Monate: Juli 2015

Orakel 1&2

Die neue Serie Orakel basiert auf einem ähnlichen Konzept wie die ebenfalls von Jean-Luc Istin entworfene Reihe Elfen. Dabei fungiert er oft nur als Ideengeber und lässt zu einem vorgegebenen Thema abgeschlossene Geschichten von unterschiedlichen Kreativteams erzählen. Auch bei Orakel stammt das Konzept von Istin und die einzelnen Alben von verschiedenen  Autoren und Zeichnern. Doch es gibt einen zentralen Unterschied: Bei Elfen ist das märchenhafte Wesen das verbindende Element, in jedem Abenteuer wird eine andere Art von Elfen näher porträtiert. Bei Orakel allerdings dreht sich die ganze Serie um ein gemeinsames Kernthema, wobei auch hier die einzelnen Geschichten unabhängig voneinander und jeweils inhaltlich abgeschlossen sind.

Gay Manga: Priapus

Mentaiko Itto mag in der Gay-Manga-Szene noch nicht ganz so bekannt sein wie Gengoroh Tagame oder Takeshi Matsu, aber hat sich bereits in Japan sowie durch inoffizielle Fan-Übersetzungen im Netz auch international eine gewisse Anhängerschaft erobert. Und die Lektüre von Priapus zeigt schnell, dass er sich die Aufnahme in die Gmünder-Reihe verdient hat. Neben gut gebauten Typen, großen Schwänzen und Spermafontänen setzt der Manga-Autodidakt Itto in seinen Geschichten vor allem auf Humor der absurden und ironischen Art.

Sandman: Ouvertüre 1

Als vor über 25 Jahren die ersten Sandman-Episoden bei DC erschienen, war nicht absehbar, wie sensationell erfolgreich und einflussreich die Serie werden würde. Zu obskur schien die Grundprämisse und zu unerfahren der junge Autor Neil Gaiman, als dass man mehr als eine kurzlebige Miniserie hätte erwarten  können. Wie man weiß, geschah das Unwahrscheinliche: Die Serie wurde zu einer wichtigen Wegmarke des amerikanischen Autorencomics und einem deutlichen Signal dafür, dass Anspruch und Mainstream sich nicht gegenseitig ausschließen.