Girl 2014 seine zweite Serie. Panini sammelt die ersten 14 Ausgaben dieser von Will Pfeifer (Catwoman, Finals) geschriebenen Reihe, zusammen mit einem Annual und einem „Future’s End“-Special, im Teen Titans Megaband. Als einer der Hauptzeichner fungiert dabei der Puerto-Ricaner Kenneth Rocafort (Superman, Red Hood and the Outlaws). [Leseprobe]

Bereits vor zwei Jahren hat Cross Cult einen ersten Comic zur Dragon Age-Videospielreihe im Programm. Jetzt legt der Verlag mit Dragon Age: Magekiller nach. Der Band enthält eine Miniserie, die vor und während der Ereignisse des Games Dragon Age: Inquisition spielt. Geschrieben hat diese niemand geringeres als Starautor Greg Rucka (Gotham Central, Lazarus), die Zeichnungen stammen von der Künstlerin Carmen Carnero. [Leseprobe]

tarzan

Schon seit ein paar Jahren haben die klassischen Abenteuer von Tarzan ihre Heimat beim kleinen Verlag Bocola, wo die Sonntagsseiten aus den 30er bis 50er Jahren chronologisch veröffentlicht werden. Daneben startet Bocola nun eine weitere Reihe: Tarzan – Die kompletten Russ Manning Strips. Darin sind alle Tarzan-Zeitungsstrips aus der Feder des US-Amerikaners Russ Manning enthalten, der die Reihe ab dem Jahr 1967 zeichnete und auch Serien wie Magnus – Robot Fighter oder Korak betreute. Band 1 dieser Gesamtausgabe deckt die ersten beiden Jahrgänge ab. [Leseprobe]

Zum digitalen Bauklötzchen-Spaß Minecraft gibt es jetzt auch Comicgeschichten (oder “Graphic Novels”, wie sie der Verlag nennt). Den Anfang macht der Band Die Jagd nach dem goldenen Apfel (Panini) der Autorin Megan Miller, der in den USA beim Verlag Sky Pony Press erschienen ist. Dieser veröffentlicht u.a. auch Lego-Bücher und untertitelt sein Minecraft-Werk mit dem Satz “An unofficial Graphic Novel for Minecrafters”. Im Deutschen wurde daraus interessanterweise “Eine eigenständige Graphic Novel für Minecrafters”. So kann man das wohl auch nennen. [US-Preview]

ASIATISCH

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In der Welt von My Hero Academia (Carlsen Manga) besitzen 80 Prozent der menschlichen Bevölkerung Superkräfte, „Normalos“ sind demnach die Ausnahme. Der japanische Mangaka Kohei Horikoshi erzählt in seiner Serie vom Wunsch eines solchen normalen Schülers, ein Superheld (für die es sogar eigene Schulen gibt) zu sein. Dank einer Begegnung mit dem Überhelden All Might, könnte er seinem Traum plötzlich näher kommen, als er dachte. [Leseprobe]

Yu Tamenagas Manga Nude Fighter Yuzuki, den Panini verlegt, liegt ein absurdes, zweifelhaftes Konzept zugrunde: Eine Martial-Arts-Kämpferin gewinnt zunehmend an Stärke, je freizügiger sie auftritt. “Nackt-Do” nennt sich diese Sportart und soll wohl eine Leserschaft anlocken, die sich von einer derart kreativen Verquickung von Action und Sexyness angezogen fühlt. [Leseprobe]

Wie eine japanische Jeanne d’Arc macht sich in Masayuki Ishikawas dreiteiliger Reihe Maria, the Virgin Witch eine sexy Hexe auf, um im Mittelalter mithilfe von Dämonen einen Krieg zu beenden. Das beschwört wiederum Gottes Zorn herauf. Das Fantasy-Spektakel erscheint bei Kazé, wo parallel auch die Anime-Adaption präsentiert wird.

kagamigami

In Toshiaki Iwashiros Mystery-Manga Kagamigami – Meister der Geister (Tokyopop) finden brutale Morde statt. Um diese aufzuklären, entsendet der japanische Zeichner einen 16-jährigen Jungen, um klassische Detektivarbeit zu vollführen. So ganz normal sind dessen Ermittlungsmethoden allerdings nicht, denn der Junge besitzt die Fähigkeit, kampfbereite Geister heraufzubeschwören. [Leseprobe]

Mit Band 14 endete gerade erst der erfolgreiche Horror-Manga Tokyo Ghoul, da steht mit der Serie Tokyo Ghoul:re (Kazé Manga) bereits der Nachfolger in den Startlöchern. Das Sequel, erneut von Sui Ishida getextet und gezeichnet, spielt drei Jahre nach den Ereignissen der Urserie.

Auch für Freunde romantischer Manga-Stoffe gibt’s wieder Nachschub: Während Egmont Manga den One-Shot Jimikoi – Simple Love von Ema Toyama vorlegt, zieht Tokyopop mit dem Start der neuen Reihe Ein Freund für Nanoka von Miyoshi Tomori und Saro Tekkotsu nach. [Leseprobe]

Für Leser von Boys-Love-Manga gibt es neue Einzelbände: Love Prism (Carlsen Manga) von Kae Maruya, BL Syndrom (Tokyopop) von Akino Shiina [Leseprobe] sowie Kuroneko – Streichel mich! (Egmont Manga) von Aya Sakyo.

SEKUNDÄRLITERATUR

Im Eigenverlag veröffentlicht Popkulturforscher Günther Sahler ein Buch namens Amateurcomics 1975 – 85. Darin beschäftigt er sich auf 177 Seiten mit den Ursprüngen der Comic-Fanzine-Szene in Deutschland, als junge Comicfans in Eigenregie ihre selbst gezeichneten und selbst produzierten, „handgetackerten“ Comichefte in Umlauf brachten und damit in einen gegenseitigen Austausch traten. Für das Buch, das per E-Mail bestellbar ist, führte er etliche Interviews mit den Machern von damals, die man auf seinem Blog nachlesen kann. [Buchankündigung]

zeichnen als beruf

Zeichnen als Beruf hat Kristina Gehrmann (Im Eisland) ihr selbstverlegtes Buch genannt, in dem sie aus eigener Erfahrung alles zusammenfasst, was wissenswert ist, wenn man professionell als selbständiger Comic- oder Mangazeichner bzw. als Illustrator arbeiten will. Dabei geht es nicht ums Handwerkliche, also das Zeichnen selbst, sondern um rechtliche, finanzielle oder vertragliche Fragen. [Leseprobe + Bestellmöglichkeit]

Die Manga-Reihe Sun-Ken Rock, die sich um einen jungen Mann dreht, der Anführer einer Straßengang wird, ist das bekannteste Werk des südkoreanischen Zeichners Boichi. Jetzt gibt es unter dem Titel The Art of Sun-Ken Rock das passende Begleitmaterial. Der bei Tokyopop erscheinende Band ist ein ca. 120 Seiten starkes Artbook mit Hintergrundinformationen, unveröffentlichten Illustrationen und einem Interview mit dem Künstler.

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