An dieser Stelle berichten wir von Comic-Events wie dem Comic-Salon Erlangen, der Frankfurter Buchmesse oder dem Münchner Comicfestival. Persönliche Eindrücke, Fotos, Nachrichtenhäppchen und einiges mehr.
13.6.04
Jim Lee Attacks
von Daniel
Es war natürlich beeindruckend, einen so großen Zeichner wie Jim Lee kennen zu lernen. Naja, kennenlernen wäre zu viel gesagt, obwohl ich es geschafft habe ihn zweimal in derselben Unterhaltung mit dem oben bereits erwähnten Craig Thompson zu unterbrechen. Was aber viel erstaunlicher war als dieses kurze Intermezzo, ist die Arbeitsatmosphäre, die Mr.Lee in Erlangen nicht missen wollte. So hatte man ihm bei Panini extra ein Fahrrad bereit gestellt, damit er die Strecke vom Hotel zur Messe-Halle an der frischen Luft zurücklegen konnte. Etwas untypisch für einen Amerikaner, mag der eine oder andere jetzt denken. Doch dann legte sein deutscher Verlag richtig los: Ein Basketballkorb und zwei Kickertische, an denen Jim sich für die Fotographen austoben durfte, wurden aufgestellt.
Doch was uns endgültig davon überzeugte, dass Amerika in Erlangen Einzug hielt, war ein Vorfall der ungewöhnlichen Art. Es ereignte sich während einer Signierstunde: Jim zeichnete gerade einen Spandex-Wolverine, als er aus heiterem Himmel aufstand, sich umschaute und einen Pannini-Helferling heranwinkte. Mit diesem tauschte er ein paar intime Worte aus, worauf das Helferlein loslief. Mr.Lee machte aber keine Anstalten sich weiter an dem Adamantium-Helden zu vergreifen. Das Publikum konnte nicht ahnen, was der Starzeichner vorhatte. Als nach drei Minuten der Helfer unter Schweißausbrüchen wieder eintraf und zwei kleine in Papier eingepackte Streifen Kaugummi herausholte, war klar, was den kleinen Mann aus Amerika antrieb: ohne Kaugummis war anscheinend nicht ans weiterzeichnen zu denken.
Es tut mir wirklich leid, die Vorurteile zu bestätigen, aber Amerikaner brauchen Kaugummis um zu überleben. Das gilt auch für Jim "The Gum" Lee.
posted by Thomas um 17:02 | Permalink