Monate: September 2015

Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt, man hat die Mittel

Zu Besuch in Wilhelm Buschs Geburtsort Wiedensahl Zum 150. Jubiläum der Veröffentlichung von Max und Moritz, einem der ganz wichtigen Wegbereiter der sequenziellen Kunst im deutschsprachigen Raum, wurde unter anderem auch in Wilhelm Buschs Geburtsort Wiedensahl gefeiert, und zwar mit der Ausstellung Endlich Comic!. Erstaunlicherweise war es das erste Mal, dass im Wilhelm-Busch-Geburtshaus eine Comicausstellung stattfinden sollte. Flankiert wurde diese Präsentation der deutschsprachigen Preisträger des Max-und-Moritz-Preises 2014 von Aktionen wie einem Comic-Workshop des Berliner Künstlers Mawil. Für Comicgate schildert Stefan Svik seine Eindrücke aus dem beschaulichen niedersächsischen Ort Wiedensahl.

Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest? Da mögen die meisten nur an den gleichnamigen Disney-Film von 1991 denken, der die für den Mäusekonzern übliche Mixtur aus Märchenmotiven, Musik, Witz und romantischem Kitsch beinhaltet. Dabei ist die Story um die junge Frau, die einem Biest als Opfer dargebracht wird und sich in ihn verliebt, da sie hinter sein Äußeres sehen kann, wesentlich älter. So gab es schon 1946 eine französische Verfilmung mit Jean Marais und Josette Day. Diese war sehr viel düsterer als die amerikanische Version und beinhaltete auch einen mehr als leichten Touch Gothic Horror, rührte aber die zentrale Aussage nicht an. Beide Filme basieren auf dem französischen Märchen La Belle et la Bête, welches um 1740 niedergeschrieben worden war. Dieses wiederum soll auf einer wahren Gegebenheit beruhen. Pedro Gonzalez (1537-1618) war am ganzen Körper behaart und galt demnach als eine Art Monster. Er wurde zwangsverheiratet, führte aber eine glückliche Ehe, da seine Frau seinen Charakter und sein Wesen zu schätzen wusste und die Person an sich liebte, nicht die äußere Gestalt.

Caravaggio 1 – Mit Pinsel und Schwert

Eine Comicbiographie eines Malers? Das dürfte für die meisten potenziellen Leser eher abschreckend wirken. Man könnte denken, dass Biographien von Malern oder auch Schriftstellern wenig ergiebig wären, da sie immer nur an der Staffelei oder am Schreibtisch sitzen und nur wenig erleben. Aber auch diese Künstler brauchen ihre Anregungen, die sie sich von außen, aus dem Leben, holen. Zudem gibt es immer auch Ausnahmen. Bei den Schriftstellern ist das etwa Ernest Hemingway und bei den Malern eindeutig Caravaggio.